Pop

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Cover: Gabriella Cilmi: "The Sting" © Label: Sweetness Tunes
Von Martin Böttcher |
Drei Jahre sind seit dem letzten Album der australischen Sängerin Gabriella Cilmi vergangen. Drei Jahre, die es in sich hatten: Die Musikerin trennte sich in dieser Zeit nicht nur von ihrer Plattenfirma, sondern auch gleich noch von ihrem Manager und ihrem Freund. Ihrer neuen Platte "The Sting" hört man die Veränderungen an.
Schauen wir ganz kurz auf die Geschichte dieser australischen Sängerin, die gerade erst 22 ist, aber schon auf bewegte Zeiten im Musikbusiness zurückschauen kann: Mit 17 hatte sie einen echten Hit - "Sweet About Me" erreichte in 16 Ländern die Top Ten. Über ein halbes Jahr war er in den britischen Charts zu finden – auch in Zeiten, da die Hitparaden an Bedeutung verloren haben bzw. vor allem als Promotion-Instrument herhalten müssen, ein Grund zum Feiern für den Teenager. Auch ihr erster Longplayer verkaufte sich gut, rund eine Million mal.
Das zweite Album vor drei Jahren konnte da schon nicht mehr mithalten, was vielleicht auch daran lag, dass die Australierin hier in ein uninspiriertes Electropop-Korsett gepresst wurde. Immerhin: Gabriella Cilmi entschloss sich daraufhin, nicht mehr nach der Pfeife von anderen zu tanzen, sie gründete ihr eigenes Label und schrieb und arbeitete fast drei Jahre lang an "The Sting".
Cilmi sagte einmal im Interview, sie liebe Country-Star Dolly Parton genauso wie Trip-Hop-Pionier Tricky oder die Emo-Arien von Enya – und ein bisschen so hört sich die neue Platte auch an. Dazu kommt noch ein Schuss Soul, ab und zu scheint auch die alte Singer-Songwriter-Schule durch, die es ihr ganz früher angetan hatte – alles in allem vielleicht ein bisschen viel auf einmal. Was die Texte angeht, lässt sich The Sting ganz einfach zusammenfassen: Nicht zurückschauen!
Für mich ist die Platte nicht richtig gut, die Songs zu überfrachtet und zu austauschbar. Im besten Fall ist The Sting eine Zwischenstufe auf dem Weg zu einer gereiften Musikerin. Es gibt aber einen herausragenden Song: Vicious Love.