Grünpflanzen gegen Großinvestitionen
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Paris ist die kleinste aller Weltstädte: Gut zwei Millionen Menschen leben hier auf einer Fläche von nur 105 Quadratkilometern. Das Projekt "Grand Paris" soll die Stadt bis 2030 stark verändern. Bleibt die Umwelt dabei auf der Strecke?
Ein Frühlingsabend in Eaubonne, nördlich von Paris. Nur der anhaltende Maschinenlärm stört die friedliche Stimmung: Ein Flugzeug nach dem anderen fliegt über den rötlichen Himmel. Wie auf einem Fließband, immer quer über die Stadt. 650 Maschinen sind es jeden Tag, sagt Françoise Brochot.
"Unsere Stadt ist 20 Kilometer vom Pariser Flughafen Charles de Gaulle entfernt, trotzdem befinden wir uns im Einzugsbereich aller vier Start- und Landebahnen des Flughafens. Deshalb liegt ein ständiges Brummen in der Luft."
Françoise Brochot ist Vorsitzende einer Bürgerinitiative, die gegen die schädlichen Auswirkungen des Luftverkehrs kämpft. An diesem Abend verteilt sie Flugblätter vor dem Rathaus ihrer Stadt. Der Pariser Flughafenbetreiber ADP organisiert dort eine Informationsveranstaltung: Die Bevölkerung wird über die Pläne zum Bau eines riesigen neuen Terminals informiert.
480 Städte und Gemeinden sind betroffen
Das Projekt betrifft 480 Städte und Gemeinden rund um Paris. Eine Gegend, in der fast eine Million Menschen leben. Ein paar hundert Interessierte strömen in den Rathaussaal. Françoise Brochot lädt die Vorbeigehenden zu einer Gegenveranstaltung ein.
"Nächste Woche werden wir über die Umwelteinflüsse des Projekts informieren. Heute ist der Bauherr am Zug. Passen Sie gut auf: Am Ende werden Sie noch glauben, dass Sie in Zukunft weniger Lärm ertragen müssen, obwohl es viel mehr Flugzeuge geben wird. Die Veranstalter sind sehr geschickt. Bitte stellen Sie ihnen viele Fragen."
Der stellvertretende Generaldirektor von ADP, Henri-Michel Comet, tritt mit sieben Fachdirektoren an, um Rede und Antwort zu stehen. Ein Firmen-Video stimmt die Zuhörer ein.
2030 gibt es sieben Milliarden Flugreisende pro Jahr
Der weltweite Flugverkehr wird sich in den kommenden Jahren annähernd verdoppeln. 2030 rechnet man mit sieben Milliarden Flugreisenden pro Jahr. Charles-de-Gaulle will von diesem Wachstum profitieren und möglichst viele Flugzeuge und Passagiere anlocken. Deshalb wird ein vierter Terminal gebraucht, heißt es im Film und in einer Broschüre, die auf jedem Stuhl ausliegt. Die neue Abfertigungshalle könnte zur Entstehung von mehr als 400.000 Arbeitsplätzen beitragen.
Die Pariser Flughafen-Gesellschaft ist zu etwas mehr als der Hälfte in staatlicher Hand, soll jetzt aber privatisiert werden. Der Vize-Firmenchef, ein ehemaliger Regierungsberater, übernimmt das Mikrofon. Vielleicht spürt Henri-Michel Comet die ablehnende Haltung im Saal. Jedenfalls betont er zuerst, was nicht geplant ist.
"Ich wiederhole: Der Flughafen wird nicht vergrößert, wir wollen nur im Innern des jetzigen Flughafens bauen, auf einem Gelände, das schon überwiegend betoniert ist. Wir benötigen dafür nur wenig Grünfläche, keine zusätzlichen Landebahnen und keine neuen Lärmschutzregeln. Der Terminal soll gut mit dem öffentlichen Nahverkehr vernetzt werden, mit Bussen und Zügen. Außerdem streben wir ein möglichst klimafreundliches Gebäude an..."
"Wenn wir uns nicht vergrößern, werden wir schrumpfen"
Die staatlich eingesetzte "Société du Grand Paris" treibt den Ausbau von Paris voran. Sie hat das Terminal 4 längst vorgesehen: Auf den Plänen für die Ringmetro "Grand Paris Express" ist er mit einem Bahnhof eingezeichnet. Wie die Erfinder von "Groß Paris" beschwört auch die Flughafengesellschaft ADP eine weltweite Aufholjagd: Dubai, Hongkong und Shanghai sind im Flughafen-Ranking an Paris vorbei gezogen, heißt es in der Begründung für den Neubau. Charles-de-Gaulle ist auf Platz 10 abgerutscht.
"Wenn wir uns nicht vergrößern, werden wir schrumpfen", warnt einer der Direktoren auf dem Podium. Ein Wettkampf um Marktanteile, ohne Rücksicht auf Mensch und Natur? Eine grauhaarige Frau reagiert besonders empört.
"Ich bin sehr wütend. Weil die Entscheidungsträger nie selbst ausbaden müssen, was sie durchsetzen. In Ihrem Vortrag haben Sie betont, dass Sie allerbeste Bedingungen für die Fluggäste schaffen wollen. Aber die Bedingungen für Menschen wie uns, die überflogen werden, haben Sie kein einziges Mal erwähnt. Dass wir nicht mehr schlafen, uns nicht mehr ausruhen können, stört Sie nicht. "
Der Pariser Flughafen verzeichnet heute 70 Millionen Passagieren pro Jahr und ist damit die Nummer Zwei in Europa – nach London-Heathrow und zwei Plätze vor Frankfurt am Main. Der neue Terminal ist für 40 Millionen Passagiere pro Jahr konzipiert. Mit ihm will Charles-de-Gaulle in der Lage sein, 650.000 Flugzeuge pro Jahr abzufertigen. Für die Anwohner heißt das: 1800 Starts und Landungen am Tag, 500 mehr als heute.
Strenge Standards bei der Luftverschmutzung?
Vize-Generaldirektor Comet bemüht sich, die Bedenken seiner Zuhörer auszuräumen: Die Flugzeugtechnik werde immer besser. Deshalb werde der Lärm nur geringfügig zunehmen. Besonders laute Maschinen könne ADP verbieten oder besteuern. Auch in Sachen Luftverschmutzung wolle seine Firma strenge Standards setzen.
"Wir verpflichten uns, den absoluten Wert aller Schadstoffemissionen am Boden zu verringern. So werden wir nach und nach nur noch Elektro-Fahrzeuge benutzen. Wir verkürzen die Rollzeiten der Flugzeuge und sorgen dafür, dass sie auf dem Rollfeld nur noch einen oder sogar gar keinen Motor mehr einschalten. Diese technischen Maßnahmen werden die schädlichen Umwelteinflüsse so weit wie möglich reduzieren."
Françoise Brochot meldet sich zu Wort. Die Aktivistin hat das Projekt genau studiert. Sie wirft der ADP- Führungsriege vor, dass sie bei ihren öffentlichen Auftritten einen Teil der Wahrheit ausspart.
"Aus Ihrem eigenen Dossier erfahren wir, dass die Stickoxide in der Lande- und Startphase der Flugzeuge um 30 Prozent und der Partikelausstoß um elf Prozent steigen werden. Das muss doch laut gesagt werden. Die Schadstoffe am Boden machen ja nur einen Bruchteil aus. Sobald die Flugzeuge ihre Flughöhe erreicht haben, werden die Ausstöße nicht mehr von der Pariser Überwachungsbehörde Airparif gemessen. Aber sie existieren. Und wir atmen sie ein."
"Die Bevölkerung verliert 107.000 Lebensjahre durch Lärm"
Brochot warnt auch vor den Gefahren des Klimawandels. Und der Bürgermeister einer Nachbarstadt stellt die Kosten-Nutzen-Rechnung des Flughafenbetreibers in Frage.
"Die Lärmschutzbehörde und die Umweltbehörde Ademe haben die Kosten des Lärms in der Pariser Region Ile de France mit 16 Milliarden Euro pro Jahr beziffert. Die Bevölkerung verliert hier 107.000 gesunde Lebensjahre durch Lärm. Der Flugverkehr hat erheblichen Anteil daran. Wäre es nicht angebracht, dass ADP uns für diese verlorenen Jahre entschädigt?"
Nach langer, aufgeregter Debatte gehen die Schlussworte des Firmenchefs in Pfiffen unter. Jean-Pierre Blazy pfeift nicht, aber er lächelt zufrieden. Der grauhaarige Mann im grauen Anzug ist Bürgermeister von Gonesse. Seine Stadt liegt eingezwängt zwischen dem Flughafen Charles-de-Gaulle und einem Flughafen für Geschäftsleute, dem Aéroport du Bourget.
"Je pense qu´on ne peut pas en rester à la situation actuelle... le plus nuisant en Europe."
"Das ist inakzeptabel"
Der Flugbetrieb darf nicht so bleiben, wie er ist, geschweige denn erhöht werden, sagt der 69-Jährige ein paar Tage später in seinem schallisolierten Rathaus-Büro. Charles-de-Gaulle sei schädlicher als jeder andere Flughafen in Europa.
"In den vergangenen 15 Jahren hat der französische Staat rein gar nichts unternommen, um die Lage zu verbessern. Jede Nacht müssen wir 140 Flugbewegungen ertragen, das ist inakzeptabel."
Gonesse hat den Schaden, zieht aber kaum Nutzen aus dem Flughafen vor seiner Tür, klagt Blazy. Die 26.000 Einwohner-Stadt ist verarmt, die Arbeitslosigkeit liegt weit über dem Landesdurchschnitt. Nur sechs Prozent der Einwohner haben auf dem Flughafen Arbeit gefunden.
Die größte Privatinvestition in Frankreich seit Disneyland
Um neue Jobs zu schaffen und Gonesse ein positives Image zu vermitteln, unterstützt der Bürgermeister ein anderes Mammut-Projekt mit dem Label "Grand Paris". Es heißt "EuropaCity" und steht für ein riesiges Freizeit- und Konsumzentrum. Betreiber ist die französische Supermarktkette Auchan zusammen mit dem chinesischen Immobilien- und Unterhaltungskonzern Wanda.
Die Investoren wollen im sogenannten Gonesse-Dreieck bauen, so heißen die weitläufigen Getreidefelder am Rand der Stadt, auf denen im Jahr 2000 das Überschallflugzeug Concorde abgestürzt ist. Der Fluglärm hat die strategisch günstig gelegenen Äcker bisher vom Bauboom verschont. Auchan und Wanda wollen über drei Milliarden Euro in ihr Projekt stecken – es wäre die größte Privatinvestition in Frankreich seit dem Bau von Disneyland vor 30 Jahren. Sie spekulieren auf 30 Millionen Kunden pro Jahr.
Die Website steht bereits: Dort lockt Europacity mit 500 Boutiquen, 2700 Hotelbetten, Achterbahn, Dauerzirkus, Kunstausstellungen, Konzerten, einem Modell-Bauernhof und vielem mehr. Die geplante Indoor-Skipiste werde allerdings aufgegeben, sagt der Bürgermeister. Sie passt nicht mehr ins gewünschte umweltfreundliche Bild.
Investoren versprechen 10.000 Arbeitsplätze
Jean-Pierre Blazy erhofft sich von dem Amüsierbetrieb die Lösung vieler Probleme, immerhin versprechen die Investoren auch 10.000 Arbeitsplätze.
"Dieser Ort zwischen den beiden Flughäfen und nur 15 Kilometer von der Pariser Innenstadt entfernt soll nicht nur Touristen anziehen, sondern im Rahmen des "Grand Paris" zu einem Pol für Wirtschaftswachstum werden, rund um eine Station der neuen Metro-Linie 17. Das ist unsere Ambition."
Das Vorhaben ist eng an den Bau der Grand-Paris-Express-Metro geknüpft. Die "Société du Grand Paris" will die Linie 17 eigens für EuropaCity über die heutigen Äcker führen und dort einen Bahnhof bauen, fast zwei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Alles in allem sollen 280 Hektar fruchtbares Ackerland urbanisiert werden. Eine Fläche, so groß wie das fünfte Arrondissement von Paris.
"Wir sind heiß, heiß, viel heißer als das Klima" und "Ein, zwei oder drei Grad mehr – das ist ein Verbrechen gegen die Menschheit", rufen Schüler und Studenten jeden Freitag in Paris. Auch Julien Vermignon aus Gonesse skandiert laut, um die Regierenden zum Handeln gegen die Klimakatastrophe zu bewegen.
"EuropaCity schadet uns"
Der 20-Jährige, ein schlaksiger Kerl mit kurzem Kraushaar, studiert an der Pariser Sorbonne. Auf dem Heimweg läuft er durch eine schmale Einkaufsstraße seiner Stadt. Viele Läden stehen leer. EuropaCity würde den verbleibenden Geschäften noch mehr schaden, meint Julien. Er hält den Wunschtraum des Bürgermeisters für ein schädliches Hirngespinst.
"Auch die Flughafenbetreiber haben uns vor jedem Ausbau Arbeitsplätze versprochen. Wenn alle Investoren in der Umgebung ihre Ankündigungen wahr gemacht hätten, läge die Arbeitslosigkeit in Gonesse heute bei Null. Europacity, diesen Immobilien-Poker nach dem Motto ´vielleicht klappt es ja diesmal`, dürfen wir nicht zulassen. Die Felder sind in der heutigen Zeit sehr wichtig."
Gonesse steht am Scheideweg
Laut Julien Vermignon wollen die Investoren vor allem mit Kauf und Verkauf von Boden Gewinne erzielen. Der junge Mann ist gut informiert. Er saß vier Jahre lang als gewähltes Mitglied im Jugendrat von Gonesse. Rechtzeitig vor den in einem Jahr anstehenden Kommunalwahlen hat er mit Freunden den Verein "Nous Gonessien" gegründet, um die städtischen Entscheidungsprozesse zu beeinflussen. Das Argument des Bürgermeisters, zwei Drittel der örtlichen Felder sollten dauerhaft erhalten bleiben, lässt er nicht gelten.
"Das ist wie mit der Nascherei. Man sagt sich immer: Das ist jetzt das letzte Stück – und plötzlich ist die Schachtel leer. Es wäre sinnvoller, die Äcker nicht anzutasten, um dort ein Projekt zur ökologischen Umwandlung zu verwirklichen, und über die Jobs von morgen nachzudenken. Gonesse steht am Scheideweg. Wir können Vorbild in Sachen Umwelt werden – oder aber als Schulversager enden, mit dem Bau von EuropaCity."
Ein solches Öko-Projekt verfolgt auch ein Kollektiv von Umweltschützern, das gegen EuropaCity kämpft. Es ist Sonntagvormittag. Auf den riesigen Äckern keimt grünes Getreide. Zwischen Feldweg und Durchfahrtsstraße arbeiten Frauen und Männer auf einem schmalen Streifen Land. Sie pflügen, pflanzen Zucchini und Kürbisse, sähen Mohnblumen aus. Am Straßenzaun haben sie ein Spruchband befestigt: "Nein zu Europacity, ein anderes Projekt ist möglich". Jean-Yves Souben, führendes Mitglied des Kollektivs und grüner Stadtrat in einer Nachbargemeinde, zeigt zum Horizont, wo sich einzelne Gebäude abzeichnen.
"Von hier aus können wir drei Einkaufszentren sehen, sie sind nur fünf Kilometer Luftlinie entfernt. EuropaCity will 500 weitere Boutiquen eröffnen. Hier soll also völlig überflüssige Gewerbefläche geschaffen werden, die später brach liegen wird. Auf Ackerland, das zu dem fruchtbarsten in Europa gehört."
Die Pariser merken es erst, wenn es zu spät ist
Souben deutet jetzt auf die Felder. Obwohl es lange nicht geregnet hat, sind die Furchen feucht. Selbst im letzten Hitzesommer hätten die Bauern hier nicht künstlich bewässert.
"Der Ackerboden ist hier besonders tief und versorgt die Pflanzen mit ausreichend Wasser. Mehr noch: Diese Felder erfrischen Paris. Falls hier betoniert wird, werden wir in Paris bei Hitzeperioden mindestens zwei Grad höhere Temperaturen verzeichnen als jetzt. Das wäre katastrophal. Aber das werden die Pariser erst spüren, wenn es zu spät ist."
Die Umweltschützer haben gegen den Bebauungsplan der Stadt Gonesse geklagt – mit Erfolg. Laut Gericht hat der Stadtrat die Urbanisierung dieser – so wörtlich – "besonders fruchtbaren Felder" beschlossen, obwohl die "zu erwartenden wirtschaftlichen Gewinne nicht etabliert sind". Ein wichtiger Etappensieg für die Gegner. Akute Gefahr geht jetzt vom Metro-Bahnhof aus, sagt Jean-Yves Souben. Dessen Baugenehmigung besteht weiter, die Aufträge sind vergeben, im November soll es losgehen. Für den Umweltschützer ein Wahnwitz.
"Der Premierminister hat angekündigt, dass dieses Endstück der neuen Metrolinie erst 2027 fertig werden soll. Trotzdem wollen sie schon dieses Jahr mit dem Bahnhof beginnen. Da sollen Fakten geschaffen werden. Wenn der Bahnhof mitten im Feld steht, gibt es hier nichts mehr zu verteidigen. Dann werden sie rundherum betonieren und Aktivitäten schaffen."
Die Umweltschützer wollen beweisen, dass eine andere Zukunft möglich ist. Dazu haben sie sich mit Agronomen und Wirtschaftswissenschaftlern zusammen getan. Diese haben ein Konzept namens CARMA ausgearbeitet, die Abkürzung bedeutet "Kooperation für eine ehrgeizige Landwirtschaft in Verbindung mit Stadt und Land". Die Pflanzaktion auf dem Streifen Acker ist Symbol und Aushängeschild dafür. Jeden Sonntag schauen dort interessierte Bürger vorbei und machen sich kundig, wie diese Frau aus Paris.
"Rund um Paris wird immer mehr urbanisiert und betoniert – das ist unerträglich. Ich habe von EuropaCity gehört. Die Sache ist zum Glück noch nicht durch. Ich wandere gerne, aber in der Region Ile de France wird das immer schwieriger. Das Projekt CARMA finde ich sehr gut. Damit können wir bessere Voraussetzungen zum Leben schaffen."
Das Ziel: Bioanbau von Obst und Gemüse
Der Agronom Robert Levesque ist treibende Kraft bei CARMA. So oft er kann, tritt er öffentlich auf, um für das Projekt zu werben. Diesmal steht Levesque in einem Pariser Kino und erklärt den Zuschauern eines Umwelt-Dokumentar-Films, was CARMA will.
"Uns geht es darum, auf den Feldern von Gonesse eine Solidarwirtschaft zu entwickeln, die auf Bioanbau von Obst und Gemüse beruht und Arbeitsplätze schafft. Wir planen eine Kreislaufwirtschaft, bei der die Lebensmittel vor Ort verarbeitet werden, mit kurzen Transportwegen, beispielsweise für den Bedarf von Schulkantinen."
Inzwischen hat der Verein einschlägige Unterstützer gewonnen, wie die Bio-Supermarktkette Biocoop, das Netzwerk der Solidarischen Landwirtschaft und große Umweltvereine. Bei einem Info-Abend in Paris konnten die Umweltaktivisten weit über tausend Menschen anlocken. Das macht Mut, sagt Robert Levesque.
"Die Menschen verstehen endlich, dass wir von der Natur und speziell von der Photosynthese abhängig sind. Sie wissen, dass wir eine Grenze überschritten haben. Das ökologische Bewusstsein macht Fortschritte. Wenn wir wirklich gegen den Klimawandel kämpfen wollen, müssen wir aufhören, Ländereien zu vernichten, und zuallererst jetzt hier bei uns, in Gonesse."