Die Finalisten der Kategorie Übersetzung
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Der Preis der Leipziger Buchmesse wird neben Prosa und Sachbuch auch für eine herausragende Übersetzungsleistung vergeben. Wir stellen in Lesung und Gespräch die Nominierten der Kategorie Übersetzung vor.
"Übersetzen ist der schönste Beruf, den es gibt. Es ist eine innere Notwendigkeit, einen Text, der mich anspricht, der mit mir spricht in der eigenen Sprache, in einer anderen Sprache zum Sprechen zu bringen", sagt Hinrich Schmidt-Henkel, der zu den renommiertesten deutschen Literaturübersetzern gehört.
Er hat zahlreiche Werke aus dem Französischen, Italienischen und Norwegischen ins Deutsche übertragen und ist dieses Jahr für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert: für seine Übersetzung des Romans "Die Vögel" von Tarjei Vesaas (Guggolz Verlag) aus dem Norwegischen. "Die Übersetzung trifft den Ton dieser klaren Poesie in ihrer wunderbar stimmigen Stille", schreibt die Jury.
Des Weiteren sind für den Preis der Leipziger Buchmesse im Bereich Übersetzung nominiert:
Ann Cotton für ihre Übersetzung von "Pippins Tochters Taschentuch" aus dem Englischen. Der Roman von Rosmarie Waldrop wurde im Suhrkamp Verlag veröffentlicht. Cottons bisherige Übersetzungen konzentrieren sich auf Lyrik und experimentelles Schreiben, darunter Margaret Atwood, Adam Green und Ulf Stolterfoht.
Sonja Finck und Frank Heibert: Sie übersetzten aus dem Französischen "Der große Absturz. Stories aus Kitchike" von Louis-Karl Picard-Sioui, erschienen im Secession Verlag für Literatur. Beide erhielten für ihre Übersetzungen jeweils zahlreiche Preise.
Nikolaus Stingl und Dirk van Gunsteren übersetzten aus dem Englischen die "USA-Trilogie" mit "Der 42. Breitengrad", "1919", "Das große Geld" von John Dos Passos, erschienen im Rowohlt Verlag. "Eine schillernde Trilogie über eine Nation auf der Überholspur", so die Jury.
Timea Tankó hat Miklós Szentkuthys "Apropos Casanova. Das Brevier des Heiligen Orpheus" aus dem Ungarischen übersetzt. Der Roman ist im Verlag Die andere Bibliothek erschienen. Die Jury zeigt sich von der Übersetzung begeistert: "Timea Tankó hat dieses Wunder an Vitalität und Musikalität in ein so lebendiges und klingendes Deutsch gebracht, dass es den Leser mal mitreißt, mal schlicht umwirft", urteilt sie.