Popsängerin Madonna ist Vorbild für Mitgründerin von Kirchenreformbewegung

Die Mitbegründerin der katholischen Reformbewegung Maria 2.0, Lisa Kötter, sieht in der Popsängerin Madonna durchaus ein Vorbild. Dass die als Madonna Louise Ciccone geborene Künstlerin ihren Namen vor sich hertrage und in Songs, Videos und Bühnenauftritten mit bewussten Tabubrüchen spiele, zeige, dass ein Tabu nicht für ewig sei, sagte Kötter dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de anlässlich des 65. Geburtstag der US-Sängerin, die aus einer katholisch geprägten italienischen Einwandererfamilie stammt. Nichts gehe weiter, ohne Tabus zu brechen, so Kötter. Auch gerade in einer patriarchalen Welt wie dem römischen Katholizismus hätten Tabus immer den Sinn, andere zu kontrollieren. Genau wie Madonna begehe Maria 2.0 einen gewissen Tabubruch: "Wenn wir plötzlich sagen, es geht um Selbstermächtigung, dann entziehen wir uns der Kontrolle." Die 2019 gegründete Protestbewegung Maria 2.0 setzt sich für die Zulassung von Frauen zu allen Weiheämtern, die Aufhebung des Pflichtzölibats sowie die vollständige und transparente Aufklärung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche ein.