Protest gegen Razzia in palästinensischem Buchladen in Jerusalem
![Der Besitzer des "Educational Bookshop Jerusalem" Mahmoud Muna sitzt in seiner Buchhandlung an der Kasse. Der Besitzer des "Educational Bookshop Jerusalem" Mahmoud Muna sitzt in seiner Buchhandlung an der Kasse.](https://bilder.deutschlandfunk.de/c0/28/ca/c7/c028cac7-558a-4da1-9774-5716f61ab0b2/educational-bookshop-jerusalem-100-1920x1080.jpg)
In Ost-Jerusalem gibt es eine bekannte Buchhandels-Kette, die sich auf palästinensische Kultur und Geschichte spezialisiert hat. Die palästinensische Besitzerfamilie ist nun in den Fokus der israelischen Polizei geraten. Die Beamten nahmen bei einer Razzia in zwei Filialen des "Educational Bookshop" zwei Buchhändler fest. Hintergrund ist laut Polizei der Verdacht, dass Bücher mit hetzerischem Inhalt verkauft würden und solche, die Terror unterstützten. Als Beispiel wird ein Malbuch für Kinder genannt, das den Titel "From the river to the sea" trägt. Die Parole wird sowohl von Israelis als auch von Palästinensern verwendet, um den jeweiligen Anspruch auf das gesamte Staatsgebiet Israels inklusive der palästinensischen Gebiete deutlich zu machen. Kritik an dem Vorgehen der Polizei kommt von Friedensorganisationen und mehreren diplomatischen Vertretern europäischer Länder. Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, äußerte sich auf X besorgt. Er kenne die Besitzerfamilie als "friedliebende, palästinensische Jerusalemer, die offen für Diskussionen und intellektuellen Austausch" seien.