Polizeieinsatz gegen ZDF-Team

Pegida-Demonstrant arbeitet beim LKA Sachsen

Die Demonstranten stehen auf einem Bürgersteig, mehrere von ihnen tragen Deutschland-Fahnen. Vor ihnen ein Polizist.
Der Vorfall ereignete sich am 16.8.2018 in Dresden bei einer Demonstration der islamfeindlichen Pegida-Bewegung. © Sebastian Kahnert / dpa
Bastian Brandau im Gespräch mit Liane von Billerbeck |
Ein Pegida-Demonstrant hatte in der vergangenen Woche dafür gesorgt, dass ein ZDF-Kamerateam längere Zeit von der Polizei aufgehalten wurde und nicht arbeiten konnte. Nun stellte sich heraus: Der Demonstrant arbeitet beim Landeskriminalamt Sachsen.
Das sächsische Innenministerium bestätigte am Mittwoch, dass der Mann beim LKA angestellt sei, betonte zugleich aber, er habe als Privatmann an der Pegida-Demonstration teilgenommen. Der Angestellte befinde sich derzeit in Urlaub. Über mögliche Konsequenzen werde das LKA entscheiden, wenn der Vorgang geklärt und der Betroffene dazu angehört worden sei.
Der sächsische Innenminister Roland Wöller sagte, selbstverständlich gelte für jeden Bürger in unserem Land das Recht auf freie Meinungsäußerung. Allerdings erwarte er von alle Bediensteten seine Ressorts jederzeit − auch wenn sie sich privat in der Öffentlichkeit aufhielten und äußerten − ein korrektes Auftreten.
Der Mann hatte sich in der vergangenen Woche an einer Demonstration der Pegida-Bewegung gegen den Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel beteiligt und sich gegen Filmaufnahmen eines ZDF-Teams gewehrt. Die Polizei kontrollierte daraufhin die Journalisten und hielt sie etwa 45 Minuten fest. Das Vorgehen der Polizei hatte massive Kritik ausgelöst.
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