Politischer Kampf um die Komfortzonen
Europa durchläuft einen einschneidenden Wandel. Was tun, wenn alles sich zu verändern scheint? Darüber diskutierten in Essen Ulrike Guérot, Professorin für Europapolitik und Demokratieforschung, Felix Ekardt, Professor für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie, und Jens Dirksen, Kulturchef der "WAZ".
Eurokrise, Flüchtlingsdebatte und Nationalismus - Europa taumelt von Krise zu Krise. Und das Weltthema "Klimawandel" verlangt entschiedenes Handeln - in Trump-Zeiten mehr denn je.
Vielerorts machen sich Ermüdungungen und Frustrationen laut: "Das ist zu viel", "zu schwierig" oder "zu komplex" - solche Eindrücke hört man oft. Mit viel Optimismus versuchen Ulrike Guérot und Felix Ekardt demgegenüber, mit ihren Büchern neue Wege aus den Dauerkrisen aufzuzeigen.
Wie lassen sich Ansätze von Veränderungen erarbeiten? Wie erkennt man Möglichkeiten, Zeitfenster und Notwendigkeiten? Mit solchen Fragen befassen sich die beiden Autoren in ihren Veröffentlichungen.
Floskeln wie "weiter so", "alternativlos" und "das war schon immer so" stellen für die Autoren keine Option mehr da. Sie sagen: Wir werden Abstriche machen müssen. Denn: Deutschland kann als ein führender europäischer Staat nicht weiter auf Kosten der anderen EU-Staaten leben. Prof. Ekardt fordert mehr Genügsamkeit: Allein mit Zukunftstechnik werden wir das Klima nicht mehr stabilisieren können.
Wir dokumentieren die Debatte vom 27. Juni 2017 in voller Länge. Die Bücher der Diskussionsteilnehmer im Überblick:
Felix Ekardt: Wir können uns ändern. Gesellschaftlicher Wandel jenseits von Kapitalismuskritik und Revolution.
Oekom Verlag, München 2017
160 Seiten, 14.95 Euro
Oekom Verlag, München 2017
160 Seiten, 14.95 Euro
Ulrike Guérot: Der neue Bürgerkrieg
Ullstein, Berlin 2017
96 Seiten, 8 Euro
Ullstein, Berlin 2017
96 Seiten, 8 Euro