Programm
Sonntag, 14.05.2017
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00:00 Uhr
Nachrichten
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00:05 Uhr
Literatur
"Wollte Gott, ich wäre ein Platzregen!"
Jeder Autor baut sich seinen Himmel selbst
Von Ursula Gaßmann
(Wdh. v. 04.03.2007)"Kein Mensch ist auf Dauer so interessant wie das Wetter", heißt es in Wolf Haas’ preisgekröntem Roman 'Das Wetter vor 15 Jahren'. Seit jeher gibt es in der Literatur eine leidenschaftliche Beziehung zwischen ihren Helden und meteorologischen Erscheinungen. Domestiziert das Wetter den Helden oder umgekehrt? "Wollte Gott, ich wäre ein Platzregen!", lässt Jean Paul den Luftschiffer Giannozzo ausrufen, der von seiner luftigen Position aus verächtlich auf die misslichen Verhältnisse der Menschen herabschaut. Gewitter, Regen, Nebel und Sonnenschein begleiten oder bestimmen das Schicksal der Protagonisten besonders in Märchen, in Krimis und in den Romanen des 19. Jahrhunderts. Wetterfühligkeit und detaillierte Wetterprognosen finden auch in der heutigen Prosa ihren Niederschlag, vor allem aber das Schicksalhafte, das Unausweichliche des Wetters wird in die Handlung eingebunden. In den Erzählungen von Claire Keagan ist das Wetter zwar wichtig, aber es symbolisiert nichts. Liest man Karin Duves 'Regenroman', glaubt man die Feuchtigkeit des Moors beinahe physisch zu spüren. Und bei Wolf Haas beschäftigt sich der Protagonist nicht nur mit dem gegenwärtigen oder zukünftigen Wetter, sondern er rekonstruiert auch vergangenes.
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01:00 Uhr
Nachrichten
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01:05 Uhr
Tonart
Chansons und Balladen
Moderation: Jürgen Liebing02:00 UhrNachrichten03:00 UhrNachrichten -
04:00 Uhr
Nachrichten
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04:05 Uhr
Tonart
Clublounge
Moderation: Mathias Mauersberger05:00 UhrNachrichten06:00 UhrNachrichten -
06:55 Uhr
Wort zum Tage
Eckankar
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07:00 Uhr
Nachrichten
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07:05 Uhr
Feiertag
Maria und Jesus. Die Frau aus Nazareth und der Sohn Gottes
Von Juliane Bittner
Katholische KircheDie Beziehung zwischen Mutter und Sohn sei etwas ganz Besonderes, sagen zumindest Mütter von Jungen. Wie mag wohl die berühmteste Mutter-Sohn-Beziehung der Menschheitsgeschichte - die zwischen Maria, der Frau aus Nazaret, und Jesus, ihrem und Gottes Sohn, - gewesen sein? Juliane Bittner versucht, sich einzufühlen - in beide Seiten.
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07:30 Uhr
Kakadu für Frühaufsteher
Erzähltag
Sina kommt an
Von Sigrid Zeevaert
Gelesen von Jana Horstmann
Ab 6 Jahren
Produktion: Deutschlandradio Kultur 2015
Moderation: Ulrike Jährling
Es ist Jahre her, dass sich Sina und ihr Cousin zuletzt gesehen haben. Und nun soll sie plötzlich die ganzen Ferien über zu Besuch sein? Egal was Tante Katharina sagt, Sina kann unmöglich bleiben. Sie ist ein Mädchen.Tante Katharina hatte kein Recht, einfach Sina für die Ferien einzuladen. Was würden Flo und Jonas dazu sagen? Es war geplant, ein Baumhaus im Wald zu bauen. Dabei wird ein Mädchen ganz sicher stören. Aber was wäre, wenn sie in ihrem Zimmer über einer Pfütze Saft ausrutschen und sich ein Bein brechen würde? Dann hätte sich die ganze Sache gleich wieder erledigt. Oder sie müsste so einen Schrecken kriegen, dass sie es keine Sekunde länger mehr hier aushält und sich auf der Stelle wieder abholen lässt.
Die Kinder- und Jugendbücher von Sirgid Zeevaert wurden vielfach übersetzt und ausgezeichnet. -
08:00 Uhr
Nachrichten
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08:05 Uhr
Kakadu
Hörspieltag
Wecke niemals einen Schrat
Von Mario Göpfert
Nach dem gleichnamigen Buch von Wieland Freund
Ab 7 Jahren
Regie: Klaus-Michael Klingsporn
Musik: Wolfgang van Ackeren
Mit: Lenz Lengers, Mascha Hellmich, Axel Wandtke, Wilfried Hochholdinger, Chris Pichler, Shorty Scheumann, Thomas Thieme, Sebastian Schwarz, Michael Kind
Produktion: Deutschlandradio Kultur 2013
Ton und Technik: Alexander Brennecke und Susanne Beyer
Länge: 52'46
Moderation: Ulrike Jährling
Das Elfenkind Jannis hat einen Schrat geweckt und nun gerät der ganze Wald durcheinander.Im Elfenwald herrscht große Aufregung. Jannis, ein Elfenkind, hat einen Schrat geweckt. Was für ein Pech, glauben die Elfen doch, dass Schrate Unglück bringen. Deshalb verbannen sie Jannis aus dem Elfenwald. Der Schrat Wendel bleibt immer an Janni’s Seite, das ist sein Gesetz, wer ihn geweckt hat, dem folgt er fortan. Und es kommt noch schlimmer. Der Zauberer Holunder lässt einen gewaltigen Sturm durch den Elfenwald fegen. Dabei werden Jannis’ beste Freundin Motte und sogar die Elfenkönigin Titania weit weg geweht. Jannis macht sich mit Wendel auf die Suche, er will den Elfenwald retten.
Wieland Freund, geboren 1969, lebt als freier Autor in Berlin, schreibt Übersetzungen, Romane, Literaturkritiken, und Erzählungen für das Radio. -
09:00 Uhr
Nachrichten
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09:05 Uhr
Sonntagmorgen
Das Rätselmagazin
Mutter
Moderation: Uwe Golz
sonntagmorgen@deutschlandfunkkultur.de10:00 UhrNachrichten10:30 Uhr SonntagsrätselModeration: Uwe Wohlmacher
sonntagsraetsel@deutschlandfunkkultur.de -
11:00 Uhr
Nachrichten
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11:05 Uhr
Deutschlandrundfahrt
Die Kunst und der See
Auf der Halbinsel Höri am Bodensee
Von Anette Selg
(Wdh. v. 30.08.2015)Leere Bilderrahmen, die in der Landschaft stehen. Wer durchschaut, sieht Gemüsefelder, dahinter den Bodensee - und Vorlagen für berühmte Gemälde von Erich Heckel, Helmut Macke oder Otto Dix. Entstanden auf der Bodenseehalbinsel Höri, in der Zeit des Nationalsozialismus, als sich viele verfemte Künstler auf diese abgelegene Landzunge an der deutsch-schweizerischen Grenze geflüchtet haben. Seit einiger Zeit kann das Dix-Haus besichtigt werden. Auch Haus und Garten von Hermann Hesse, der bereits Anfang des 20. Jahrhunderts hier gelebt hat, stehen Besuchern offen. Und um Kunst und Kultur geht es auf der Höri bis heute: in der Kunstschule; im Bürgerforum, das sich für den Erhalt historischer Architektur einsetzt. Und auch die Literatur blüht - und zwar gut: Höri-Schriftstellerin Felicitas Andresen hat für ihren Roman 'Sex mit Hermann Hesse' Ende des vergangenen Jahres den Thaddäus-Troll-Preis erhalten.
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11:59 Uhr
Freiheitsglocke
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12:00 Uhr
Nachrichten
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12:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages
Moderation: Birgit Kolkmann -
12:30 Uhr
Die Reportage
Das Vogelkonzert
Piepsen, Zwitschern, Zirpen, Singen
Von Annegret FaberDie blaue Stunde inspiriert seit jeher Maler, Fotografen - und offenbar auch Vögel. Bei Sonnenaufgang zwitschern und singen die ersten zaghaft und leise, schon wenig später mehrstimmig laut und schön. In der Abenddämmerung dann setzt vor allem ein Singvogel zum Konzert an: die Nachtigall. Annegret Faber lernt auf zwei Spaziergängen zur blauen Stunde von dem Vogelkenner Ernst Paul Dörfler wer da eigentlich singt, wann einsetzt, wie laut und warum. Und die Schweizer Tierschlafforscherin Irene Tobler erklärt, wie die Vögel für ihre Konzerte Kraft tanken.
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13:00 Uhr
Nachrichten
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13:05 Uhr
Sein und Streit
Das Philosophiemagazin
Moderation: Simone Rosa Miller
Die Wiederkehr des Liberalismus
Von Dieter Thomä, Universität St. Gallen Kulturwissenschaftliche Abteilung, Fachbereich Philosophie
Wie gelingt Selbstbestimmung?
Gespräch mit Beate Roessler, Professorin für praktische Philosophie an der Universität von Amsterdam
Die Philosophie des Emmanuel Macron
Gespräch mit Michel Eltchaninoff -
14:00 Uhr
Nachrichten
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14:05 Uhr
Religionen
Moderation: Anne Françoise Weber
Schwerpunkt: Luther in Afrika
Luther verstanden, verwässert oder vereinnahmt?
Das Reformationsjubiläum ist Anlass, über das richtige Lutherbild zu streiten. Manche beklagen Verharmlosung, andere Verfälschung seiner Lehren.
Von Kirsten Dietrich
Rechtfertigung in Windhoek
Die Generalversammlung des Lutherischen Weltbunds tagt zur Zeit in Namibia
Von Corinna Mühlstedt
Auch die Kirche trägt Verantwortung für den Völkermord in Namibia
Gespräch mit Markus Braun vom Mainzer Arbeitskreis Südliches Afrika
Ein feste Burg in Tansania
Der Dokumentarfilm „Sing it loud - Luthers Erben in Tansania“ zeigt die Bedeutung evangelischer Kirchenchöre in der ehemaligen deutschen Kolonie
Von Wolfgang Hamdorf
Für Regen beten und um Spenden bitten
In der Hungerkatastrophe in Somalia sind die Moscheen zu wichtigen Zentren geworden.
Von Arndt Peltner -
15:00 Uhr
Nachrichten
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15:05 Uhr
Interpretationen
Die Erfindung der Wahrheit
Claudio Monteverdis Oper "Orfeo"
Moderation: Michael Stegemann16:00 UhrNachrichten -
17:00 Uhr
Nachrichten
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17:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages mit Sport
Moderation: Birgit Kolkmann -
17:30 Uhr
Nachspiel
Das Sportmagazin
Moderation: Hanns Ostermann
Die rollende Revolution - Das Fahrrad in Ägypten
Von Cornelia Wegerhoff
Friedensfahrt oder Werbung für die Region?
Die Middle East Peace Tour
Gespräch mit Tom Mustroph
Das Rad wird smart! Technologieschub für den Drahtesel
Von Anja Röbekamp -
17:55 Uhr
Studio 9 kompakt Wahlstudio
Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen
Moderation: Elke Durak -
18:30 Uhr
Hörspiel
vielstimmig
Kuno Kohns Capriccio
Von Hermann Kretzschmar
Regie: Leonhard Koppelmann und Herrmann Kretzschmar
Mit: Lars Rudolph, Sandra Bayrhammer, Michael Lade und Christian Redl
Komposition: Hermann Kretzschmar
Ton: Roland Grosch, Julia Kümmel
Produktion: HR/SWR 2011
Länge: 58'15
Kuno Kohn glaubt sich allein. Dann findet er Leidensgefährten und schließlich den Tod.Bettler, Lahme, Dirnen. Eine Stadt voller Aussätziger. Wie ein Gespenst bewegt sich zwischen ihnen Kuno Kohn, ein kleiner, buckliger Schatten. Ermattet von sich selbst, wird er den Tod finden - "ich kann nicht aushalten, ein ganzes Leben bei mir zu bleiben". Zuvor aber erlebt er seine sexuelle Erweckung, ein wenig Ruhm in der Dichtkunst und vielleicht sogar die Liebe. Kuno Kohn ist das Alter Ego des im Ersten Weltkrieg jung gefallenen Schriftstellers Alfred Lichtenstein.
Hermann Kretzschmar, geboren 1958 in Hannover, studierte zunächst Germanistik und Schulmusik. Heute Pianist des Ensemble Modern, er komponiert zeitgenössische Musik und Radiostücke, darunter die Hörspiele "Strahlungen" (HR 2004), "Arnold auf dem schönen Berg" (HR 2009) oder "Het Witte Kind" (HR 2010). Zuletzt mit Leonhard Koppelmann: "Manhattan Transfer" von John Dos Passos, als Sechsteiler produziert von SWR/DLF 2016, ausgezeichnet als Hörspiel des Monats Mai. -
19:30 Uhr
Studio 9 kompakt Wahlstudio
Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen
Moderation: Elke Durak -
20:00 Uhr
Nachrichten
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20:03 Uhr
Konzert
Kulturpalast Dresden
Aufzeichnung vom 13.05.2017
Anton Bruckner
Messe Nr. 2 e-Moll für achtstimmigen gemischten Chor und Blasorchester
Sinfonie Nr. 6 A-Dur
MDR Rundfunkchor
Dresdner Philharmonie
Leitung: Marek Janowski -
22:00 Uhr
Musikfeuilleton
Musik im Krieg, gegen den Krieg
Erik Saties "Parade - Ballet réaliste"
Von Georg BeckEs war nicht nur prominent, es war exzellent besetzt, dieses 'Ballet réaliste': Jean Cocteau lieferte das Thema, Pablo Picasso Kostüme, Vorhang und Bühnenbild. 1916/1917 komponierte Erik Satie eine Musik für Sergei Dhiagilews 'Ballets Russes'. Uraufgeführt wurde 'Parade - Ballet réaliste', choreografiert von Léonide Massine, dirigiert von Ernest Ansermet, am 18. Mai 1917 am Théâtre du Châtelet in Paris. Das Ergebnis: ein Theater-Skandal. Wie kann ein französischer Komponist mitten im Grand Guerre, mitten im Ersten Weltkrieg, Theater machen, ohne Partei zu ergreifen? Bis heute ist 'Parade - Ballet réaliste' ein Höhepunkt in abgrundtiefen Zeiten, ein Lehrstück über künstlerische Unabhängigkeit.
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22:30 Uhr
Studio 9 kompakt
Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen und weitere Themen des Tages
Moderation: Vera Linß -
23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Britta Bürger
Udo Kittelmann kuratiert den Palazzo Ca' Corner della Regina
Von Moritz Gaudlitz
Science Fiction und Filterblasen: Die Ur- und Erstaufführungen des DANCE München
Gespräch mit Elisabeth Nehring
Tonnenschwere Kunst. Der argentinische Künstler Adrián Villar Rojas in Bregenz
Von Johannes Halder
In Syrien und Ägypten verboten: Jordanien feiert Graffiti mit Streetart-Festival
Von Cornelia Wegerhoff
Bundesweite Ensemble-Netzwerk-Versammlung in Potsdam
Gespräch mit Eberhard Spreng
Kulturpresseschau
Von Tobias Wenzel