Datenjournalisten untersuchen Flucht übers Mittelmeer
Tausende von Menschen haben bereits auf der gefährlichen Flucht über das Mittelmeer ihr Leben verloren. Aber wie viele Tote sind es genau? Eine Gruppe von Journalisten aus zahlreichen europäischen Ländern hat es sich zum Ziel gesetzt, diese Frage zu beantworten.
Datenjournalisten aus 15 Ländern haben sich zum grenzüberschreitenden Rechercheprojekt "The Migrants Files" zusammengeschlossen. Ihr Ergebnis: Bislang gab es über 23.000 Tote – viel mehr als bisher angenommen.
Sylke Gruhnwald vom Schweizer Rundfunk ist eine der beteiligten Journalistinnen. Im "Kompressor" erklärt sie, warum die Bedeutung von "Cross-Border-Recherchen" zunimmt, wo die Schwierigkeiten liegen und wie die Gruppe arbeitet.
Kostenerhebung für Fluchtrouten
"Wir haben Daten ausgewertet beziehungsweise erhoben und diese auf einzelne Routen umgelegt. So können wir zum Beispiel sagen, was eine Fluchtroute von Marokko auf die Kanarischen Inseln kostet oder wir können ein Preisschild für die Reise von Libyen nach Italien formulieren", sagt Gruhnwald.
Die Gruppe durchforste alle verfügbaren Dokumente und Datenbanken, in denen sich Daten oder Statistiken verbergen und arbeite dann damit.