Programm
Sonntag, 10.02.2019
-
00:00 Uhr
Nachrichten
-
00:05 Uhr
Literatur
Exit
Wenn Schriftsteller ihren Freitod schreibend vorwegnehmen
Von Florian Felix Weyh
(Wdh. v. 09.11.2014)
Die Schriftsteller Jean Améry, Wolfgang Herrndorf, Erich Loest und Sándor Márai schrieben über den eigenen Tod, bevor sie aus dem Leben schieden."Niemandem fehlt ein guter Grund, sich zu töten." "Ist es nicht besser, dem Fallbeil, das uns alle guillotiniert, zuvorzukommen?" Für sich genommen klingen diese Sätze überzogen. Mit dem Wissen, dass auf sie der Tod folgte, klingen sie anders. Ob Jean Améry, Wolfgang Herrndorf, Sándor Márai oder Cesare Pavese - sie alle schrieben erst über den eigenen Tod, bevor sie ihn sich gaben. Auch Erich Loest hielt es so, bevor er hochbetagt aus dem Fenster einer Klinik sprang. Geändert hat sich der Umgang mit der Öffentlichkeit. Während Cesare Paveses und Sándor Márais Suizidnotate erst nach ihrem Tod veröffentlicht wurden, schrieb Wolfgang Herrndorf seinen Blog zum eigenen Sterben in aller Öffentlichkeit. Was fasziniert uns an Literatur, die ihren Wert mit dem Leben der Autoren beglaubigt? Strahlt ihre Todessehnsucht auf den Leser ab oder feiert sie das Leben? Je aktueller die Zeugnisse sind, desto stärker tritt der Freitod als Option gegen das Nichtsterbendürfen im Apparatemedizinpark in den Vordergrund. Wer den Sterbehilfeparagrafen verschärfen will, sollte zuvor die ergreifende Exitliteratur lesen.
-
01:00 Uhr
Nachrichten
-
01:05 Uhr
Tonart
Chansons und Balladen
Moderation: Jutta Petermann02:00 UhrNachrichten03:00 UhrNachrichten -
04:00 Uhr
Nachrichten
-
04:05 Uhr
Tonart
Clublounge
Moderation: Martin Risel05:00 UhrNachrichten06:00 UhrNachrichten -
06:55 Uhr
Wort zum Tage
Buddhistische Gesellschaft
-
07:00 Uhr
Nachrichten
-
07:05 Uhr
Feiertag
Großstadtseelsorger in der Weimarer Republik
Zum 90. Todestag von Carl Sonnenschein
Von Christian Feldmann
Katholische Kirche -
07:30 Uhr
Kakadu für Frühaufsteher
Erzähltag
'Das Meer ist weit, das Meer ist blau'
Gedichte über einen Kabeljau, ein Reh aus Gips und einen Wurm auf einem Turm
Ab 6 Jahre
Produktion: Deutschlandradio Kultur 2009
Moderation: Tim Wiese
Tiergedichte von Christine Nöstlinger, Joachim Ringelnatz, Robert Gernhardt u. a. werden von Kindern vorgestellt.Stumme Fische, weiße Riesenhasen, Enten die Schlittschuh laufen oder freche Schweine - besonders Tiergedichte sind oft komisch und zugleich überraschend komisch poetisch. Karin Hahn hat Kinder getroffen, die diese Gedichte gelesen haben und sich mit ihr zusammen Gedanken darüber gemacht hat, was das eigentlich ist, ein Gedicht.
Heinz Erhardt:
Der Kabeljau
Das Meer ist weit, das Meer ist blau,
im Wasser schwimmt ein Kabeljau.
Da kömmt der Hai von ungefähr,
ich glaub von links, ich weiß nicht mehr,
verschluckt den Fisch mit Haut und Haar,
das ist zwar traurig, aber wahr.-
Das Meer ist weit, das Meer ist blau,
im Wasser schwimmt kein Kabeljau. -
08:00 Uhr
Nachrichten
-
08:05 Uhr
Kakadu
Hörspieltag
Tanjas Tanz
Von Milena Baisch
Ab 7 Jahre
Regie: Christine Nagel
Mit: Boris Aljinovic, Mia Sperling, Claire Wegener, Tilda Jenkins, Jakob Heimendahl, Theo Tkaczyk, Levon Schlegel, Cathlen Gawlich
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2017
Länge: 42'28
Moderation: Tim Wiese
Tanja träumt davon, eine federleichte Balletttänzerin zu werden.Tanja - die wegen ihrer Figur mit dem Spitznamen Tonnja gehänselt wird - träumt davon, eine federleichte Balletttänzerin zu werden. Nachdem sie in der Ballettschule zunächst plumpsend scheitert, entdeckt die Ballettlehrerin ihr besonderes und etwas spezielles Talent: Wenn Tanja Musik richtig gefällt, dann kann sie bis an die Decke springen. Und genau das muss ein Ungeheuer können. Tanja bekommt die Hauptrolle in der Ballettaufführung ‚Das Ungeheuer im Elfenland‘ . Premiere ist auf einem Straßenfest und viele Kinder aus Tanjas Klasse schauen sich die Aufführung an. Tanja ist sehr aufgeregt, doch es wird ein großer Erfolg. Sie springt enorm hoch und bekommt sehr viel Applaus. Mit der Kraft des Ungeheuers ertanzt sie sich den Respekt ihrer Mitschüler.
-
09:00 Uhr
Nachrichten
-
09:05 Uhr
Sonntagmorgen
Das Rätselmagazin
Moderation: Hannah Heinzinger
sonntagmorgen@deutschlandfunkkultur.de10:00 UhrNachrichten10:30 Uhr SonntagsrätselModeration: Ralf Bei der Kellen
sonntagsraetsel@deutschlandfunkkultur.de -
11:00 Uhr
Nachrichten
-
11:05 Uhr
Deutschlandrundfahrt
Spaziergänge mit Prominenten
Olaf Kosert unterwegs mit dem Schauspieler Lars Eidinger durch Berlin
(Wdh. v. 12.02.2017)Für Deutschlandradio Kultur hatte der Schauspieler Lars Eidinger die Tür seiner Garderobe in der Berliner Schaubühne geöffnet - und uns anschließend „sein“ Berlin im Westen der Stadt gezeigt.
Der 43-jährige Lars Eidinger ist bereits seit 1999 Ensemblemitglied der Berliner Schaubühne. Seine Auftritte vergisst man nicht - ob nackt als König in Shakespeares „Richard III“ oder als Betrüger in Molières „Tartuffe“ mit tätowiertem Oberkörper. Legendär bleibt seine Rolle als psychopathischer Postbote im „Tatort“. Doch trotz seiner Erfolge, auch international, der gebürtige Berliner möchte bleiben - in seiner Heimatstadt, an der Schaubühne. -
11:59 Uhr
Freiheitsglocke
-
12:00 Uhr
Nachrichten
-
12:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages
Moderation: Axel Flemming -
12:30 Uhr
Die Reportage
Gelbwesten in Frankreich
Klassenkämpfer oder Wutbürger?
Von Margit HillmannAuch an diesem Samstag werden die "Gelbwesten" wieder in Frankreich demonstrieren. Und wie in den vergangenen Wochen wird es vermutlich wieder zu Zusammenstößen, Tränengas und Gewalt zwischen Demonstranten und Polizei kommen. Entzündet hatten sich die Proteste an den Plänen der Regierung, die Benzinpreise zu erhöhen. Doch inzwischen geht es um die gesamte Wirtschaftspolitik von Staatspräsident Macron. Der Protest vereint unterschiedliche Gruppierungen. Doch wer sind sie? Radikalisierte oder einfach nur frustrierte Bürger? Eine Spurensuche.
-
13:00 Uhr
Nachrichten
-
13:05 Uhr
Sein und Streit
Das Philosophiemagazin
Moderation: Christian Möller
Kommentar zum INF-Ende: Wie geht Politik im Angesicht der Auslöschung?
Prof. Andreas Urs Sommer, Philosophisches Seminar Uni Freiburg
Bettina Stangneth: Warum man Moral nicht sehen kann
Gespräch mit der Philosophin -
14:00 Uhr
Nachrichten
-
14:05 Uhr
Religionen
Schwerpunkt: Islam in Deutschland
Moderation: Kirsten Dietrich
Scheidung auf muslimisch - der Berlinale-Film „Oray“
Gespräch mit dem Regisseur und Autor Mehmet Büyükatalay
"Are you afraid of a Muslim?"
Der Videojournalist Aymann Ismail
Von Klaus Martin Höfer
"Muslime in Niedersachsen"
Warum Avni Altiner einen neuen Islamverband gründet
Von Ita Niehaus
Neujahr ist ein Stück Heimat
Zu Besuch bei vietnamesischen Christen in Hannover
Von Michael Hollenbach -
15:00 Uhr
Nachrichten
-
15:05 Uhr
Interpretationen
Schlüsselwerk der deutschen Orgelromantik
"Der 94. Psalm" von Julius Reubke
Gast: Michael Schönheit, Organist
Moderation: Claus Fischer16:00 UhrNachrichten -
17:00 Uhr
Nachrichten
-
17:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages
Moderation: Axel Flemming -
17:30 Uhr
Nachspiel
Das Sportmagazin
Moderation: Thomas Jaedicke
Toni Turek - Biographie eines Fußballgottes?
Gespräch mit Dr. Michael Groth
Geldgeber kapert Verein - Aufstand bei Tennis Borussia
Gespräch mit Wolf-Sören Treusch
Nach dem Olympia-Rausch - Katerstimmung in Pyeongchang?
Von Fabian Kretschmer18:00 UhrNachrichten18:05 Uhr Nachspiel. FeatureDauerbrenner Rückenschmerzen
Training statt Spritze
Von Elmar KrämerRund 70 Prozent der Deutschen leiden unter Rückenschmerzen. Manche regelmäßig, andere nur ab und zu. Auch Breiten- und sogar Leistungssportler trifft es. Vorbei die Zeiten, in denen ausschließlich Bewegungen der entsprechenden Sportart trainiert wurden. Längst schon gehört ergänzendes Krafttraining in die Trainingspläne. Durch gezielt trainierte Rücken- und Bauchmuskulatur lassen sich einige Probleme effektiv vermeiden. Aber wie kann man das erreichen und was hat es mit dem in der Fitnesswelt umhergeisternden Begriff des Core-Trainings auf sich? Sportler und Experten erläutern, warum auch Haltung und richtige Bewegungen auf dem Weg zum Wettkampfsieg unerlässlich sind.
-
18:30 Uhr
Hörspiel
"Meine Erinnerungen reißen mich in Stücke"
Frei nach Motiven aus Mary Shelleys biografischen Notizen von Cristin König
Regie: die Autorin
Mit: Julika Jenkins, Patrick Güldenberg, Veronika Bachfischer, Trystan Pütter, Sebastian Schwarz, Steven Scharf, Max Urlacher
Komposition: Friederike Bernhardt
Ton: Andreas Stoffels
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2018
Länge: 69'23
(Wdh. vom 03.06.2018)
In einer wetterdüsteren Woche am Genfer See wird das Monster "Frankenstein" zum Leben erweckt.
Anschließend:
Rede zum Entwurf eines Gesetzes gegen die Maschinenstürmerei
gehalten im Oberhaus am 27. Februar 1812 von George Gordon Byron
Übersetzung: Peter Kleinhempel
Regie: Ulrike Brinkmann
Sprecher: Frank Arnold
Produktion: Deutschlandradio Berlin 2007
Länge: 16'23
(Wdh. v. 07.10.2007)1816. Am Genfer See trifft sich eine besondere Gesellschaft: Lord Byron, Percy Shelley, Mary Shelley, ihre Stiefschwester und ein befreundeter Arzt. Alle gerade mal um die 20, unverheiratet. Gewitter und Dauerregen halten die Fünf im Haus. Sie vertreiben sich die Zeit mit Vorlesen, Politisieren und Fantasieren - die Idee zu "Frankenstein" entsteht. Jahre später erinnert sich die einsame Mary Shelley an jene Nacht, in der das Monster geboren wurde.
Aus der Jurybegründung der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste:
"Auf packende und zugleich hochliterarische Weise spürt Autorin König damit - in mokanter Umkehr einer trivialen biographistischen Herangehensweise - dem Einfluss des Werks aufs Leben der Autorin nach, und weckt deren Erinnerung mittels einer faszinierenden Montage aus Bonmots, Gewaltfantasien, Zitaten und Gedichtauszügen der teuren Toten, ganz wie Shelleys Romanheld sein Geschöpf aus Leichenteilen zusammenfügt. Durch realistische Geräusche (Flügelschlagen, Donner, Kaminknistern) entstehen Klanglandschaften, die sich, dank Friederike Bernhardts diskreter Kunst mal unterlegt, mal durchkreuzt von artifiziellen atmosphärischen Sounds, von Cellospiel und elektronisch bearbeiteten Gesängen in Gedächtnis- und Seelenräume verwandeln, durchweht von subtilem Grauen. Dieser Umgang mit literarisch-kulturellem Erbe und seiner Last musealisiert es nicht, sondern belebt es geradezu unheimlich und fesselt die Hörer."
Cristin König, geboren 1965 in Trier, Schauspielerin, Theater-, Drehbuch- und Hörspielautorin, Regisseurin. Als Schauspielerin mit festen und freien Engagements an großen deutschsprachigen Bühnen; 2011 Regiedebüt mit ihrem Stück "Die Wohngemeinschaft" am Maxim Gorki Theater Berlin. Nach "Lila und Fred" (DKultur 2016, Hörspiel des Monats August) ist "Meine Erinnerungen reißen mich in Stücke" ihr zweites Hörspiel. Auch dieses wurde zum Hörspiel des Monats gekürt (Juni 2018). -
20:00 Uhr
Nachrichten
-
20:03 Uhr
Konzert
Streichquartettfest Heidelberg
Alte Pädagogische Hochschule Heidelberg
Aufzeichnung vom 25.01.2019
Joseph Haydn
Streichquartett Nr. 37 h-Moll op. 33 Nr. 1
Joseph Haydn
Streichquartett Nr. 39 C-Dur op. 33 Nr. 3
Wolfgang Amadeus Mozart
Streichquartett Nr. 21 D-Dur KV 575
Juan Crisóstomo de Arriaga
Streichquartett Nr. 1 d-Moll
Hans Pfitzner
Streichquartett cis-Moll op. 36
Cosmos Quartet
Dalia Quartet
Esmé Quartet
Aris Quartett
Dudok QuartetVom 24. bis zum 27. Januar 2019 fand das Heidelberger Streichquartettfest statt, in diesem Jahr bereits zum 15. Mal. Fünf junge, bereits international preisgekrönte Streichquartette aus Spanien, Deutschland, Südkorea und den Niederlanden präsentierten sich in der Alten Pädagogischen Hochschule in 14 Minikonzerten. Workshops mit dem Geiger Oliver Wille rundeten das Programm ab.
-
22:30 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages
Moderation: Thomas Jaedicke -
23:00 Uhr
Nachrichten
-
23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Eckhard Roelcke
Berlinale:
Wettbewerbsfilme "God exists ..." / "Mr. Jones"
Gespräch mit Patrick Wellinski
Berlinale:
Goldene Berlinale-Kamera an Wieland Speck
Gespräch mit dem Berlinale-Panoramachef
Selten gespielt
Kreneks Zwölfton-Oper "Karl V." an der Bayerischen Staatsoper
Gespräch mit Franziska Stürz
Grundsteinlegung für neues Atatürk Kulturzentrum auf dem Taksim Platz
Von Susanne Güsten
Welt im Umbruch
Das Hamburger Buceriusforum zeigt Kunst der 20er-Jahre
Gespräch mit Ulrich Pohlmann
Kulturpresseschau
Von Gregor Sander