Rohleder beklagt "überaufgeregte Debatte"
Der Wechsel von Politikern in andere Funktionen werde mit zweierlei Maß bewertet, sagt Bernhard Rohleder. Für die Empörung über einen möglichen Bahn-Managerposten von Ex-Kanzleramtschef Ronald Pofalla zeigt der BITKOM-Hauptgeschäftsführer wenig Verständnis.
Nicht weniger, sondern mehr Politiker in der Wirtschaft hat Bernhard Rohleder im Deutschlandradio Kultur gefordert. Der Hauptgeschäftsführer beim Branchenverband der Informations- und Telekommunikationsbranche (BITKOM) bezeichnete die Debatte über den angeblichen Wechsel des ehemaligen Kanzleramtsministers Ronald Pofalla (CDU) in den Vorstand der Deutschen Bahn als überaufgeregt.
"Wir brauchen einen breiten Dialog, nicht nur mit Gewerkschaften, nicht nur mit gesellschaftlichen Vertretern, sondern auch mit der Wirtschaft. Und da wäre eine Karenzzeit, wie sie jetzt vorgeschlagen wird, eher kontraproduktiv als hilfreich", sagte Rohleder.
Während es zum Beispiel kein Problem sei, dass ein Bundestagsabgeordneter auch Mitglied in einer Gewerkschaft ist, fehle diese Akzeptanz anderswo, kritisierte Rohleder. Wenn es nämlich darum gehe, dass dieser Austausch auch zwischen Politikern und der Wirtschaft stattfinde, gebe es allerdings einen Aufschrei, so der Branchenvertreter.