Programm
Sonntag, 26.03.2023
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00:00 Uhr
Nachrichten
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00:05 Uhr
Studio LCB
Aus dem Literarischen Colloquium Berlin
Gast: Éric Vuillard
Gesprächspartner: Jürgen Ritte, Iris Radisch
Moderation: Katharina Teutsch
Produktion: Deutschlandfunk 2023Worum handelt es sich bei den Romanen des französischen Bestsellerautors Éric Vuillard? Um „rhapsodische Essays“, wie sein Verlag formuliert, oder um „Dokufiktion“, wie Kritiker sie gern nennen? Beides ist richtig und trifft es doch nicht ganz. Die Bücher lassen sich nicht einfach einer Gattung zuordnen. Sein Roman „Die Tagesordnung“ (Prix Goncourt 2017) kreiste um ein Treffen deutscher Wirtschaftsgranden kurz vor den Reichstagswahlen 1933. Hitler erbittet Parteispenden bei Krupp, Siemens, Bayer und Co. Im Gegenzug verspricht er: die Abschaffung der Gewerkschaften, der kommunistischen Gefahr, stabile politische Verhältnisse - das heißt keine Wahlen auf absehbare Zeit. Vuillard skizziert nun den Weg in die Katastrophe aus dem Geist des Opportunismus, der auf diesem Wirtschaftsgipfel exemplarisch wird. Die moralischen Blackouts der Weltgeschichte sind Vuillards literarische Meditationsflächen. Er schreibt über den Sturm auf die Bastille. Er schreibt über die Kolonialverbrechen im Kongo. In seinem neusten Roman „Ein ehrenhafter Abgang“ richtet er das Brennglas auf die Kolonialkriege in Vietnam und enthüllt abermals Feigheit, Habgier und Machtstreben als Steigbügelhalter des Grauens. Éric Vuillard leistet mit seinen Kurzromanen seit Jahren einen nicht unumstrittenen Beitrag zur europäischen Erinnerungskultur. Darüber diskutieren im „Studio LCB“ mit dem Autor die Literaturkritikerin Iris Radisch und der Literaturwissenschaftler und Übersetzer Jürgen Ritte.
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03:00 Uhr
Nachrichten
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03:05 Uhr
Tonart
Urban
Moderation: Martin Risel04:00 UhrNachrichten05:00 UhrNachrichten06:00 UhrNachrichten -
06:55 Uhr
Wort zum Tage
Gemeinde der Berliner Moschee Ahmadiyya Lahore
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07:00 Uhr
Nachrichten
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07:05 Uhr
Feiertag
"Vernimm mein Schreien!" Laut werden vor Gott
Von Konrad Hofmann, Berlin
Evangelische Kirche -
07:30 Uhr
Kakadu für Frühaufsteher
Warum verlieben sich Menschen?
Von Laura Lucas
Moderation: Tim WieseEin Kribbeln im Bauch und ein Herz, das bis zum Hals klopft, wenn man einen bestimmten Menschen sieht. Das Gesicht wird rot, die Hände schwitzen und der Mund ist so trocken, dass nur ein Krächzen herauskommt. Für die einen ist Verliebtsein Stress, für die anderen ist es das schönste Gefühl der Welt. Ob und in wen wir uns verlieben, können wir dabei kaum beeinflussen. Die Wissenschaft weiß jedoch heute, dass ein besonderer körpereigener Hormoncocktail mitverantwortlich dafür ist, dass wir plötzlich Schmetterlinge im Bauch haben oder tiefen Liebeskummer verspüren.
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08:00 Uhr
Nachrichten
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08:05 Uhr
Kakadu
Kinderhörspiel
Die Reise nach Baratonga
Von Franz Zauleck
Ab 7 Jahre
Regie: Wolfgang Rindfleisch
Komposition: Ich schwitze nie
Darsteller: Wolfgang Völz, Lars Rudolf, Udo Kroschwald, Jörg Gudzuhn, Martin Seifert, Eberhard Esche, Jürgen Holtz, Horst Leninski, Winnie Böwe
Produktion: DeutschlandRadio Berlin 2003
Moderation: Tim Wiese
Die Post bringt Herrn Kuckuck ein Paket mit einem Paddel und der Einladung zur See zu fahren.Eines Tages erhält Herr Kuckuck ein Paket mit einem Paddel, einer Matrosenmütze und dem Hinweis, dass es höchste Zeit sei, zur See zu fahren. Aber Herr Kuckuck hat kein Boot. Da schließt er seine Tür ab und macht sich auf die Suche nach einem Boot. In der Gaststätte Zum Anker schenkt der Koch ihm einen Kartoffelstampfer, der Schneider aus der Werkstatt Flotte Linie gibt ihm einen Stopfpilz und der Frisör aus dem Geschäft Dauerwelle und Kaltwelle spendiert Schuppenwasser. Ein Boot hat auch der Lehrer nicht, er schenkt Herrn Kuckuck einen Bleistift und einen guten Rat. Am Abend sitzt Herr Kuckuck mit seinen sieben Sachen auf einer Parkbank und ist traurig, denn in seinen Taschen steckt nur nutzloser Kram. Aber da begegnet ihm ein Wunder und der nutzlose Kram wird wertvoll.
Franz Zauleck, geboren 1950, lebt und arbeitet als Grafiker, Kinderbuchautor und Bühnenbildner in Mecklenburg. -
09:00 Uhr
Nachrichten
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09:05 Uhr
Kakadu
Magazin
Moderation: Tim Wiese
08 00 22 54 22 54 -
09:30 Uhr
Sonntagsrätsel
Moderation: Ralf Bei der Kellen
sonntagsraetsel@deutschlandfunkkultur.de -
10:00 Uhr
Nachrichten
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10:05 Uhr
Plus Eins
11:00 UhrNachrichten -
11:59 Uhr
Freiheitsglocke
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12:00 Uhr
Nachrichten
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12:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages
Moderation: Birgit Kolkmann -
12:30 Uhr
Die Reportage
Die Müll-Olympiade
Nachhaltigkeit mal ganz sportlich
Von Elin HinrichsenZum Aufwärmen eine Runde laufen auf Haushaltsmüll, ein steiler Aufstieg, später ein Slalom-Rennen zwischen Mülltonnen. Drei Stunden haben die Teilnehmenden Zeit, um sich in verschiedenen Disziplinen zu behaupten. Das Finale: Müllsortieren um die Wette. Auf der Leppe im Oberbergischen Land bei Köln treten gut 8000 Kinder und Jugendliche pro Jahr zur Müll-Olympiade an. Und erkunden so ganz nebenbei einen Mikrokosmos, in dem aus Bio-Müll Komposterde entsteht und wo Sperrmüll wertvolle Rohstoffe liefert. Elin Hinrichsen begleitet eine Schulklasse bei ihrem Wettbewerb. Der Umgang mit Abfall wird hier auch zu einer körperlichen Herausforderung.
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13:00 Uhr
Nachrichten
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13:05 Uhr
Sein und Streit
Das Philosophiemagazin
Moderation: Simone Rosa Miller
Die Notwendigkeit des Zufalls
Gespräch mit Porf. Dr. Armin Nassehi, Ludwigs-Maximilians-Universität München -
14:00 Uhr
Nachrichten
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14:05 Uhr
Religionen
Moderation: Anne Françoise Weber
Umgang mit Toten
Organspende: ethisch geboten oder problematischer Eingriff in den Sterbeprozess?
Gespräch mit Andreas Lob-Hüdepohl, katholischer Theologe und Mitglied des Deutschen Ethikrats
Thanatopraktiker: Leichen herrichten als Beruf
Von Valentin Beige
Muslimische Totenwäscherin: Mit Gebeten und Düften Leichen versorgen
Von Julia Ley
Wiedersehen mit Verstorbenen: Zu Ma'nene öffnen Indonesier die Gräber
Von Lena Bodewein -
15:00 Uhr
Nachrichten
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15:05 Uhr
Interpretationen
Ein zweiter "Rosenkavalier"?
Die Oper "Arabella" von Richard Strauss
Gast: Christian Thielemann, Dirigent
Moderation: Kirsten Liese
(Wdh. v. 21.02.2021)
Wie schwierig es ist, an einen Welterfolg anzuknüpfen, erlebte Richard Strauss mit der "Arabella". Christian Thielemann plädiert für ein unterschätztes Werk.Selten wurde eine Oper so mit einer Sängerin identifiziert wie Richard Strauss‘ „Arabella” mit der Sopranistin Lisa della Casa. Was sagt ein Dirigent dazu, der sich besonders zu Strauss hingezogen fühlt? Im Gespräch mit Christian Thielemann wird ein Werk lebendig, das Strauss und sein Librettist Hugo von Hofmannsthal als eine Art Neuauflage des gemeinsamen „Rosenkavalier” konzipierten. Doch die „Arabella” wurde unfreiwillig zum Abgesang einer Epoche: Der Schriftsteller starb 1929, fünf Tage, nachdem er letzte Korrekturen am Libretto vorgenommen hatte. Als die Uraufführung 1933 in Dresden stattfand, war Hitler bereits an der Macht - und der Komponist fügte sich der Vereinnahmung durch die NS-Diktatur. Auch wenn die „Arabella” nie die Beliebtheit des wirkungsvolleren „Rosenkavalier” erreichte, hat sie als regelmäßig gespieltes Werk eine ganz eigene Aufführungstradition begründet, die neben Lisa della Casa von Sopranistinnen wie Julia Varady, Gundula Janowitz, Kiri te Kanawa und Renée Fleming geprägt wurde.
16:00 UhrNachrichten -
17:00 Uhr
Nachrichten
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17:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages
Moderation: Birgit Kolkmann -
17:30 Uhr
Nachspiel
Das Sportmagazin
Moderation: Thomas Jaedicke
Vom Schirm auf den Rasen - Ein Esport-Verein will hoch hinaus
Von Wolf-Sören Treusch
Nichts als Fakten - In Manila wird Bundesliga-Fußball "vermessen"
Von Felix Lill
Mit Sport Kunden locken - Wie Mallorca um Touristen wirbt
Von Reinhard Spiegelhauer18:00 UhrNachrichten18:05 Uhr Nachspiel. FeatureEs muss nicht immer der Jakobsweg sein
Pilgern zum Mont-Saint-Michel
Von Stefanie Markert
(Wdh. v. 11.12.2022)Die Corona-Zeiten haben Frankreich einen Wanderboom beschert. Und warum nicht gleich den Weg des Paradieses nehmen? Also pilgern! Es muss ja nicht immer der Jakobsweg sein. Der festungsartige Mont-Saint-Michel in der Normandie lockt seit 1.300 Jahren. Seit rund zehn Jahren bringt ein kleiner Verein immer mehr Pilger in die Bucht zu diesem UNESCO-Weltkulturerbe, das mitten im Meer zum Himmel strebt - ein Klosterberg mit einem besonderen Geist. Für viele Franzosen, aber nicht nur für sie, ist der Ort mehr als ein Wanderziel: ein Symbol der Freiheit.
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18:30 Uhr
Hörspiel
Inventur des Sommers
Von Raoul Schrott
Bearbeitung und Regie: Katja Langenbach
Mit: Thomas Douglas, Christian Baumbach, Judith Hofmann sowie dem Autor Raoul Schrott und der Regisseurin Katja Langenbach
Songs zu Gedichten von Raoul Schrott: Charlotte Brandi, Schorsch Kamerun, Sophia Kennedy, Maeckes, Mario Marchisella
Musik, Ton und Technik: Mario Marchisella
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2023
Länge: 85‘00
(Ursendung)
Schrotts ‚Inventur‘ ist eine poetische Reflexion über das Absente, den Zwischenraum, dessen was da gewesen ist und seinen Abdruck in der Welt oder in den Gedanken und der Erinnerung des Autors hinterlassen hat.Können wir erst dann wirklich über die Dinge nachdenken, wenn sie als reale Objekte abwesend sind? Im Fokus von Raoul Schrotts Betrachtungen steht das Wesen der Dinge und des Menschen als das Belebte, das, was bleibt und oft gerade erst im Sinnen über seine Abwesenheit an Bedeutung gewinnt. Gemeinsam mit der Regisseurin Katja Langenbach erläutert er im Gespräch Fragen der Wahrnehmung, des Sehens wie des Sehnens; die beiden sprechen über die Figur der Muse und der Rolle der Lyrik im Spiel zwischen Präsenz und Absenz. Es ist den Worten selbst schließlich inhärent, dass sie stets auf etwas anders als auf sich selbst verweisen. Neben dem Absenten wird so auch das Vergängliche greifbar und das, was unser kollektives Gedächtnis seit Zeiten bewegt, beschäftigt und bewahrt.
Raoul Schrotts Gedichte werden von den Musikerinnen und Musikern Sophia Kennedy, Schorsch Kamerun, Charlotte Brandi und Mario Marchisella vertont.
Raoul Schrott, 1964 in Tirol geboren, Schriftsteller, Lyriker, Literaturwissenschaftler, Komparatist, erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Literaturpreise, u.a. für seine Neuübertragungen „Ilias“, „Hesiod: Theogonie“ und „Gilgamesh Epos“. Nach seinen Texten entstanden viele Hörspiele, z.B. die Reihe „Erste Erde Epos“ (BR 2013−2016) oder der Zwei-Teiler „Euripides: Die Orestie“ (Deutschlandfunk Kultur 2021 -
20:00 Uhr
Nachrichten
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20:03 Uhr
Konzert
Philharmonie Berlin
Aufzeichnung vom 24.03.2023
Maurice Ravel
„Le Tombeau de Couperin“ - Suite für Orchester
Erich Wolfgang Korngold
Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 35
Richard Strauss
„Ein Heldenleben“ - Tondichtung für großes Orchester op. 40
James Ehnes, Violine
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Leitung: Nicholas Carter -
22:00 Uhr
Nachrichten
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22:03 Uhr
Literatur
Poetik der Krise
Schreiben oder Schweigen?
Von Tobias Lehmkuhl
Wie schreibt man in den allgegenwärtigen Krisen, nach Butscha und Hitzewelle und Pandemie? Schreibt man überhaupt?Führen die Krisen unserer Zeit zu Schreibkrisen? Wie schreibt man in der Krise? Was schreibt man in der Krise? Schreiben als Mittel der Krisenbewältigung? Oder umkreist man die Krise in endlosen Schleifen? Corona, Klima, Ukraine - das ganze Leben und mit ihm auch die Literatur steht heute mehr denn je unter einem ungeheuren Relevanzdruck. Wer die eigene Zeit ernst nimmt, sieht sich mit einer Welt konfrontiert, die heillos ihrem Untergang entgegen zu steuern scheint. Wie gehen Schriftsteller und Schriftstellerinnen damit um, was bedeutet es für ihr Schreiben, wie beeinflusst und verändert die Lage der Dinge ihre Lyrik und Prosa? Eine Reihe neuer Bücher entwirft eine Poetik der Krise. Unterwegs mit Schriftstellerinnen und Schriftstellern, die ihre Position in einer katastrophischen Gegenwart neu bestimmen.
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23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Eckhard Roelcke
"Die coolste Malerin der Gegenwart. Nicole Eisenmann im Museum Brandhorst
Von Tobias Krone
Uraufführung in Frankfurt: Ferdinand Schmalz „Mein Lieblingstier heißt Winter“
Von Natascha Pflaumbaum
Kein Ende in Sicht: Essen überprüft Vergabe des Fotoinstituts nach Düsseldorf
Von Stefan Koldehoff23:30 Uhr Kulturnachrichten23:50 Uhr KulturpresseschauVon Arno Orzessek