Programm
Samstag, 09.11.2019
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00:00 Uhr
Nachrichten
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00:05 Uhr
Lange Nacht
Kindheitsmuster, Herkunftsmonster
Eine Lange Nacht über Christa Wolf und Franz Fühmann und ihre deutsche Vergangenheit
Von Uwe Wittstock
Regie: Rita HöhneIn den Jahren nach dem Fall der Mauer gerieten etliche westdeutsche Intellektuelle wie Günter Grass, Martin Walser, Walter Jens und andere ins Zwielicht, weil sie zeitlebens verschwiegen hatten, wie nahe sie als Jugendliche dem Nationalsozialismus gestanden hatten. Das warf und wirft bis heute ein besonderes Licht auf zwei miteinander befreundete Schriftsteller aus der DDR, die offen mit ihrer Vergangenheit als Parteigänger des NS-Regimes umgegangen waren: Christa Wolf (1929 - 2011) und Franz Fühmann (1922 - 1984).
Die Lange Nacht erzählt von ihren literarischen Expeditionen in die eigene Vergangenheit. Als Kinder zu Anhängern Hitlers erzogen, wurden sie schnell zu glühenden Verfechtern des Sozialismus. Später gehörten Wolf und Fühmann zu den profilierten Kritikern des DDR-Regimes. Diese radikalen literarischen Selbstprüfungen gewinnen eine besondere Aussagekraft in einer Zeit, in der politische Extreme erneut die Liberalität des Landes bedrohen.01:00 UhrNachrichten02:00 UhrNachrichten -
03:00 Uhr
Nachrichten
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03:05 Uhr
Tonart
Filmmusik
Moderation: Vincent Neumann04:00 UhrNachrichten -
05:00 Uhr
Nachrichten
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05:05 Uhr
Aus den Archiven
Götterdämmerung im Zentralkomitee
Die letzten Tage der DDR
Von Michael Groth
Deutschlandfunk 1997
Vorgestellt von Michael Groth
Tonprotokolle aus dem SED-Führungszirkel -
06:00 Uhr
Nachrichten
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06:05 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Morgen
Moderation: Axel Rahmlow06:20 Uhr Wort zum TagePfarrerin Christina-Maria Bammel, Berlin
Evangelische Kirche06:30 UhrNachrichten06:40 Uhr Aus den Feuilletons07:00 UhrNachrichten07:30 UhrNachrichten07:40 Uhr Interview08:00 UhrNachrichten08:30 UhrNachrichten08:50 Uhr Buchkritik"Herbst" von Ali Smith
Rezensiert von Johannes Kaiser -
09:00 Uhr
Nachrichten
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09:05 Uhr
Im Gespräch
Der Mauerfall und seine Folgen: Wie stark prägt er unsere Familiengeschichten?
Gäste: Petra Köpping (SPD), sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration - und
Johannes Nichelmann, Journalist
Moderation: Gisela Steinhauer
Live mit Hörern
0800 2254 2254
gespraech@deutschlandfunkkultur.deDer Mauerfall: Für viele Menschen ist er mehr als ein historisches Ereignis. Er änderte ihr Leben - bis heute. Wie stark hat er unsere Familiengeschichten geprägt - in Ost und in West? Wie offen reden die Generationen über die Wende und ihre Folgen? Diskutieren Sie mit!
10:00 UhrNachrichten -
11:00 Uhr
Nachrichten
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11:05 Uhr
Lesart
Das politische Buch
Moderation: Florian Felix Weyh
"Charité 91" von Prof. Dr. Wolfgang Kölmel
Gespräch mit dem Autor
Buchkritik:
"Die Übernahme" von Ilko-Sascha Kowalczuk
Rezensiert von Ines Geipel
Buckritik:
„Spione im Zentrum der Macht“ von Heribert Schwan
Vorgestellt von Nana Brink
"Lauf, Ludwig, lauf!" von Rafael Seligmann
Gespräch mit dem Autor -
12:00 Uhr
Nachrichten
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12:05 Uhr
Studio 9 - Der Tag mit ...
Moderation: Julius Stucke
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13:00 Uhr
Nachrichten
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13:05 Uhr
Breitband
Medien und digitale Kultur
Moderation: Marcus Richter / Vera Linss
Das Internet in Russland kommt unter staatliche Kontrolle
Gespräch mit Jan Lindenau
Abschottung und Überwachung
Digitalstrategien der Weltmächte
Gespräch mit Yvonne Hofstetter
Das Blockchain-Versprechen
Was hat die Hype-Technologie dem Journalismus gebracht?
Von Friedemann Brenneis
Kriminalitätswarnungen per App
Wie "Citizen" US Großstädte sicherer machen will - und dabei Angst schürt
Von Felix Wessel -
14:00 Uhr
Nachrichten
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14:05 Uhr
Rang 1
Das Theatermagazin
Moderation: André Mumot
Blicke zurück und nach vorn: 30 Jahre Mauerfall im Theater
Von Peter Claus
Kerle in Kaninchenlöchern
Eine Ode an die Männlichkeit am Berliner Ensemble
Gespräch mit Stephanie van Batum, Regisseurin -
14:30 Uhr
Vollbild
Das Filmmagazin
Moderation: Susanne Burg
Rosenkrieg, Trauer und Klonen:
Gespräch mit Julie Delpy über den Film "My Zoe"
Vorgespult:
Booksmart / La Mans 66 / Bis dann, mein Sohn
Von Christian Berndt
Abgründe ade
Der Dokumenarfilm "But Beautiful" will Mut machen
Gespräch mit Erin Wagenhofer
Das Spätwerk des Martin Scorsese: "The Irishman"
Gespräch mit Anke Leweke
Mauerfall und Neues aus dem osteuropäischen Kino
Das Filmfestival Cottbus
Gespräch mit Patrick Wellinski
Abenteuerurlaub oder Rutsch in die Obdachlosigkeit?
"Sterne über uns"
Gespräch mit Christina Ebelt
Top Five:
Männer und Autos
Von Hartwig Tegeler15:00 UhrNachrichten -
16:00 Uhr
Nachrichten
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16:05 Uhr
Echtzeit
Das Magazin für Lebensart
Moderation: Katja Bigalke
Eröffnungskolumne: Fürsorge
Von David Tschöpe
Der Galgo
Statussymbol aus dem Tierheim
Von Julia Macher
Ein bisschen mehr Schwarzwaldklinik
Was wir aus Arztserien lernen können
Gespräch mit Katja Bigalke
Türsteher: Gralshüter oder Gastgeber?
Von Matthias Finger
Planetenpflege für Anfänger
Von Marcus Schuler
Serie "Brüder": Folge 1
Von Sebastian Hocke -
17:00 Uhr
Nachrichten
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17:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages
Moderation: Julius Stucke -
17:30 Uhr
Tacheles
Madeleine Albright, ehemalige Außenministerin der USA, stellt sich den Fragen von Annette Riedel
Madeleine Albright warnt vor wieder erstarkendem faschistischen Denken und Handeln - nicht nur in Osteuropa. 30 Jahre nach dem Mauerfall seien liberale Demokratien weltweit unter Beschuss. Das Rezept dagegen: Die Dinge sehen, benennen, sich engagieren.
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18:00 Uhr
Nachrichten
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18:05 Uhr
Feature
30 Jahre Mauerfall
Mein Vater, der Grenzer
Von Jan Decker
Regie: Iris Drögekamp
Mit: Marian Funk, Claude de Demo, Wolfgang Pregler, Bert Linnemann
Ton: Norbert Vossen
Produktion: SWR 2018
Länge: 54'14
Eine Kindheit im Zonenrandgebiet. Der Vater arbeitet an der deutsch-deutschen Grenze und darf mit den DDR-Kollegen eigentlich nicht reden. Redet er heute mit dem Sohn? Eine deutsch-deutsche Erinnerungsreise.Witzenhausen an der Werra, Zonenrandgebiet. Dort arbeitete der Vater von Jan Decker an der innerdeutschen Grenze. Wie war das da? Wie war das damals? Manchmal erzählt der Vater Anekdoten. Vom „kleinen Grenzverkehr“, von Plaudereien zwischen West und Ost, von Streichen, die sich die Grenzer wechselseitig spielten, von Obdachlosen im Westen, die in die Werra sprangen und sich als ostdeutsche Flüchtlinge ausgaben, um mit Geld und Kleidung versorgt zu werden. Kann das alles stimmen?
Jan Decker, geboren 1977 in Kassel, lebt als Autor in Osnabrück. Schreibt Prosa, Hörspiele und Features. Für Deutschlandradio: „Jaco Pastorius’ Gang durch den Schnee von Rheidt nach Havona“ (2011), „Morgenland und Abendland“ (2013), „Erich Loest die Probleme“ (2015). Zuletzt: „Bandsalat, liebevoll zubereitet. Die Kassette zwischen Nostalgie und Renaissance“ (Deutschlandfunk 2018) und „From Pink to Blue. Die Stimme von Joni Mitchell“ (Deutschlandfunk Kultur 2018). Sein Roman „Der lange Schlummer“ erschien 2017. -
19:00 Uhr
Nachrichten
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19:05 Uhr
Themenabend Musik
Live aus dem Kulturpalast Dresden
Friedrich Schenker
Sinfonie in memoriam Martin Luther King
Dresdner Philharmonie
Leitung: Jonathan Stockhammer
Paul-Heinz Dittrich
Kammermusik II für Oboe, Violoncello, Klavier und elektronische Klänge
Georg Katzer
"La fabbrica abbandonata III‘ für Ensemble, Sprecher, Sopran und Tonband auf einen Text von Wolfgang Hilbig
Friedrich Goldmann
Sonata a quattro für 16 Spieler
Peter Schweiger, Sprecher
Catriona Bähler, Sopran
Collegium Novum Zürich
Leitung: Jonathan Stockhammer
Auftragswerke auf Einladung der Dresdner Philharmonie
AuditivVokal Dresden
Leitung: Olaf Katzer‚…und der Zukunft zugewandt!‘ - eine Zeile aus der Nationalhymne der DDR - in selbiger allerdings schon seit den 70er Jahren nicht mehr gesungen, weil da im Text ja ‚Deutschland, einig Vaterland‘ folgt. Das war damals keine erklärtes Staatsziel mehr. Als dann das ‚einige Vaterland‘ 1990 Realität wurde, ging für viele Komponisten, vor allen Musiker der zeitgenössischen Musik ‚das Licht aus‘ - es ist ein Querstand der Entwicklung, dass die einst Querständigen nun vollends ins Abseits gerieten.
Friedrich Schenkers „Sinfonie in Memoriam Martin Luther King“ zum Beispiel - uraufgeführt in Dresden 1972, im Kulturpalast - Kurt Masur dirigiert: Die Reaktionen des Publikums - energisch und bemerkenswert - krachende Türen, Zwischenrufe - das gab es auch in der DDR. Wie reagieren wir heute auf Schenkers Provokationen?
Ein Thementag der Dresdner Philharmonie, den wir live im Programm haben - das Collegium Novum reist an - das sich immer für die Ost-Moderne eingesetzt hat, Paul-Heinz Dittrichs Kammermusik ist zu hören, Musik von Goldmann und Georg Katzer - seine ‚Fabbrica abbandonata‘ - auf Worte von Wolfgang Hilbig - eine apokalyptische Vision in sächsischer Industrielandschaft.
( Sendungen zum Thema 30 Jahre Mauerfall - die RundunkchorLounge am 8. November und ‚Unter dem Radar‘- Lieder aus der DDR am 10. November, ein Abend von den Sommerlichen Tagen Hitzacker) -
23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Britta Bürger
Abschlussinszenierung "30 Jahre friedliche Revolution"
Inszenierung gelungen?
Gespräch mit Gerd Brendel
Beste der Branche
Verleihung Faust Theaterpreis in Kassel
Gespräch mit Michael Laages
Sperrig?
Dr. Friedrich Meschedes letzte Ausstellung in der Kunsthalle Bielefeld
Gespräch mit dem Direktor
Was vom Osten übrig blieb 6:
Katja Lange Müller
Von Gerd Brendel
Feministisch
Adriana Altaras inszeniert in Heidelberg "Madame Butterfly"
Gespräch mit Uwe Friedrich
Frauen-Schwerpunkt
Preisverleihung bei den ARD Hörspieltagen in Karlsruhe
Von Marie-Dominique Wetzel-Leitner
Kulturpresseschau - Wochenrückblick
Von Klaus Pokatzky