Produzent zu Ausfallfonds für deutsche Filmbranche

"Es geht darum, dass wir uns wieder zeigen können"

07:03 Minuten
Mikrofonangeln und Lichtblenden werden bei Dreharbeiten von Mitarbeitern mit Mundschutz gehalten.
Inzwischen wird wieder gedreht, aber nur mit Maske. © imago images / Andre Lenthe
Alexander Thies im Gespräch mit Vladimir Balzer |
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Falls Filmproduktionen wegen Corona ausfallen, springt die Bundesregierung ein und übernimmt die Kosten. Das sei sehr wichtig, sagt Alexander Thies, Vorsitzender der Produzentenallianz, reiche aber nicht aus.
Die Bundesregierung stellt rund 50 Millionen Euro als Ausfallfonds für die deutsche Film- und Fernsehbranche bereit. Alexander Thies, Vorsitzender der Produzentenallianz, begrüßt diese Unterstützung: "Dieser Ausfallfonds ist sehr wichtig." Anders könnten die Risikien durch Produktionsausfälle in der Coronapandemie nicht abgedeckt werden. "Sie entziehen sich den klassischen Versicherungslösungen."

Auch die Länder sollen Geld geben

Wie lange dieses Geld reiche, sei nicht abzusehen, sagt Thies. Wichtig sei die schnelle Umsetzung des Fonds: "Weil die Schutzschilde der bestehenden Regelungen nur noch zeitlich befristet sind." Außerdem fordert Thies den Rettungsschirm auszuweiten, denn im Moment würden nur nur Kinofilme und High-End-Fernsehserien vor Produktionsausfall geschützt.
Der Vorsitzende der Produzentenallianz, Alexander Thies, schaut in die Kamera.
Die deutsche Filmwirtschaft müsse wieder ins Spiel kommen, fordert Alexander Thies.© Britta Pedersen / picture alliance / dpa
"Wichtig ist jetzt, dass die gesamten Fernsehproduktionen, also Dokumentation, Entertainment, aber auch fiktionale Produktion, entsprechend durch die Anstrengungen der Länder mit getragen werden können unter Beteiligung der Sender", so Thies. Die Bundesregierung habe vorgelegt, die Länder sollten folgen.
Sinnvoll sei dabei ein gemeinsamer Fonds, betont Thies, denn zerstückelte Lösungen ergäben keinen Sinn. "Wenn schon solche Gelder zur Verfügung gestellt werden und um Ländergelder ergänzt werden können, dann müssen sie auch möglichst sparsam eingesetzt werden können."

Deutsche Filme sind international gefragt

"Wir sind der Politik sehr dankbar, dass sie diesen Schritt jetzt gewagt haben", sagt Thies. Die Lage der Filmwirtschaft sei von der Krise gezeichnet, es habe massive Einbrüche gegeben. Dabei würden audiovisuelle Inhalte weltweit stark nachgefragt. "Deswegen ist es so wichtig, dass wir wieder ins Spiel kommen." Die deutsche Filmwirtschaft habe gerade bewiesen, dass sie mit ihren Produktionen international gefragt sei. "Da wollen wir auch unbedingt wieder hin. Es geht darum, dass wir uns wieder zeigen können."
(beb)
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