Programm
Samstag, 08.09.2018
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00:00 Uhr
Nachrichten
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00:05 Uhr
Lange Nacht
Ein ungemeiner Drang nach Erkenntnis
Die Lange Nacht über das Internat Pforta
Von Tobias Barth, Lorenz Hoffmann und Hartmut Schade
Regie: Tobias Barth
(Wdh. v. 04./05.03.2017)Silentium, Refektorium, Ludorium - wem diese Begriffe leicht über die Lippen gehen, ist Portenser, Schüler in der Landesschule Pforta. Keine gewöhnliche Schule: Seit 1543 werden hier ‚würdige und bedürftige Knaben‘ in ‚Künsten und Sprachen unterweiset‘ . Mädchen dürfen erst seit 1949 hier lernen. Das Besondere: Von der 9. Klasse an können Mädchen und Jungen nach Pforta, lassen ihren alten Freundeskreis hinter sich und treffen auf andere lernbegeisterte Teens. Sie verbringen Tage und Nächte miteinander, was sie oft mehr prägt als der Schulunterricht. Viermal wurde im 20. Jahrhundert fast die gesamte Lehrerschaft ausgetauscht. Wie konnte aus einem humanistischen Elitegymnasium eine Nationalpolitische Erziehungsanstalt (NAPOLA) werden, wie daraus eine Internatsschule mit Sonderstatus und Schülerselbstverwaltung zu DDR-Zeiten? Das Internat in der Nähe von Naumburg (Sachsen-Anhalt) beschreiben die Schüler heute als Zentrum kreativer Energie. Pfortas berühmtester Schüler, Friedrich Nietzsche, schreibt 1859 ins Tagebuch: „Mich hat jetzt ein ungemeiner Drang nach Erkenntnis ergriffen.“ 1543 gründete der sächsische Kurfürst Moritz Pforta, damit es seinem Lande ‚an gelahrten Leute nicht mangle‘ und schuf damit einen Schultyp, der Kriege und Revolutionen, Monarchien und Diktaturen überdauerte. Kluge Köpfe brauchten sie alle, und an dem Selbstbewusstsein einer traditionsreichen Institution scheiterten viele modische Unterrichtsneuheiten. Die ‚Lange Nacht‘ erzählt vom Internatsleben, von berühmten und weniger berühmten Schülern und Lehrern, spürt dem Geist Pfortas nach. Der sorgt bis heute dafür, dass Absolventen stolz in ihren Lebenslauf ‚al.port‘ schreiben - Alumnus portensis.
01:00 UhrNachrichten02:00 UhrNachrichten -
03:00 Uhr
Nachrichten
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03:05 Uhr
Tonart
Filmmusik
Moderation: Vincent Neumann
Heute im Fokus: der Dokumentarfilm "It must schwing! The Blue Note Story" - wie zwei Deutsche die Jazzwelt veränderten04:00 UhrNachrichten -
05:00 Uhr
Nachrichten
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05:05 Uhr
Aus den Archiven
Chaplin in Berlin
Der Pressekrieg um den Filmstar im März 1931
Von Herbert Hansen
Deutschlandfunk 1987
Vorgestellt von Michael GrothCharlie Chaplin zu Gast - ein Superstar, dem das Kinopublikum der Hauptstadt huldigte. Da Chaplin sich auch zu sozialen und gesellschaftlichen Fragen äußerte, geriet er in Berlin bald zwischen alle Stühle.
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06:00 Uhr
Nachrichten
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06:05 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Morgen
Moderation: Ute Welty06:20 Uhr Wort zum TagePfarrer Hans-Peter Weigel
Katholische Kirche06:30 UhrNachrichten06:40 Uhr Aus den Feuilletons07:00 UhrNachrichten07:30 UhrNachrichten07:40 Uhr InterviewDas Auge trügt? Die Verantwortung der Medien zur Verifizierung von Videos
Gespräch mit Wolfgang Wichmann, Redakteur beim NDR und Redakteur für faktenfinder.tagesschau.de08:00 UhrNachrichten08:30 UhrNachrichten08:50 Uhr Buchkritik"Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt..." von J. Jonasson
Rezensiert von Irene Binal -
09:00 Uhr
Nachrichten
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09:05 Uhr
Im Gespräch
Live mit Hörern
Lehrlinge verzweifelt gesucht - Was tun gegen den Azubi-Mangel?
Moderation: Klaus Pokatzky
0800 2254 2254
gespraech@deutschlandfunkkultur.de
sowie Facebook und TwitterDeutschland paradox: In manchen Regionen müssen wir wochenlang auf einen Handwerkertermin warten, gleichzeitig mangelt es den Betrieben an Lehrlingen. Anfang des Ausbildungsjahres gab es noch 30.000 offene Ausbildungsplätze im Handwerk; in mehr als jedem dritten Betrieb bleiben Ausbildungsplätze unbesetzt, fast jede zehnte Firma bekommt überhaupt keine Bewerbung mehr.
10:00 UhrNachrichten -
11:00 Uhr
Nachrichten
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11:05 Uhr
Lesart
Das politische Buch
Moderation: Maike Albath
Die hohe Kunst des Alterns, Kleine Philosophie des guten Lebens
Gespräch mit Dr. Otfried Höffe, Publizist und Philosoph
kurz und kritisch:
Lynda Gratton, Andrew Scott: "Morgen werden wir 100"
Von Shelly Kupferberg
Buchkritik:
David Suzuki, Wayne Grady "Der Baum. Eine Lebensgeschichte"
Rezensiert von Heike Tauch
Marianne Gronemeyer: "Die Grenze Was uns verbindet, indem es trennt"
Gespräch mit der Autorin -
12:00 Uhr
Nachrichten
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12:05 Uhr
Studio 9 - Der Tag mit ...
Gregor Mayntz, Journalist und Vorsitzender der Bundespressekonferenz
Moderation: Miriam Rossius -
13:00 Uhr
Nachrichten
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13:05 Uhr
Breitband
Medien und digitale Kultur
Was macht Google in 20 Jahren?
Gespräch mit Cory Doctorow
Protestieren und konsumieren: Die Dominanz von Google in Deutschland
Von Matthias Finger
Goliathwatch will gegen Diskriminierung durch Google kämpfen
Von Carina Fron -
14:00 Uhr
Nachrichten
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14:05 Uhr
Rang 1
Das Theatermagazin
Moderation: Susanne Burkhardt -
14:30 Uhr
Vollbild
Das Filmmagazin
Live von den 75. Internationalen Filmfestspielen Venedig
Moderation: Patrick Wellinski15:00 UhrNachrichten -
16:00 Uhr
Nachrichten
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16:05 Uhr
Echtzeit
Das Magazin für Lebensart
Alles wird nass - Schauern, Regengüsse, Wolkenbrüche
Von Martin Böttcher
Der Geruch des Regens - warum lieben wir den Duft von Sommerregen?
Von Mandy Schielke
Der Wolkenkucker - Sven Plöger über Bilder am Himmel
Stadt wird Schwamm - Berlin wappnet sich für den Klimawandel
Von Jürgen Stratmann
Wasserdicht, praktisch, schön - Plastikkleidung erobert die Mode
Von Katja Bigalke
Serie Analoge Meditationen (3): Ein Regal abstauben
Von Julie Bäuning -
17:00 Uhr
Nachrichten
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17:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages
Moderation: Miriam Rossius -
17:30 Uhr
Tacheles
Zehn Jahre nach der Finanzmarkt-Krise
Droht ein erneuter Absturz der Weltwirtschaft?
Adam Tooze, britischer Wirtschaftshistoriker, stellt sich den Fragen von Gerhard SchröderVor zehn Jahren brach die Investment-Bank Lehman Brothers zusammen und stürzte die Weltwirtschaft in die größte Krise seit Jahrzehnten. Und diese Krise ist noch nicht beendet, sagt der britische Wirtschaftshistoriker Adam Tooze. Eine durchgreifende Regulierung der Banken sei ausgeblieben, die Risiken eines erneuten Absturzes groß. Und das könnte gefährlich werden für die westlichen Demokratien. Die rechtspopulistischen Kräfte in Europa und den USA würden weiter erstarken, warnt der britische Historiker.
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18:00 Uhr
Nachrichten
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18:05 Uhr
Feature
Die Anklägerin
Fatou Bensouda und der Internationale Strafgerichtshof
Von Beate Ziegs
Regie: die Autorin
Mit: Meriam Abbas, Heidrun Bartholomäus, Corinna Kirchhoff, Viktor Neumann und Tom Vogt
Ton: Alexander Brennecke
Produktion: WDR/NDR 2017
Länge: 54'10
Porträt der Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs.„Jedes Opfer, dem Gerechtigkeit widerfährt, verändert die Welt”, sagt Fatou Bensouda. Als Teenager verbrachte die Gambierin ihre Nachmittage im Gerichtssaal, später studierte sie Jura in Nigeria. Heute ist sie die erste afrikanische Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag. Bensouda ermittelt leise, aber beharrlich und verfolgt unbeirrt die Verantwortlichen für die grausamsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Doch wie effektiv kann die Arbeit des Internationalen Strafgerichtshofs wirklich sein?
Beate Ziegs, geboren 1952 in Iserlohn, lebt seit 1974 in Berlin. Sie arbeitet als Autorin und Regisseurin überwiegend für den Hörfunk. Zuletzt für Deutschlandradio Kultur: "Auschwitz ohne Ende. Hintergrund und Bedeutung der vermutlich letzten Prozesse gegen Nazi-Verbrecher"(2016). -
19:00 Uhr
Nachrichten
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19:05 Uhr
Oper
Weimarhalle
Aufzeichnung vom 19.08.2018
Franz Liszt
"Huldigungsmarsch" Seiner Königlichen Hoheit, dem Großherzog zu Sachsen-Weimar, Carl Alexander
"Sardanapalo“, Opernfragment
(Bearbeitung und Orchestrierung nach Skizzen Franz Liszts von David Trippett, Uraufführung des 1. Akts)
"Eine Sinfonie zu Dantes Divina Commedia“ für Orchester und Knabenchor
Joyce El-Khoury, Sopran
Airam Hernández, Tenor
Oleksandr Pushniak, Bariton
Damen des Opernchores des Deutschen Nationaltheaters Weimar
Knabenchor der Jenaer Philharmonie
Staatskapelle Weimar
Leitung: Kirill Karabits -
22:00 Uhr
Die besondere Aufnahme
Sándor Veress
Sonate für Violine solo
Béla Bartók
Sonate für Violine solo
Nurit Stark, Violine
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2018Die Sonate für Violine solo von Béla Bartók, entstanden 1944, also ein Jahr vor Bartóks Tod, gehört zu den anspruchsvollsten Werken für Solovioline überhaupt. Gewidmet hat sie der Komponist dem Auftraggeber Yehudi Menuhin. Die Sonate verweist kompositorisch in zwei Richtungen: Einerseits gibt es zahlreiche Bezüge zu den Solosonaten und -partiten von Johann Sebastian Bach, andererseits öffnet das Werk mit seinen Neuerungen in der Spieltechnik (u.a. mit vierteltönigen Passagen im letzten Satz) eine Tür in die Zukunft.
Der in Ungarn geborene Komponist Sándor Veress war Schüler Bartóks und gehört zu den weniger bekannten, deshalb aber nicht weniger wichtigen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Seine Violinsolosonate schrieb er im selben Jahr 1935, in dem er Assistent Bartóks an der Ungarischen Akademie der Wissenschaften in Budapest wurde und sich in dieser Funktion vermehrt der Volksmusikforschung widmete. -
23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Marietta Schwarz
Die Löwen sind vergeben. Das war das 75. Filmfestival in Venedig
Gepräch mit Anke Leweke und Patrick Wellinski
Affective Affinities:
Die Biennale in São Paulo hinterfragt das Kuratorenmodell
Von Ingo Arend
Stunde Null:
Deutsche Archäologen bilden syrische Archäologen aus
Von Susanne Güsten
Kulturpresseschau - Wochenrückblick
Von Arno Orzessek