Polarforscher Arved Fuchs

"Rosinenpickerei beim Klimawandel stört mich"

Polar-Abenteurer und Chronist des Klimawandels: Arved Fuchs.
Polar-Abenteurer und Chronist des Klimawandels: Arved Fuchs. © Brigitte Ellerbrock
Arved Fuchs im Gespräch mit Andre Zantow |
1979 war Arved Fuchs erstmals in der Arktis unterwegs. Seitdem reist er fast jedes Jahr erneut in die Region und dokumentiert in vielen Büchern seine Beobachtungen: Das Eis wird weniger, die Folgen spürbarer, aber der Forscher hat noch Hoffnung - auch wegen China.
Deutschland habe zwar keine Führungsrolle mehr, was die Umstellung der Wirtschaft auf Erneuerbare Energieträger angeht, aber trotzdem werde die Entwicklung weitergehen, glaubt Arved Fuchs. Nationen wie China, die früher als der "Buhmann" bezeichnet wurden, hätten nun den Ernst der Lage erkannt und würden den Wandel zur Not auch ohne die USA angehen, sagte der Polarforscher im Deutschlandfunk Kultur. Dabei glaubt Fuchs nicht an das Gute im Menschen, sondern an die große Wirtschaftskraft der Erneuerbaren. Hierzulande seien gerade noch 600 Menschen unter Tage im Steinkohle-Abbau tätig, im Gegensatz zu 300.000 bei der regenerativen Energie.

Steuergelder für Folgen des Klimawandels

Der Klimawandel sei auch längst in Deutschland angekommen, wenn sich Hamburg und einige Inseln auf den höheren Meeresspiegel einstellen. Das würden wir schon jetzt mit unseren Steuergeldern bezahlen. Um etwa einen Meter soll bis zum Ende dieses Jahrhunderts der Meeresspiegel steigen, so der Polarforscher. Den "positiven" Folgen - wie neue Schifffahrtswege in der Arktis - kann Fuchs wenig abgewinnen: Das sei "Rosinenpickerei", die ihn störe.
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