Unter dem nördlichen Himmel
Wacław z Szamotuł war der bedeutendste Renaissancekünstler aus Polen. Seine bekannteste Vertonung ist ein Gebet, das sich "Unter dem nördlichen Himmel" an Gott wendet. Agnieszka Budzińska-Bennett stellt die erste Gesamtaufnahme des Komponisten vor.
Der polnische Universalgelehrte, Musiker und Dichter Wacław z Szamotuł (Venceslaus Schamotulinus) lebte 1520-1560. Er gilt als einer der bedeutendsten Renaissance-Komponisten seines Landes, und er war der erste polnische Komponist, dessen Werke im Ausland gedruckt wurden.
1554 erschienen in der Nürnberger Sammlung "Tomus quartus psalmorum selectorum" seine lateinischen Motetten. Werke, die aufgrund ihrer Meisterschaft und handwerklichen Kunst mit Motetten von Orlando di Lasso und Josquin verglichen wurden.
Der Albumtitel "Unter dem nördlichen Himmel" (Sub Ursae) greift zurück auf eine Melodie des Meisters, die den Schutz Christi für die Untertanen von Sigismund Augustus unter dem Sternenbild des Großen Bären (Ursa Major) erbittet. An dessen Hof stand Wacław z Szamotuł als Komponist im Dienst.
Die Musikerin und Musikwissenschaftlerin Agnieszka Budzińska-Bennett, Dozentin für Musik des Mittelalters an der Musik-Akademie Basel, auch Gründerin des auf Vokalmusik des Mittelalters spezialisierten Ensembles Peregrina, hat mit den Cracow Singers sämtliche Werke von Wacław z Szamotuł in polnischer und lateinischer Sprache aufgenommen. Im Gespräch mit Olga Hochweis stellt sie die Musik dieses polnischen Renaissancemeisters vor.