Geplante Kirche im Torfjanka-Park erhitzt die Gemüter
Anwohner des Torfjanka-Parks im Nordosten Moskaus kämpfen seit Wochen für und gegen den Bau einer Kirche. Der Protest richtet sich auch gegen Staatspräsident Putin, denn der russische Präsident soll das Land an die russisch-orthodoxe Kirche verkauft haben.
Eigentlich ist der der Torfjanka-Park eine Insel der Ruhe – mitten in einer Plattenbausiedlung im Nordosten von Moskau. Aber seit zwei Wochen stehen sich hier zwei Menschengruppen feindselig gegenüber – Tag und Nacht. Die einen haben ein Gelände umzäunt und ein großes Holzkreuz hineingestellt. Die anderen wollen verhindern, dass hier eine Kirche entsteht, so eine Frau, etwa 50 Jahre alt.
"Wir wollen nicht, dass sie diesen Park zerstören. Wo sollen wir sonst hingehen, sonst ist doch alles zugebaut! Wir sind nicht gegen Religion oder die Kirche. Aber wir wollen den Park behalten. Hier ist schon Iwan III. auf einem Bären zum Jagen gegangen."
Die Kirche im Torfjanka-Park ist Teil eines groß angelegten Plans. Vor fünf Jahren vereinbarten ihn der damalige Moskauer Bürgermeister Jurij Luschkow und der Patriarch der russisch-orthodoxenKirche Kyrill. Der Plan sieht den Bau von 200 orthodoxen Gotteshäusern in Moskau vor. In der Hauptstadt gebe es zu wenig Kirchen. Auch in der Gegend um den Torfjanka-Park, sagt einer der Verteidiger der Kirche.
"Wir brauchen jetzt Kirchen. Die Menschen kehren zum Glauben zurück, und die orthodoxe Religion gehört doch zu unserer Kultur. Dieses Viertel ist im Kommunismus entstanden, da waren keine Kirchen vorgesehen. Viele Kirchen sind sogar zerstört worden. Und diese Aktivisten dort drüben sind Kommunisten. Manche von denen sind sogar in der Partei."
"Wir wollen nicht, dass sie diesen Park zerstören. Wo sollen wir sonst hingehen, sonst ist doch alles zugebaut! Wir sind nicht gegen Religion oder die Kirche. Aber wir wollen den Park behalten. Hier ist schon Iwan III. auf einem Bären zum Jagen gegangen."
Die Kirche im Torfjanka-Park ist Teil eines groß angelegten Plans. Vor fünf Jahren vereinbarten ihn der damalige Moskauer Bürgermeister Jurij Luschkow und der Patriarch der russisch-orthodoxenKirche Kyrill. Der Plan sieht den Bau von 200 orthodoxen Gotteshäusern in Moskau vor. In der Hauptstadt gebe es zu wenig Kirchen. Auch in der Gegend um den Torfjanka-Park, sagt einer der Verteidiger der Kirche.
"Wir brauchen jetzt Kirchen. Die Menschen kehren zum Glauben zurück, und die orthodoxe Religion gehört doch zu unserer Kultur. Dieses Viertel ist im Kommunismus entstanden, da waren keine Kirchen vorgesehen. Viele Kirchen sind sogar zerstört worden. Und diese Aktivisten dort drüben sind Kommunisten. Manche von denen sind sogar in der Partei."
"Die Regierung hat Land an die Kirche verkauft"
Auch, wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht: die Auseinandersetzung im Torfjanka-Park ist hochpolitisch. Präsident Putin hat ein Pakt mit der russisch-orthodoxen Kirche geschlossen: Gemeinsam mit dem Patriarchen beschwört er die Einheit von russischer Kultur und orthodoxem Glauben. Kyrill unterstützt auch Putins Konzept einer "russischen Welt", die sich über die Staatsgrenzen hinaus erstreckt und insbesondere Teile der Ukraine einbezieht.
Das bindet vor allem die Menschen in der Provinz an Putin, wo mehr Menschen gläubig sind. In Moskau sorgt es bei vielen für Kopfschütteln. Eine Anwohnerin am Torfjanka-Park kann ihren Staat nicht mehr verstehen.
"Die meisten von uns haben doch für die Partei ´Einiges Russland` gestimmt und für Putin! Wir lieben unser Land, wir sind Patrioten. Aber jetzt bin ich den Oppositionspolitikern dankbar, die hierher kommen und uns helfen. Die Regierung hat das Land an die Kirche verkauft, scheint mir."
Am Straßenrand stehen zwei Kranwagen. Sie sollen auf die Baustelle fahren, nehmen die Demonstranten an. Als sie schließlich wieder abfahren, jubeln die Menschen. Diejenigen, die am weiter hinten am See sitzen, schauen mitleidsvoll herüber. Am Ende bauen sie die Kirche ja doch, sagt eine Frau.
Das bindet vor allem die Menschen in der Provinz an Putin, wo mehr Menschen gläubig sind. In Moskau sorgt es bei vielen für Kopfschütteln. Eine Anwohnerin am Torfjanka-Park kann ihren Staat nicht mehr verstehen.
"Die meisten von uns haben doch für die Partei ´Einiges Russland` gestimmt und für Putin! Wir lieben unser Land, wir sind Patrioten. Aber jetzt bin ich den Oppositionspolitikern dankbar, die hierher kommen und uns helfen. Die Regierung hat das Land an die Kirche verkauft, scheint mir."
Am Straßenrand stehen zwei Kranwagen. Sie sollen auf die Baustelle fahren, nehmen die Demonstranten an. Als sie schließlich wieder abfahren, jubeln die Menschen. Diejenigen, die am weiter hinten am See sitzen, schauen mitleidsvoll herüber. Am Ende bauen sie die Kirche ja doch, sagt eine Frau.