Politik und Covid-19

Vertrauen schaffen durch Transparenz

07:33 Minuten
Hinweisschilder vom Bezirksamt Hamburg-Nord mit dem Hinweis auf Mindestabstand an der Außenalster in Hamburg.
Durch Transparenz in der Politik werde der Bevölkerung verständlich, dass es keinen vorgestanzten Weg in der Krisenbewältigung bei Corona gibt, meint Alena Buyx. © dpa / picture alliance / Patrick Franck
Alena Buyx im Gespräch mit Marietta Schwarz |
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Frust und Ärger über die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie nehmen zu. Deshalb sei es wichtig, dass die Regierung ihre Entscheidungen transparent darstelle und offen für Veränderungen bleibe, sagt Aleny Buyx vom Ethikrat. Das schaffe Vertrauen.
Je länger die Coronamaßnahmen wie Kontaktbeschränkungen andauern, um so lauter werden die Stimmen, die die Maßnahmen als "übertrieben" kritisieren.
"Man sollte aber betonen, dass es nach wie vor sehr große Unterstützung der verschiedenen laufenden Maßnahmen gibt und dass diejenigen, die sich jetzt sehr laut äußern, in der klaren Minderheit sind", sagt Alena Buyx vom Deutschen Ethikrat.
Die Frustration sei aber durchaus nachvollziehbar, so die Professorin für Ethik der Medizin und Gesundheitstechnologien. Schließlich seien wir jetzt seit über sieben Wochen mit einer völlig unbekannten Situation konfrontiert.

Kurswechsel transparent machen

Der Ärger darüber, dass die Politik derzeit öfter den Kurs wechsle, sei jedoch ein Missverständnis: "Das muss die Politik ja nachgerade tun. Wir haben nicht den Masterplan Corona, den wir aus der Schublade ziehen können und in dem steht: 'Jetzt machen wir erst A, dann machen wir B, dann machen wir C'."
Viel mehr sei in dieser nie dagewesenen Situation auch viel Ausprobieren dabei, man müsse neue Zahlen und Erkenntnisse adaptieren und darauf reagieren. "Das ist für viele einfach schwer nachzuvollziehen, dieser Art von Unsicherheit, die wir da auf einmal live miterleben".
Alena Buys, Deutscher Ethikrat
Alena Buyx© imago images / Jürgen Heinrich
Wenn die Politik transparent bleibe, vor allem auch in Bezug auf Kurskorrekturen, sei das ein Zeichen von Stärke, weil das Vertrauen bilde:."Wichtig ist, dass es eine Offenheit gibt gegenüber Veränderungen, weil wir eben alle gemeinsam in dieser Unsicherheit sind."
(kpa/abu)
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