"Für den Dialog mit den Protestlern in allen Ländern"
Prodemokratisch, proeuropäisch, postnational - aber auch den Dialog suchend mit denen, die das anders sehen. Die Polnische Partei Deutschlands hat sich Großes vorgenommen: die Spaltung der Gesellschaft überwinden und in der Politik ganz neue Töne anschlagen.
Links gegen rechts, Nationalisten gegen EU-Anhänger - in vielen Ländern, auch in Deutschland, sind die politischen Fronten derzeit verhärtet. Ein konstruktiver Dialog zwischen den Lagern scheint kaum noch möglich zu sein. Vielleicht kommt da die Gründung der Polnischen Partei Deutschlands (PPD) gerade recht:
"Diese Partei soll eben diese festgefügte Struktur der Parteienlandschaft ein wenig aufbrechen, vielleicht erstmal ein wenig Chaos einbringen in dieser links-rechts-Ausrichtung der Parteien, vielleicht ganz neue Töne anschlagen", sagt Gründungsmitglied Brygida Helbig, deutsch-polnische Schriftstellerin und Kulturwissenschaftlerin.
"Also, sie soll schon prodemokratisch sein, auf jeden Fall, aber auch für Dialog mit der Opposition, mit den Protestlern in allen Ländern. Gegen die Kluft, gegen die Spaltung, proeuropäisch und post-national, aber auch die Wurzeln nicht verleugnend."
Politisches Bildungsprojekt mit Spaß
Hinter der PPD steht der "Club der polnischen Versager", ein alternatives Kulturzentrum in Berlin. Das Projekt Pateigründung will - auch mit satirischen und selbstironischen Mitteln - über das Parteiensystem und die parlamentarische Demokratie aufklären. Gefördert wird das Projekt von der Bundeszentrale für politische Bildung.
Dass aus der PPD eines Tages eine echte Partei wird, ist Brygida Helbig zufolge aber nicht auszuschließen.
"Deutschland braucht ein wenig frischen Wind in seiner Politik, in seiner festgefügten politischen Landschaft. Und es braucht vielleicht eine politische Stimme, die kreativ ist, mutig, die die Politik mit Spaß betreibt und ganz andere Menschen politisch engagiert und anspricht, als die bisherigen Parteien vielleicht es tun konnten."
(uko)