Proteste in Rumänien

Gestern gegen Morgen

Ein Demonstrant hält während eines Protests am 01.02.2017 in Bukarest, Rumänien, ein Plakat hoch, das Liviu Dragnea, Vorsitzenden der Sozialisten (PSD), zeigt.
Das ganze Land ist von den Protesten gegen die Regierung erfasst © dpa-Bildfunk / AP / Vadim Ghirda
Stephan Ozsváth im Gespräch mit André Hatting · 03.02.2017
In Rumänien gehen seit Tagen Hunderttausende auf die Straße, um gegen die Lockerung der Anti-Korruptionsgesetze zu protestieren. Unser Korrespondent Stephan Ozsváth sieht in der Auseinandersetzung einen Kampf zwischen Gestern und Morgen.
Die Lockerung der Anti-Korruptions-Gesetze hat in Rumänien zu den größten Massendemonstrationen in Rumänien seit dem Fall des Kommunismus geführt. Aus Protest gegen die Regierung traten der rumänische Handelsminister Florin Jianu und zwei Staatssekretäre zurück. Selbst Präsident Klaus Johannis unterstützt die Demonstranten.

Nachfahren der früheren Ceaușescu-Partei

"Es ist eine Auseinandersetzung zwischen Gestern und Morgen", sagte unser Südosteuropa-Korrespondent Stephan Ozsváth im Deutschlandradio Kultur. "Die Demonstranten, die da auf die Straße gehen, die wollen ein demokratisches Rumänien, die wollen, dass die Regierung die Anliegen der Bevölkerung vertritt und nicht in die eigene Tasche wirtschaftet." Bei der jetzigen Regierung handele es sich um die Nachfahren der früheren Ceaușescu-Partei, die gegen Korruptionsgesetze und die Verfolgung durch die Justiz agieren wollten.
Mehr zum Thema