Bis 2025 fehlen 300.000 Erzieherinnen und Erzieher
Mangelware Kitaplatz - und das liegt nicht nur an fehlendem Geld. Sondern auch am fehlenden Personal. Anke König vom Deutschen Jugendinstitut warnt vor einer dramatischen Personallücke.
Kitas sollen besser werden - das verspricht Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) mit ihrem "Gute-Kita"-Gesetz. Derzeit sieht es bei der Umsetzung einer flächendeckenden Kita-Betreuung in Deutschland allerdings nicht gut aus, wie die aktuelle Kita-Studie "ElternZOOM 2018" der Bertelsmann-Stiftung deutlich macht. Und das liegt nicht nur an fehlendem Geld für den Ausbau, sondern auch daran, dass es nicht genügend qualifiziertes Personal gibt.
Langfristig ist der Erzieherberuf für viele unattraktiv
Bis 2025 sei mit einer Personallücke von mehr als 300.000 Kita-Fachkräften zu rechnen, warnt Anke König vom Deutschen Jugendinstitut München. Dabei hat das Arbeitsfeld Erzieherin in den letzten Jahren mit gut 25 Prozent einen großen Beschäftigungszuwachs erlebt, und auch derzeit interessierten sich viele für den Erzieherberuf, so die Expertin für Frühpädagogik. Aber für viele habe er keine langfristige Attaktivität.
Das liege nicht allein am Geld, sondern an fehlenden Karrieremöglichkeiten und fehlender Anerkennung: "Die Leute kommen mit einem hohen sozialen Engagement, die möchten hier was umsetzen. Und wenn das nicht eben möglich ist, werden sie auch das Arbeitsfeld wieder verlassen."
Kinderbetreuung als qualifizierten Beruf anerkennen
Die Politik habe immer noch nicht erkannt, dass es sich nicht einfach um einen "Riesenausbau" von Kitas handele, sondern um einen "sektoralen" Wandel. "Wir sind hier in Frauenberufen unterwegs, die über viele Jahrzehnte als soziales Engagement galten und denen viele Strukturen, die wir in anderen Arbeitsfeldern haben, eben fehlen", so König.
"Und das ist auch mit der Grund, weshalb wir eigentlich zurzeit durchaus viel Interesse von Studiengängen haben oder von Studienabsolventinnen oder eben auch sehr, sehr viele Erzieherinnen, die in das Feld einmünden. Aber tatsächlich langfristig bleiben sie nicht in diesem Feld. Und das muss man sehr viel tiefgründiger angucken, an welchen Strukturen das liegt. Das sind diese Karrierestrukturen, die eben nicht vorgebaut worden sind."
(uko)