Ein Film über die Xenophobie der Polen
In dem Berlinale-Wettbewerbsfilm "Twarz" wird die Geschichte eines Mannes erzählt, der nach einer Gesichtstransplantation aus seiner Gemeinschaft ausgestoßen wird. Ein starker Film, sagt Filmkritiker Patrick Wellinski.
Zum Ende der Berlinale lief am Freitag der polnische Wettbewerbsfilm "Twarz", in dem sich die Regisseurin Małgorzata Szumowska vor allem auf die Xenophobie der Polen konzentriere, sagt Filmkritiker Patrick Wellinski im Deutschlandfunk Kultur.
"Es spielt alles in einem kleinen Ort an der deutsch-polnischen Grenzein Świebodzi, wo die größte Jesus-Statur der Welt steht. Und mit diesem absurden Bild arbeitet sie."
Der Außenseiter, der Fremde
In dem Film geht es um einen 20-jährigen Mann, der auf dem Bau arbeitet, wo gerade die Jesusstatur entsteht. Er hat einen Arbeitsunfall, ihm wird das Gesicht transplantiert und er kehrt in sein Dorf zurück, wo ihn eigentlich alle kennen und lieben. Das entstellte Gesicht mache ihn aber zum Außenseiter, zum Fremden, fast schon zum Ausländer, so Patrick Wellinski.
"Und dieses Dorf wendet sich total gegen ihn. Seine Familie, seine Verlobte, die Kirche, keiner hat mehr Platz für ihn. Er wird ausgestoßen. Das ist schon ein sehr hartes Bild. Der Film erzählt das aber in Form einer beißenden Satire. Hat mich auch überrascht. Auch ein sehr starker Film."