"Teil des Geschäftsmodells der Schlepper"
Mit einem Text in der "Zeit", der das Engagement von privaten Seenotrettern im Mittelmeer kritisiert, hat die Journalistin Mariam Lau eine Debatte angestoßen. Ihre These: Je mehr Rettungsboote, desto mehr Flüchtlingsboote. Und am Ende gewinnen die Populisten.
Ein Pro & Contra zur Frage der Legitimität privater Seenotrettung im Mittelmeer: Damit hat die "Zeit" erheblich für Aufsehen gesorgt.
"Contra"-Autorin Mariam Lau, Korrespondentin im Berliner Hauptstadtbüro der Hamburger Wochenzeitung, verteidigte ihren Text im Deutschlandfunk Kultur. Die privaten Retter auf dem Mittelmeer seien – ob sie es wollten oder nicht – Teil der Geschäftsmodells der Schlepper, betonte sie.
"Je mehr Rettungsboote da sind, desto mehr Boote starten von der anderen Seite", sagte Lau. Man könne klar sehen, dass es da eine Korrelation gebe.
"Quittung für ungeregelte Zuwanderung"
Es gebe zudem einen direkten Zusammenhang zwischen unkontrollierter Migration und dem Erstarken von Populisten, sagte sie. Der Aufstieg der Rechten und die politische Situation in Italien sei die "Quittung für ungeregelte Zuwanderung, die die Leute nicht wollen".
Migration sei eine Chance, sie bringe aber auch Risiken und Belastungen mit sich. Wenn viele Bürger keine Einwanderung mehr wollten, müsse man darauf politisch reagieren, forderte die Journalistin.
Lau problematisierte auch die politische Haltung und Denkweise von Rettern und Aktivisten. Diese seien der Meinung, dass jeder das Recht habe, zu bestimmen, wo er leben wolle. Das sei aber kein Menschenrecht. (ahe)