Sounds wie ein Wattebett
Es gibt sie noch, diese Platten, die einen staunen und denken lassen: Wow, wie schön, wie anders! "Zaba" von der englischen Band Glass Animals zum Beispiel.
Anstatt jetzt ausführlich zu beschreiben, wie schön, gekonnt und clever die vier Musiker darauf Pop und Electronica und R’n’B miteinander verbinden, konzentriere ich mich lieber auf die Wirkung, die die elf Songs bei mir haben, auf das, was sie auslösen: die präzisen Rhythmen, die weiche Stimme und die irgendwie neuen Sounds wirken wie ein Wattebett, sie lullen ein, lassen den Kopf sanft mitwippen. Über was singt Songschreiber Dave Bayley dort nur? Manchmal klingen seine Text wie eine erfundene Fantasie-Sprache – die Stimme ist eher Instrument, weniger dazu gedacht, wichtige Botschaften zu überbringen.
Es geht, kurz gesagt, auf "Zaba" um Atmosphäre, um Stimmung. Musik zum Wohlfühlen, aber nicht mit melodramatischen Mitteln und Seichtheit, sondern sehr schlau erzeugt. Auch wenn die Glass Animals, die seit zwei Jahren zusammen Musik machen, sich heftig dagegen wehren: sie klingen dabei sehr sinnlich. Toll, wie hier Kopf und Bauch zueinander finden.
Label: Caroline