Programm
Samstag, 26.06.2021
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00:00 Uhr
Nachrichten
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00:05 Uhr
Lange Nacht
Von einsamen Kämpfen und stillen Niederlagen
Die Lange Nacht über Ernest Hemingway
Von Tom Noga
Regie: der AutorAn Ernest Hemingway (1899 -1961) scheiden sich die Geister. Für die einen ist er ein Aufschneider, der sich als Kriegsheld inszenierte (der er nicht war) und sich gerne mit seinen Jagdtrophäen abbilden ließ, mit riesigen Schwertfischen etwa, die ihn um das Zweifache überragen. Andere fasziniert gerade seine Männlichkeit, die Kompromisslosigkeit, mit der er sich in jedes Abenteuer stürzte, und sei es noch so aussichtslos. Die einen kritisieren seine Romane als flach, eindimensional und sprachlich bescheiden. Anderen gefällt gerade dies: seine unprätentiöse, packende Sprache, seine Direktheit, der Reichtum an Bildern, die seine Romane und Kurzgeschichten wie Filme wirken lassen. Fest steht: Ernest Hemingway hat die englischsprachige Literatur vom Schwulst des viktorianischen Zeitalters befreit. Als Autor ist er aus dem Elfenbeinturm der Kunst ausgebrochen. Ein Super-Macho, ein amerikanischer Held, der dorthin ging, wo es weh tat: in den Boxring, in den Krieg, auf Safari, zum Hochseefischen. Und der dann darüber schrieb. Seine Protagonisten sind gebrochene Helden und immer auch ein bisschen die Alter Egos seiner selbst: Jake Barnes, der Kriegsveteran aus „Fiesta“, Frederic Henry aus dem Weltkriegsdrama „In einem anderen Land“. Und natürlich Santiago, der Fischer aus „Der alte Mann und das Meer“, der den größten Fisch seines Lebens fängt, ihn gegen Haie verteidigt und nur ein Skelett zurück in den Hafen bringt. Er hat verloren, aber sich nicht unterkriegen lassen - das war Hemingways Credo.
01:00 UhrNachrichten02:00 UhrNachrichten -
03:00 Uhr
Nachrichten
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03:05 Uhr
Tonart
Filmmusik
Moderation: Vincent Neumann04:00 UhrNachrichten -
05:00 Uhr
Nachrichten
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05:05 Uhr
Aus den Archiven
Ein Sender schreibt Geschichte
Die Anfänge des RIAS 1946
Von Hans Heinz Stuckenschmidt
RIAS Berlin 1971
Stimme der Kritik: Maueröffnung und Nachkriegstheater
Von Friedrich Luft
RIAS Berlin 1989
Stimme der Kritik: Lobrede auf Elisabeth Bergner
Von Friedrich Luft
RIAS Berlin 1986
Vorgestellt von Michael Groth -
06:00 Uhr
Nachrichten
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06:05 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Morgen
Moderation: Dieter Kassel06:20 Uhr Wort zum TagePfarrer Thomas Frings, Köln
Katholische Kirche06:30 UhrNachrichten06:40 Uhr Aus den Feuilletons07:00 UhrNachrichten07:30 UhrNachrichten07:40 Uhr InterviewNicht nur in der Pandemie
Warum verhalten wir uns nicht vernünftig?
Gespräch mit Christoph Quarch08:00 UhrNachrichten08:30 UhrNachrichten08:50 Uhr Buchkritik"Tagebuch der Übersiedlung" von Dzevad Karahasan
Rezensiert von Ursula März -
09:00 Uhr
Nachrichten
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09:05 Uhr
Im Gespräch
Hitze - Dürre - Klimawandel
Wie können wir nachhaltig mit Wasser umgehen?
Gäste: Markus Möller, Hydrologe -
und Dr. Jörg Rechenberg, Fachbereichsleiter "Wasser und Boden“ beim Umweltbundesamt (UBA)
Moderation: Gisela Steinhauer
Live mit Hörern
08 00 22 54 22 54
gespraech@deutschlandfunkkultur.deDie erste Hitzewelle in diesem Sommer haben wir überstanden. Wer konnte, kühlte sich ab. Die Wasserwerke verzeichneten Rekordwerte. Nach drei Dürresommern infolge zeigt sich: Auch hierzulande könnte Wasser knapp werden. Nachhaltigkeit ist gefragt! Diskutieren Sie mit!
10:00 UhrNachrichten -
11:00 Uhr
Nachrichten
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11:05 Uhr
Lesart
Das politische Buch
Moderation: Florian Felix Weyh
Buchkritik:
„Erzberger - der gehasste Versöhner" von Benjamin Dürr
Rezensiert von Nana Brink
"Ich bin kein Prophet" von Oswald Spengler
Gespräch mit dem Herausgeber Fabian Mauch
Buchkritik:
„Unverkürzte Demokratie“ von Cristina Lafont
Rezensiert von Michael Schornstheimer
"Lob der Jugend" von Alexander Garcia Düttmann
Gespräch mit dem Autor -
12:00 Uhr
Nachrichten
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12:05 Uhr
Studio 9 - Der Tag mit ...
Prof. Dr. Christina Weiss, Universität des Saarlandes
Moderation: Anke Schaefer -
13:00 Uhr
Nachrichten
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13:05 Uhr
Breitband
Medien und digitale Kultur
Moderation: Jenny Genzmer und Dennis Kogel
Human Rights Centered Design I
Regeln für ein faires Internet
„Metaverse“ I
Gaming-Firmen arbeiten am neuen Internet -
14:00 Uhr
Nachrichten
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14:05 Uhr
Rang 1
Das Theatermagazin
Moderation: André Mumot
Neustart mit toten Dichtern
70 Jahre Bad Hersfelder Festspiele
Gespräch mit Joern Henkel
Dorfbewohner als Schauspieler
Startschuss am Volksschauspiel Öttigheim
Von Marie-Dominique Wetzel
Die perfekte Ausrede:
Dramaturg Carl Hegemann -
14:30 Uhr
Vollbild
Das Filmmagazin
Moderation: Susanne Burg
Nach den Kinoöffnungen
Verhaltener Optimismus in Frankreich und den USA
Von Christian Berndt
Wo ist das Publikum?
Die Zukunft des Kinos
Gespräch mit Lars Henrik Gass und Michael Hehl
"Proxima": Eine Frau auf Marsmission
Gespräch mit Alice Winocourt, Filmregisseurin
Ein blinder Passagier im Weltraum: "Stowaway"
Gespräch mit Anke Leweke
Vulgär und Subversiv
Mel Brooks und sein Humor
Von Patrick Wellinski
Top Five: David gegen Goliath
Von Hartwig Tegeler15:00 UhrNachrichten -
16:00 Uhr
Nachrichten
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16:05 Uhr
Echtzeit
Das Magazin für Lebensart
Moderation: Marietta Schwarz
Intro: Zwangsvorstellung
Von David Tschöpe
Live on Tape:
Gefühl fürs Leiden: Wie die Pandemie für Zwangsstörung sensibilisiert hat
Gespräch mit Katharina Kühn
Der Unterdrückung auf der Spur
"Hexen"-Spaziergang in Leipzig
Von Juliane Neubauer
Zwangsjacken der Konvention
Wie Mode Körper formt
Gespräch mit Renate Stauss
Zwangsloses Modewort
Warum die Politik jetzt dauernd "Angebote" macht
Von Matthias Finger
Folge 35, Klassik drastisch
Von Devid Striesow und Axel Ranisch -
17:00 Uhr
Nachrichten
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17:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages
Moderation: Anke Schaefer -
17:30 Uhr
Tacheles
Zur Akzeptanz von Sozialausgaben
Wahlkampf-Thema Steuern ist nicht unsexy
Umverteilungsforscherin Lisa Windsteiger vom Max-Planck-Institut für Steuerrecht, stellt sich den Fragen von Annette RiedelPolitische Parteien, in deren Programmen für die Bundestagswahl soziale und steuerliche Gerechtigkeit eine große Rolle spielen, punkten nicht zwangsläufig bei denjenigen Wählern, die am meisten von Umverteilung profitieren würden. Warum ist das so?
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18:00 Uhr
Nachrichten
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18:05 Uhr
Feature
Reihe: Wirklichkeit im Radio
Steh auf, es ist Krieg
Vom Überfall auf die Sowjetunion
Von Paul Kohl
Regie: Wolfgang Bauernfeind
Mit: Burghart Klaußner, Christine Davis, Gudrun Genest, Walter Renneisen und Erwin Schastok
Ton: Alfons Steffen
Produktion: SFB / DLF / NDR / RB / SWF 1986
Länge: 54'03
1941 sollte die Sowjetunion in einem Blitzkrieg vernichtet werden. Ausmaß der Brutalität und Zahl der Toten übersteigen jede Vorstellungskraft. Paul Kohl brachte 1986 ins Bewusstsein, was viele bis heute verdrängen.22. Juni 1941: Der Angriff der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion erfolgt unter dem Codewort „Fall Barbarossa“. Drei Viertel der gesamten militärischen Streitkräfte hatte Hitler zusammengezogen, um die Sowjetunion in einem Blitzkrieg zu vernichten. Über fünf Monate dauerte der Vormarsch. Teile der Wehrmacht standen Anfang Dezember 1941 kurz vor Moskau. Dann wurden sie von der Roten Armee zurückgetrieben, drei Jahre lang. Beim Rückzug befahl Hitler die Strategie der „Verbrannten Erde“: Jedes Haus, jeder Brunnen musste zerstört werden. Allein in Belarus wurden während der drei Jahre der deutschen Besetzung 190 Konzentrationslager und sechzig Ghettos von der Wehrmacht und der SS errichtet, wurden 209 Städte und 9.100 Dörfer zerstört. Die Bewohner von 628 Dörfern wurden lebendig verbrannt. Insgesamt verloren 20 Millionen Russen ihr Leben.
Der Autor Paul Kohl reist im Jahr 1985 diesem Krieg nach, auf der Spur der Heeresgruppe Mitte: Brest, Minsk, Smolensk, Moskau. Er besucht die wieder aufgebauten Städte und Dörfer. Er lässt die Opfer dieses Überfalls erzählen, wie das damals war, als die Deutschen kamen. Die Überlebenden von Massenerschießungen, aus den Ghettos, den Konzentrationslagern, aus den verbrannten Dörfern. Und er stellt ihnen die Aussagen und Erinnerungen ehemaliger deutscher Soldaten der Heeresgruppe Mitte gegenüber. Es entsteht das Panorama eines Albtraums. Und damit die Frage: Wie war das möglich?
Paul Kohl, geboren 1937 in Köln, Schriftsteller und Autor von Hörspielen und Radio-Features. Sein besonderes Interesse gilt der Zeit des Zweiten Weltkriegs und den Kriegsverbrechen der Schutzstaffel und der Wehrmacht in der Sowjetunion. Zu diesem Thema schrieb er auch das Drehbuch für eine sechsteilige Fernsehserie im Jahr 1991. Für seine zahlreichen Features erhielt er 2014 den Axel-Eggebrecht-Preis für sein Lebenswerk. Jens Jarisch sagte in der Laudatio: „Paul Kohl übermittelt uns nicht die Nachricht, sondern das, was sie auslässt. Seine Geschichten handeln nur beiläufig davon, was genau geschehen sein mag. Vordringlich handeln sie davon, wie dieses Geschehnis im Hier und Heute wirkt. Bekanntes bekommt neue Brisanz und Geschichte wird lebendig. Weil es sich in Wirklichkeit gar nicht um Geschichte handelt, sondern um eine Form, die Gegenwart zu betrachten.“
Zu seinen Radioarbeiten gehören u.a. „Also am liebsten hätte ich mich auf die Straße gesetzt und angefangen zu heulen“ (Originalton-Hörspiel, HR 1983), „Das Fett meines Vaters“ (Hörspiel, Funkhaus Berlin/RB 1991), „Der Ofenbauer für die Endlösung - Die Firma Topf & Söhne, Erfurt“ (Deutschlandfunk/MDR 2001). -
19:00 Uhr
Nachrichten
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19:05 Uhr
Oper
Nationaltheater Mannheim
Aufzeichnung vom 22.05.2021
Karl Amadeus Hartmann
"Simplicius Simplicissimus - 3 Szenen aus seiner Jugend"
Libretto von Hermann Scherchen, Wolfgang Petzet und Karl Amadeus Hartmann nach dem Barockroman "Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch" von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen
Simplicius Simplicissimus - Astrid Kessler, Sopran
Einsiedel - Jonathan Stoughton, Tenor
Gouverneur - Uwe Eikötter, Tenor
Landsknecht - Thomas Berau, Bariton
Hauptmann - Marcel Brunner, Bassbariton
Bauer - Thomas Jesatko, Bassbariton
Chor und Orchester des Nationaltheaters Mannheim
Leitung: Johannes Kalitzke -
21:30 Uhr
Die besondere Aufnahme
Bach Nostalghia
Johann-Sebastian-Bach-Originale und Transkriptionen von Ferruccio Busoni, Wilhelm Kempff und Maximilian Schnaus
Francesco Piemontesi, Klavier
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2019 in der Jesus-Christus-Kirche in Berlin -
23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Gabi Wuttke
Tödliche Messerattacke in Würzburg
Zusammenhalt ist wichtig
Gespräch mit Burkhard Hose
"Keine Ahnung"
Neues mit der Marthaler-Familie in Lausanne
Gespräch mit Jörn Florian Fuchs
Zeche Zollverein
Das Depot kann besichtigt werden
Von Nadja Bascheck
"Wir leben zusammen"
Das Deutsche Auswandererhaus stellt sich neu auf
Gespräch mit D. Simone Blaschka
Deutsch-polnische Reaktionen auf das Zentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung
Von Martin Sander23:30 Uhr KulturnachrichtenVon Frederick Wyrwich
23:50 Uhr KulturpresseschauWochenrückblick
Von Tobias Wenzel