Politologe zur Tötung von iranischem Topgeneral

Das war "eine Kriegserklärung"

11:29 Minuten
Während einer Anti-USA-Demonstration im Iran hält ein Teilnehmer eine zerrissene US-Flagge hoch.
In Teheran fordern Demonstranten "Nieder mit den USA!". © picture alliance / Zuma Wire / Rouzbeh Fouladi
Adnan Tabatabai im Gespräch mit Nicole Dittmer |
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Nachdem die USA General Qasem Soleimani getötet haben, rechnet der Politologe Adnan Tabatabai mit einer harten Reaktion des Iran. Die politische Isolation des Landes habe einen Punkt erreicht, an dem der Iran "kaum etwas zu verlieren" habe.
Nachdem die USA den iranischen Generals Kassem Soleimani gezielt getötet haben, hat der Oberste Nationale Sicherheitsrat des Iran "schwere Vergeltung am richtigen Ort zur richtigen Zeit" angedroht. Der "kriminelle" Angriff auf General Soleimani sei "der größte Fehler", den die USA in der Region begangen hätten, teilte der Nationale Sicherheitsrat in Teheran mit.
"Wir haben es mit einer Eskalationsspirale zu tun", die sich seit der Trump-Administration immer "weiter zuspitzt", sagt der Politologe Adnan Tabatabai. Die Tötung eines ranghohen Generals sei quasi "eine Kriegserklärung" der USA an den Iran gewesen. Er rechne damit, dass der Iran versuchen werde, US-amerikanische Soldaten zu töten und US-Truppen aus der Region zu vertreiben. Die politische Isolation des Irans habe einen Punkt erreicht, an dem "der Iran kaum etwas zu verlieren hat".

Wenig Einfluss Europas

Die Eskalation des Konfliktes könne sich auch auf die gesamte Region auswirken, beispielsweise im Irak oder dem Libanon. So sei beispielsweise ein Raketenbeschuss Israels durch den Libanon denkbar.
Den Einfluss Europas schätzt Tabatabai eher gering ein. "Ich fürchte, dass Washington Europa sowieso keine Rolle in der Region zuschreibt." Und nach dem Scheitern des Atomabkommens würden auch im Iran "die Einflussmöglichkeit der Europäer immer geringer" werden. "Da ist relativ wenig zu holen auf europäischer Seite."
(afpd / lkn)
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