Protest der "Insane Clown Posse"-Fans

Was steckt hinter der Horror-Clown-Bewegung?

Fans der Band Insane Clown Posse – eine Clown-Horror-Rap-Band aus Detroit - beim "Marsch auf Washington" am 16. September 2017. Wegen der oftmals kriminellen Aktivitäten ihrer Fans galt die Band zwischenzeitlich als kriminelle Vereinigung und wurde vom FBI beobachtet.
Fans der Band Insane Clown Posse © imago / Ken Cedeno
Musikjournalist Fabian Wolff im Gespräch mit Carsten Beyer |
Das FBI hat die Fans der Hip-Hop-Band "Insane Clown Posse" als lose organisierte Gang eingestuft. Um dagegen zu protestieren, riefen diese am Wochenende zum "Marsch auf Washington". Was steckt hinter der Fanbewegung, deren Anhänger sich ihre Gesichter zu Horror-Clown-Masken schminken?
"Wunder umgeben uns überall", sagt der Rapper Shaggy 2 Dope der Band Insane Clown Posse aus Detroit. Und kein Wissenschaftler solle versuchen, sie durch Erklärungen zu zerstören.
Eine ziemlich naive, wenn nicht ignorante Sichtweise, die aber für viel Aufmerksamkeit gesorgt hat: Aus diesem Song wurde damals ein Meme, der bis heute, Parodien miteingeschlossen, über 30 Millionen Mal angeschaut wurde.
"Eine Mischung aus Erst-, Zweitklässler, der ganz viel Frust und Wut in sich hat, aber trotzdem eine unschuldige Seite", das sei der Ethos der Band, erklärt Musikjournalist Fabian Wolff. Und das scheint anzukommen: Die beiden wie Horror-Clowns geschminkten Rapper Shaggy 2 Dope und Violent J haben eine sehr enthusiastische Fangruppe um sich geschart, die häufig mit den Attributen Unterschicht, weiß, frustriert, wütend in Verbindung gebracht wird.
Juggalos nennen sie sich und verstehen sich als eine Art Familien - mit Erkennungszeichen wie zu Clownsfratzen geschminkten Gesichtern oder einer bestimmten Limonadenmarke, die sie trinken.
Fans der Band Insane Clown Posse – eine Clown-Horror-Rap-Band aus Detroit - beim "Marsch auf Washington" am 16. September 2017. Wegen der oftmals kriminellen Aktivitäten ihrer Fans galt die Band zwischenzeitlich als kriminelle Vereinigung und wurde vom FBI beobachtet.
Fans der Band Insane Clown Posse beim "Marsch auf Washington".© imago / Carol Guzy
Nun haben die leidenschaftlichen Anhänger des Hip-Hop-Duos in Washington demonstriert, um gegen ihre Einstufung als lose organisierte Gang durch das FBI zu protestieren. Vor sechs Jahren hat das FBI sich wegen der angeblich oftmals kriminellen Aktivitäten der Fans dafür entschieden. Seitdem fühlen sich viele Juggalos diskriminiert, berichten davon, dass sie das Sorgerecht für ihre Kinder oder ihren Job verloren hätten.

Mit "schwarzen Bürgerrechtsattitüden"

Die Juggalos würden durch die Agenten der Regierung verfolgt, sagte Rapper Violent J auf der Demonstration. Sie seien aber keine Schafe, die man einfach überfahren könne. Als "weiße Unterschicht-Rap-Gruppe" bedienen sich die Juggalos auf diese Weise "schwarzer Bürgerrechtsattitüden", meint Fabian Wolff.
Die Clown-Rapper haben mithilfe der amerikanischen Bürgerrechtsunion Klage gegen das US-Justizministerium eingereicht. Die Klage ist mittlerweile zugelassen, begonnen hat der Prozess noch nicht.
(lk)
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