Prager Begegnungen
Im 20. Jubiläumsjahr des Goethe-Instituts in der tschechischen Metropole und im 50. Jahr des Mauerbaus in Berlin treffen sich zwei namhafte Schriftsteller, in deren Leben und Geschichten Tragisches und Komisches ihrer Zeit verwoben ist.
Zwei Autoren von literarischem Rang begegnen sich bei dem von Deutschlandradio und Goethe-Institut veranstalteten Abend.
Christoph Hein gibt in seinem gerade erschienenen Roman "Weiskerns Nachlass" Einblicke in die prekäre Lage des "akademischen Fußvolkes", das sich an der Grenze des Existenzminimums befindet, dessen finanzielle Situation im krassen Widerspruch zu Wissen und Leistungen steht. Der Autor von Romanen wie "Horns Ende", "Willenbrock", "Landnahme" "In seinen frühen Kindheit ein Garten" hat die gegenwärtigen gesellschaftlichen Verwerfungen im Blick. Rüdiger Stolzenburg, 59, ist Dozent an der Leipziger Universität, unterrichtet Kulturwissenschaft, hält zusätzlich Vorträge, publiziert Artikel. Nach 15 Jahren sind alle Hoffnungen auf eine Vollbeschäftigung zerschlagen. Während seine Studenten von ihren Möglichkeiten übersättigt scheinen und ihn mit unmoralischen Angeboten attackieren, hat er selbst einen Traum bewahrt, den Nachlass eines unbekannten Mozart-Librettisten herauszugeben. Mehr und mehr gerät sein eingerichtetes Leben in eine Schieflage, die sich verstärkt, als er von einer brutalen Mädchengang verfolgt wird und das Steueramt eine Nachzahlung einfordert.
Jiri Kratochvil erzählt in seinen "Brünner Geschichten" von merkwürdigen Begebenheiten in der mährischen Metropole, von surreal-phantastischen Geschehnissen, in die sich die Figuren in seiner Heimatstadt verstricken. Er lässt den Argentinier Jorge Luis Borges auftreten, dessen Texte zu den erklärten Leselieben des tschechischen Erzählers gehören. In seinem Roman "Das Versprechen des Architekten" gerät seine Hauptfigur, die für die deutschen Besatzer ein Haus in Hakenkreuzform entwirft, um Leben zu retten, im Realsozialismus ins Visier des Geheimdienstes. Eine Parabel auf individuelle Schuld in totalitären Zeiten.
Christoph Hein: "Weiskerns Nachlass"
Jiři Kratochvil: "Der traurige Gott"
Christoph Hein gibt in seinem gerade erschienenen Roman "Weiskerns Nachlass" Einblicke in die prekäre Lage des "akademischen Fußvolkes", das sich an der Grenze des Existenzminimums befindet, dessen finanzielle Situation im krassen Widerspruch zu Wissen und Leistungen steht. Der Autor von Romanen wie "Horns Ende", "Willenbrock", "Landnahme" "In seinen frühen Kindheit ein Garten" hat die gegenwärtigen gesellschaftlichen Verwerfungen im Blick. Rüdiger Stolzenburg, 59, ist Dozent an der Leipziger Universität, unterrichtet Kulturwissenschaft, hält zusätzlich Vorträge, publiziert Artikel. Nach 15 Jahren sind alle Hoffnungen auf eine Vollbeschäftigung zerschlagen. Während seine Studenten von ihren Möglichkeiten übersättigt scheinen und ihn mit unmoralischen Angeboten attackieren, hat er selbst einen Traum bewahrt, den Nachlass eines unbekannten Mozart-Librettisten herauszugeben. Mehr und mehr gerät sein eingerichtetes Leben in eine Schieflage, die sich verstärkt, als er von einer brutalen Mädchengang verfolgt wird und das Steueramt eine Nachzahlung einfordert.
Jiri Kratochvil erzählt in seinen "Brünner Geschichten" von merkwürdigen Begebenheiten in der mährischen Metropole, von surreal-phantastischen Geschehnissen, in die sich die Figuren in seiner Heimatstadt verstricken. Er lässt den Argentinier Jorge Luis Borges auftreten, dessen Texte zu den erklärten Leselieben des tschechischen Erzählers gehören. In seinem Roman "Das Versprechen des Architekten" gerät seine Hauptfigur, die für die deutschen Besatzer ein Haus in Hakenkreuzform entwirft, um Leben zu retten, im Realsozialismus ins Visier des Geheimdienstes. Eine Parabel auf individuelle Schuld in totalitären Zeiten.
Christoph Hein: "Weiskerns Nachlass"
Jiři Kratochvil: "Der traurige Gott"