Die Bühne mit den Ohren sehen
26:45 Minuten
Es ist eine Herausforderung: Das Theater für Blinde und Sehbehinderte beschreiben. Ein Pilotprojekt in Berlin versucht dies nun. In anderen Städten ist dies bereits gang und gäbe.
Wie können Bühnenaufführungen für blinde und sehbehinderte Menschen zu einem echten Theatererlebnis werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich derzeit das Projekt "Berliner Spielplan Audiodeskription", an dem fünf Berliner Bühnen - das Berliner Ensemble, die Deutsche Oper, das Deutsche Theater Berlin, der Friedrichstadt-Palast und das Theater an der Parkaue - beteiligt sind.
Alles genau beschrieben
Das Verfahren der Live-Audiodeskription: Es wird ein Text erstellt, der die Figuren, Kostüme sowie das Bühnenbild beschreibt. Während des Stücks wird das Bühnengeschehen live über Infrarotkopfhörer in die Dialogpausen eingesprochen.
In vielen Theatern - zum Beispiel Leipzig - ist die Methode schon etabliert. In Berlin ist das Pilotprojekt "Berliner Spielplan Audiodeskription" der erste Versuch, das langfristig einzuführen.
Seit Oktober an Berliner Bühnen
Am 23. Oktober hat die offizielle Projekteröffnung in der Deutschen Oper mit Klaus Lederer als Schirmherrn stattgefunden. Für das Projekt ist im August und September ein Autorinnenteam ausgebildet worden, das an den fünf Theatern Live-Audiodeskriptionen durchführen wird.
Worin die Herausforderungen der Audiodeskription liegen und über die Frage, inwiefern diese eine eigene Kunstform ist, darüber sprechen wir mit der Bloggerin Lavinia Knop und Anke Nicolai, die seit 20 Jahren im Bereich Audiodeskription arbeitet.
Moderation: Timo Grampes