Programm
Samstag, 24.08.2024
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Nachrichten
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Lange Nacht
Träume und Traumata: zehn Jahre nach Shingal
Die Lange Nacht der deutschen Jesiden
Von Tom Daun
Regie: Jan Tengeler
Der Völkermord an den Jesiden fand im Irak statt und viele aus der Region Shingal flohen nach Deutschland, denn hier existierte bereits seit den 1960er-Jahren eine intakte jesidische Community. Die neue Heimat verspricht Frieden und Schutz, Selbständigkeit und Wohlstand und droht mit den sozialen Bindungen auch die religiöse Identität aufzulösen.Vor zehn Jahren, am 3. August 2014, fand der Völkermord an den Jesiden im Irak statt. Hundertausende flohen aus der Region Shingal - viele von ihnen nach Deutschland. Hier existierte bereits eine intakte jesidische Community, gegründet in den 1960er-Jahren von „Gastarbeitern“ und ihren Familien. Die Neuankömmlinge wurden mit offenen Armen empfangen. Im Gegensatz zu anderen migrantischen Gruppen fällt den Jesiden die Integration in die westliche Gesellschaft leicht: Der Anteil an Akademikern ist hoch, es gibt viele erfolgreiche Geschäftsleute. Deutschland ist für die meisten längst zur neuen Heimat geworden. In ihrem angestammten Siedlungsgebiet im Irak, in Syrien und der Türkei lebten die Jesiden in ständiger Angst. Es drohten Verfolgung, Zwangsislamisierung oder gar Massenmord. Im Westen erfüllt sich ihr Traum von religiöser Freiheit. Doch das kollektive Trauma des kleinen Volkes ist nicht überwunden; noch weniger die individuellen Traumata der geschundenen und vergewaltigten Frauen, von denen viele in Deutschland in Behandlung sind. Das Leben im Westen bringt neue Herausforderungen mit sich: herausgerissen aus einer ländlichen Umgebung müssen die Menschen lernen, in einer völlig anders gearteten Welt zurechtzukommen. Die engen sozialen Strukturen aus der Heimat im Nahen Osten zerbrechen, der Zusammenhalt der Familien wird locker, die religiöse Identität droht verloren zu gehen.
01:00 UhrNachrichten02:00 UhrNachrichten -
03:00 Uhr
Nachrichten
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03:05 Uhr
Tonart
Klassik reloaded
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05:00 Uhr
Nachrichten
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05:05 Uhr
Aus den Archiven
"Humoristen sind deprimierte Leute“
John Hendrik im Gespräch mit Ephraim Kishon (RIAS 09.03.1976)
Von Ralf Bei der KellenAm 23. August 1924 wurde der Satiriker Ephraim Kishon in Budapest geboren. Als Sohn einer jüdischen Familie erlebte er dort den sich verstärkenden und schließlich tödlichen Antisemitismus. 1944 wurde er in ein Arbeitslager deportiert; auf dem Transport in ein Konzentrationslager in Polen gelang ihm die Flucht. Zur jüngeren deutschen Vergangenheit hatte er - verständlicherweise - ein schwieriges Verhältnis - allerdings verkauften sich seine Bücher nirgendwo so gut wie in (West)Deutschland. Das Interview, das er am 9. März 1976 im RIAS gab, ist in doppelter Hinsicht ein Dokument, denn: es ist ungeschnitten - die angesagte Musik fehlt und auch sämtliche Kommunikation mit den Technikerinnen ist zu hören; und außerdem konnte der Interviewer John Hendrik im Gegensatz zu vielen deutschen Moderatoren das Gespräch auf Augenhöhe führen, da er ebenfalls er ein emigrierter Jude war.
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06:00 Uhr
Nachrichten
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06:05 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Morgen
Mit Buchkritik
Moderation: Julia Bamberg06:20 Uhr Wort zum TagePfarrer Martin Vorländer, Frankfurt am Main
Evangelische Kirche06:30 UhrNachrichten06:40 Uhr Aus den Feuilletons07:00 UhrNachrichten07:30 UhrNachrichten07:40 Uhr InterviewAusweitung der Überwachung - wie die Moralpolizei der Taliban Rechte bescheidet
Gespräch mit Emran Feroz08:00 UhrNachrichten08:30 UhrNachrichten -
09:00 Uhr
Nachrichten
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09:05 Uhr
Im Gespräch
Klimafreundlich leben - Was heißt das im Alltag?
Gäste: Dr. Michael Bilharz, Experte für nachhaltige Konsumstrukturen im Umweltbundesamt
- und Dr. Michael Kopatz, Stadtrat für Klimastrukturwandel, Bauen, Stadtplanung und Mobilität der Stadt Marburg
Moderation: Katrin Heise
Live mit Hörern
08 00 22 54 22 54
gespraech@deutschlandfunkkultur.deKuh- oder Hafermilch? Auto oder Bahn? Angesichts der Klimakrise sind immer mehr Menschen bereit, ihren privaten Konsum zu ändern. Aber was bringt es, wenn ich als Einzelner klimafreundlich lebe? Tut die Politik genug? Wir diskutieren mit Umweltexperten und unseren Hörer*innen.
10:00 UhrNachrichten -
11:00 Uhr
Nachrichten
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11:05 Uhr
Lesart
Das politische Buch
Moderation: Christian Rabhansl
Simona Stoytchkova: "Die aus dem Osten. Als Wendekind ins Big Business"
Gespräch mit der Autorin
Buchkritik:
"Eine kurze Geschichte der AfD" von Eva Kienholz
Rezensiert von Bodo Morshäuser
Clemens Tangerding: "Rückkehr nach Rottendorf. Von Rechten, Linken und anderen normalen Leuten"
Gespräch mit dem Autor
Buchkritik:
"Der Aufstieg der Rechten in Krisenzeiten" von Daniel Mullis
Rezensiert von Moritz Klein -
12:00 Uhr
Nachrichten
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12:05 Uhr
Studio 9 - Der Tag mit ...
Ulrich Wickert
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13:00 Uhr
Nachrichten
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13:05 Uhr
Breitband
Medien und digitale Kultur
Moderation: Jenny Genzmer
Probiers mal mit Gemütlichkeit: Wie Cozy Games den Markt erobern
Gespräch mit Marcus Richter
KI in der Trauerarbeit: Macht Digitalisierung den Tod erträglicher?
Gespräch mit Pia Behme
Weltbild pleite, E-Books weg: Die Gefahr digitaler Medien
Gespräch mit Moritz Mutter -
14:00 Uhr
Nachrichten
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14:05 Uhr
Rang 1
Das Theatermagazin
Moderation: Janis El-Bira
Pionierarbeit in Chile: Theatermacherin Carmen Romero erhält Goethe-Medaille
Gespräch mit Carmen Romero
Karlsruhe goes Digital: Neue Theater-Sparte am Badischen Staatstheater
Von Marie-Dominique Wetzel
Hamburg ist Theater des Jahres: Teasing auf Lina Beckmann-Podcast -
14:30 Uhr
Vollbild
Das Filmmagazin
Moderation: Susanne Burg
Ein Porträt ostdeutscher Frauen: "Die Unbeugsamen 2"
Gespräch mit Dr. Torsten Körner
Vor den Landtagswahlen: Kampf um Demokratie der ostdeutscher Filmszene
Von Christian Berndt
Elternschaft und Erziehungslücken: Die Komödie "Alles Fifity Fifty"
Gespräch mit Alfreza Golafshan
Smarter Horrorfilm eines Regie-Shootingstars: "Cuckoo"
Von Patrick Wellinski
"Videotime" von Roman Ehrlich - Hommage an die untergegangene Welt der Videothek
Gespräch mit Roman Ehrlich
"Box Office Around The World" - Blockbuster aus aller Welt im Humboldtforum
Von Elena Bavandpoori
Anime "Terminator Zero" - Kulturschock für die Killermaschinen
Gespräch mit Kais Harrabi15:00 UhrNachrichten -
16:00 Uhr
Nachrichten
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16:05 Uhr
Echtzeit
Das Magazin für Lebensart
Moderation: Mandy Schielke
Auf den Hund gekommen
Kurze Beine, langer Rücken - Der Dackel ist wieder in Mode!
Von Anne-Sophie Schmidt
Zu Frauchen oder Herrchen? Sorgerechtsstreit um den Hund
Von Julia Macher
Die Hundesteuer - Geschichte und Nutzen
Von Matthias Finger
Der Beagle im Labor - Tierversuche an Hunden
Gespräch mit Caroline Walter
Serie "Paare und Geld" Folge 3: Keine Geldsorgen
Von Sonja Heizmann -
17:00 Uhr
Nachrichten
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17:05 Uhr
Im Gespräch
Gründer des MIAGI Orchestra aus Südafrika Robert Brooks im Gespräch mit Katrin Heise
Die verbindende Kraft der Musik
(Wdh. vom 22.08.2024)„Music Is A Great Investment“- diese Botschaft trägt das südafrikanische „MIAGI Orchestra“ in die Welt. Schwarze und weiße Musikerinnen, arm oder reich, spielen zusammen. Gründer Robert Brooks freut sich über die „menschliche Dividende“.
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18:00 Uhr
Nachrichten
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18:05 Uhr
Feature
Bin ich überflüssig?
Oder: Wie ich versuchte, die Arbeit an diesem Feature künstlicher Intelligenz zu überlassen
Von Jörn Klare
Regie: Giuseppe Maio
Mit: Henning Hartmann
Ton und Technik: Kai Schliekelmann und Chris Richter
Produktion: NDR 2023
Länge: 54'25
(Wdh. am 25.08.2024 Deutschlandfunk, 20.05 Uhr)
Der Titel dieses Features stammt noch von Autor Jörn Klare. Beim Rest war ein Chatbot beteiligt − als Anregung, als Unterstützung und als Ablenkung: Über eine Erfahrung, wie wir sie jetzt öfter machen werden.Ich bin etwas beunruhigt. Nein, ich mache mir Sorgen. Genauer: Ich habe Angst. Obwohl … es ist eher Panik. Es geht um die Entwicklungen der künstlichen Intelligenz. Die Möglichkeit, mit einfachen Sprachbefehlen innerhalb weniger Sekunden Dialoge, Bildwelten, Lieder, Stimmen und was weiß ich nicht alles zu kreieren. Ich weiß nicht, ob deswegen die Welt untergeht, doch ich bin mir, wie viele andere, sicher, dass unserer Arbeitswelt eine Revolution bevorsteht. Eine Revolution, die auch mich betrifft. Wird sie mich fressen? Der Titel dieses Features ist noch von mir. Der Rest? Wir werden hören.
Jörn Klare, 1965 in Hohenlimburg geboren, zwischen Sauerland und Ruhrgebiet aufgewachsen, lebt als Autor in Berlin. Er schreibt Sachbücher, Theaterstücke und Radiofeatures, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde. Für sein Buch „Nach Hause gehen. Eine Heimatsuche“ erhielt er 2017 den Evangelischen Buchpreis. Zum selben Thema produzierte er für Deutschlandradio Kultur das Stück „Nach Hause gehen“ (2016). Zuletzt: „Wenn du mehr hast, als du brauchst … Eine Weihnachtsgeschichte aus Unna“ (Deutschlandfunk Kultur 2023). -
19:00 Uhr
Nachrichten
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19:05 Uhr
Oper
Salzburger Festspiele
Großes Festspielhaus, Salzburg
Aufzeichnung vom 12.08.2024
Sergej Prokofjew
"Der Spieler", Oper in vier Akten op. 24
Libretto vom Komponisten nach dem Roman von Fjodor Dostojewskij
General - Peixin Chen, Bass
Polina - Asmik Grigorian, Sopran
Alexej - Sean Panikkar, Tenor
Babulenka - Violeta Urmana, Alt
Marquis - Juan Francisco Gatell, Tenor
Mr. Astley - Michael Arivony, Bariton
Blanche - Nicole Chirka, Mezzosopran
Fürst Nilsky - Zhengyi Bai, Tenor
Baron Wurmerhelm - Ilia Kazakov, Bass
Potaptych - Joseph Parrish, Bassbariton
Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor
Wiener Philharmoniker
Leitung: Timur Zangiev -
21:45 Uhr
Die besondere Aufnahme
Finnische Spätromantik
Lieder von Ilmari Hannikainen
Kirsi Tiihonen, Sopran
Timo Riihonen, Bass
Terhi Dostal, Klavier
Produktion: Deutschlandfunk Kultur / Hänssler 2024
Zwischen Romantik und Impressionismus bewegt sich die farbenreiche Musik von Ilmari Hannikainen. Seine Musik international bekannt zu machen, ist ein Anliegen der finnischen Pianistin Terhi Dostal. -
23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Elena Gorgis
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen: Debatte um Meinungsfreiheit in Gera
Gespräch mit Florian Schroeder
"Geheimnis": Theater an der Ruhr eröffnet neue Spielzeit
Gespräch mit Stefan Keim
"Walking with Kant" - eine Kunstinstallation feiert den Aufklärer
Von Barbara Wiegand
Kultur als Anker - Unabhängigkeitstag der Ukraine
Von Peter Sawicki
Unabhängigkeitstag der Ukraine: Ein Tag der Freude und des Schmerzes
Gespräch mit Dr. Oxana Matiychuk
Neue Sparte: Badisches Staatstheater will das Digitale nutzen
Von Marie-Dominique Wetzel23:30 Uhr Kulturnachrichten23:50 Uhr KulturpresseschauWochenrückblick
Von Ulrike Timm