Der weltweite Kampf gegen Abtreibung wächst
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Donald Trump zählt die Evangelikalen zu seinen stärksten Anhängern. Doch auch in Ländern wie Ungarn, Brasilien und Nigeria sind sie auf dem Vormarsch. Was das für das Recht der Frauen auf Abtreibung bedeutet, weiß die Frauenrechtlerin Gillian Kane.
Die Bewegung der Evangelikalen hat durch Regierungschefs wie Victor Orban, Jair Bolsonaro und Donald Trump weltweit Auftrieb bekommen. Sie vertreten ein konservatives Familienbild und sind bekennende Abtreibungsgegner.
Das erfahren die, die sich für Gleichberechtigung engagieren und für das Recht der Frauen auf Abtreibung, in den letzten Jahren zunehmend, erklärt Gillian Kane von IPAS, einer US-amerikanischen NGO, die sich global für ein Selbstbestimmungsrecht auf Fortpflanzung engagiert.
Trump hat viele Rechte zurückgenommen
"Unter Trump zum Beispiel war es schockierend zu sehen, wie viele Gesetze zurückgenommen wurden, die Frauen ermöglichten abzutreiben. Es ging soweit, dass in einigen Bundesstaaten nur einem einzigen Krankenhaus erlaubt war, die Abtreibungen im gesamten Bundesstaat vorzunehmen. Das ist schlimm", sagt Kane.
In Brasilien hätten die Evangelikalen einen ähnlich großen Einfluss auf die Regierung wie in den USA und entsprechend restriktiv seien dort die Abtreibungsgesetze. "Es gab im August diese sehr schockierende Geschichte, wonach ein Mädchen, seitdem sie sechs Jahre alt ist, von ihrem Onkel sexuell missbraucht wurde. Mit zehn Jahren wurde sie schwanger", berichtet Kane. Normalerweise dürfte man in einem solchen Fall auch in Brasilien abtreiben.
"Das Mädchen musste aber hart kämpfen, um es zu dürfen." Das habe zu heftigen Debatten in der Öffentlichkeit geführt. "Doch der Gipfel war, dass die brasilianische Regierung danach sogar noch restriktivere Abtreibungsgesetze einführte."