Musik machen, ins Leben gestopft
Die Zimmermänner gibt es seit 35 Jahren, sie haben den Musikmarkt in der Vergangenheit aber eher spärlich bedient. Jetzt gibt es endlich wieder ein neues Album, ihr sechstes: "Ein Hund namens Arbeit".
Schon der Titel des Werks vermittelt eine Ahnung davon, dass man diese Band nicht nur wegen ihrer Musik hören sollte. Auch ältere Alben haben Titel, über die man nachdenken darf: "1001 Wege Sex Zu Machen Ohne Daran Spaß Zu Haben" aus dem Jahr 1982, "Goethe anno 1984" und dann "Fortpflanzungssupermarkt", erschienen vor sieben Jahren.
Die Band ist inzwischen zum Zwei-Mann-Projekt geschrumpft. Timo Blunck schreibt im Hauptberuf Musik für die Werbe- und Filmwelt, der Sänger Detlef Diederichsen arbeitet für das Berliner "Haus der Kulturen der Welt". Diederichsen beschreibt sich und seinen Kompagnon als zwei Menschen mit einem vollgestopften Leben – in das man dann auch noch das gemeinsame Musik machen reinstopfen muss.
Die Zimmermänner sind keine Hobby-Band - dort würde Diederichsen Country spielen
Das geschehe dann aber mit großer Leidenschaft und Herzblut, als Hobby-Band will Diederichsen Die Zimmermänner nicht verstanden wissen. Eine Hobby-Band hatte er auch mal, da hat er Country gespielt. Er hat sich dann aber strikt geweigert, irgendetwas von dem Material zu veröffentlichen.
Von den Charts wollen sich die Zimmermänner laut Diederichsen nicht bewusst abgrenzen – die seien ohnehin nie erreichbar gewesen und deswegen "zu wenig auf unserem Radar", sagt Diederichsen. Mehr Aufmerksamkeit verdient hätte die Band allerdings ohne jeden Zweifel, allein schon wegen der wunderbar ironischen und trotzdem leicht-flockigen Texte.