Dichten gegen den Klimawandel
Das Erleben des Klimawandels treibt auch Dichter und Dichterinnen um. In einem Poesiegespräch in Berlin wird nun darüber gesprochen, wie Lyrik zur Bewältigung beitragen und neue Strategien entwickeln kann, sagt die Dichterin und Verlegerin Daniela Seel.
"Poesie und Lyrik braucht es doch immer", sagte die Lyrikerin und Verlegerin Daniela Seel, die in Berlin am heutigen Samstag ein Poesiegespräch über den Klimawandel moderiert, im Deutschlandfunk Kultur. Beim 19. Poesiefestival kommen fünf Dichterinnen und Dichter aus verschiedenen Ecken der Welt zusammen, um über den Klimawandel zu sprechen. Poesie habe eine wichtige Rolle beim Umgang mit den emotionalen Momenten, sagte Seel. Schließlich bedeute der Klimawandel, dass Verluste der Artenvielfalt oder historischer Stätten verwunden werden müssten. Lyrik könne helfen, Gefühle wie Trauer und Wut zu verarbeiten.
Große Bandbreite
"Die Dichter und Dichterinnen, die hier eingeladen sind, die haben dafür ganz tolle Worte gefunden", so Seel weiter. Ihnen liege das Thema Klimaschutz am Herzen. Die Bandbreite der Werke und Emotionen sei groß – von Trauer über Verluste bis zu Hoffnung. "Da lässt sich dichterisch aus dem Vollen schöpfen." Es gebe reflexive, eher traditionelle Gedichte, aber auch Balladen oder Rap-Performance.
Viele der eingeladenen Künstler seien in ihren Ländern bereits sehr vom Klimawandel betroffen, so der Dichter Kendel Hippolyte aus St. Lucia in der Karibik, sagte Seel über die Teilnehmer an der Debatte. Die Dichterin, Tänzerin, Video- und Performance-Künstlerin, Jessie Kleemann, kommt aus Grönland. Tsead Bruinja ist Dichter niederländischer und westfriesischer Sprache und lebt in Amsterdam. Der Hip Hop Künstler Tongai Leslie Makawa stammt aus Simbabwe und die Künstlerin Imtiaz Dharker aus Pakistan und Großbritannien. Trotz der unterschiedlichen Regionen, sorge das brennende Thema für Gemeinsamkeiten, erklärte die Lyrikerin. Der Klimawandel betreffe schließlich alle. Diskutiert werden sollen auch Strategien, um die Politik stärker in die Verantwortung zu nehmen und nach Lösungen zu suchen.
(gem)