Popakademie Mannheim

Erster Studiengang für Weltmusik in Deutschland

Blick auf das Gebäude der Popakademie, aufgenommen am 26.02.2015 in Mannheim (Baden-Württemberg). Foto: Uwe Anspach, dpa
Popakademie Mannheim: Seit dem Wintersemester 2015/16 kann man hier Weltmusik studieren. © picture alliance / dpa / Uwe Anspach
Udo Dahmen im Gespräch mit Mathias Mauersberger |
Die orientalische Oud oder die türkische Baglama kann man im deutschlandweit ersten Studiengang Weltmusik an der Popakademie Mannheim studieren. Der Fokus liege auf der Musik des Mittleren Ostens, erklärt Leiter Udo Dahmen.
Fast jeder kennt brasilianische oder afrikanische Weltmusik. Doch Musik des Mittleren Ostens? Die ist laut dem Musikprofessor Udo Dahmen quasi musikalisches Neuland. Dabei gebe es hierzulande eine große Bevölkerungsgruppe, die aus den Herkunftsländern stamme und dieser Musik verbunden sei: "Deren Kinder, die mittlerweile im studienfähigen Alter sind, sollten ja auch eine Chance haben, diese Instrumente hier zu lernen".
Alle spielen während des Studiums in Bands
Deshalb gibt es nun den Studiengang Weltmusik an der Popakademie Mannheim - mit insgesamt zwölf Studierenden: Etwa die Hälfte habe einen migrantischen Hintergrund in der zweiten oder dritten Generation, sagt Dahmen. Die übrigen kämen aus Syrien, Italien, Ägypten und Bulgarien. Alle würden während des Studiums ihre traditionelle Musik pflegen, aber auch in Bands spielen. Schließlich gehe es um einen "transkulturellen Ansatz": auf Basis der Popmusik entstehe etwas Neues.
Dahmen, selbst Schlagzeuger, hätte sich als Student genau so etwas gewünscht: "In der Zeit musste ich im Selbststudium mir die Grundlagen afrikanischer, indischer, afro-kubanischer und brasilianischer Musik beibringen, weil es dort damals keine Lehrer gab, die das vermitteln konnten." Nun gebe es in Mannheim die Möglichkeit, "über den Tellerrand blicken zu können".
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