Vielfalt auf der Bühne, Vielfalt im Publikum
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Der Begriff der politischen Korrektheit ist etwas verpönt - doch die Macher und Macherinnen des "PCCC" nutzen ihn extra. In Wien gibt es nun das erste Comedy-Programm, das ohne Witze auf Kosten von Minderheiten auskommt.
Keine Witze auf Kosten von Minderheiten – das ist die Maßgabe im "PCCC", dem politisch korrekten Comedy Club im Wiener Werkstätten- und Kulturhaus, kurz WUK. "Es ist eine Aneignung von diesem 'pc'-Begriff", sagt Josef Jöchl. Denn "pc" sei ein Begriff, der oft negativ gemeint sei und für eine Verbotskultur stehe.
Identifikation für alle Menschen
Auf der Bühne des Comedy Clubs stehen zur Hälfte Frauen, Migranten sind dabei, queere genau so wie nicht-binäre Menschen. "Und daraus ergeben sich auch andere Inhalte, weil Minderheiten einen anderen Blick auf die Gesellschaft haben", sagt Jöchl.
"Wenn man dauernd die Zielscheibe ist für unterschiedliche Diskriminierungen, ist es einfacher, die Absurdität dieser komischen, weißen, hetero-sexistischen Norm zu zeigen", fügt Denice Bourbon hinzu.
Und wenn so unterschiedliche Menschen auf der Bühne stünden, sehe auch das Publikum bunt gemischt aus, hat Bourbon beobachtet. "Es ist wichtig, dass Du was auf der Bühne siehst, womit Du Dich selbst auch identifizieren kannst!" Das könne auch die Körpersprache sein, meint Bourbon. Und Jöchl ergänzt, Humor habe immer auch etwas mit Identifikation zu tun.
(inh)