Präsidentin des Goethe-Instituts wünscht sich mehr Kolonialismus-Aufarbeitung

    Carola Lentz, Präsidentin des Goethe-Instituts.
    Das Goethe-Institut plädiert für mehr Aufarbeitung des Kolonialismus. Präsidentin Carola Lentz sieht in der Rückgabe der Benin-Bronzen aus deutschen Museen nach Nigeria nur den Beginn eines langen Prozesses. © picture alliance / dpa / Fabian Sommer
    Das Goethe-Institut plädiert für mehr Aufarbeitung des Kolonialismus. Präsidentin Carola Lentz sieht in der Rückgabe der Benin-Bronzen aus deutschen Museen nach Nigeria nur den Beginn eines langen Prozesses. Lentz sagte der "Berliner Zeitung": "Wir müssen umfassend darüber nachdenken, welche Spuren von Kolonialismus wir in unserer eigenen Gesellschaft finden." Initiativen wie "Decolonize Berlin" und "Hamburg Postkolonial" halte sie deshalb für wichtig. "Man sollte sich daran erinnern, dass auf sehr ähnliche Weise die Spuren von nationalsozialistischer Herrschaft und Gewalt in den jeweiligen Stadtbildern erst in den 80er Jahren herausgearbeitet worden sind", sagte die Ethnologie-Professorin. Die institutionelle Aufarbeitung der NS-Zeit halte bis heute an.