Pussy Riot bleiben kämpferisch
Der Auftritt der Kreml-kritischen Punkband Pussy Riot in der Moskauer Erlöserkirche spaltet noch immer die russische Gesellschaft. Zum Jahrestag ihrer Verurteilung fordern jetzt mehr als 100 bekannte Künstler die Freilassung der Musikerinnen. Die haben derweil einen neuen Song herausgebracht.
Im Juli hat die Punkband Pussy Riot in einem neuen Video wieder ihre Wut heraus geschrien - ihre Wut gegen die russische Kirche, die Ölindustrie und gegen Präsident Putin, der mit Irans Ayatollah verglichen wird.
Was sich im Russischen reimt, kann man als "Suppenschleim-Propaganda" übersetzen - eine Anspielung auf schlechtes Gefängnisessen. "Wie im roten Gefängnis" heißt der neue Song - und in Haft sitzen derzeit noch die Bandmitglieder Maria Aljochina und Nadeschda Tolokonnikowa, die am Text mitgearbeitet haben soll. Am 26. Juli stand Tolokonnikowa in Saransk in der Teilrepublik Mordwinien vor Gericht - die braunen Haare inzwischen bis zu den Schultern gewachsen. Es wurde erneut über ihre vorzeitige Haftentlassung entschieden. Durch die Gitterstäbe hatte die 23-Jährige ein Lächeln für die Kameras übrig und gab sich kämpferisch:
"Meine Schuld habe ich früher und jetzt nicht anerkannt. Das sehe ich nicht als Minus-, sondern als Pluspunkt. Ich werde meine Überzeugung nicht ändern und sie bis zum Ende verteidigen."
Tolokonnikowa trug ihr bekanntes T-Shirt mit dem spanischen Schlachtruf "No pasaran" - "Sie werden nicht durchkommen". Den Antrag, die restliche Strafe auf Bewährung auszusetzen, lehnte Richter Valerie Lituschkin jedoch ab.
""Die Entscheidung des Gerichts vom 26. April 2013, die Freilassung auf Bewährung nicht zu gestatten, bleibt unverändert."
Die Bilder vom Prozess gegen Pussy Riot gingen um die Welt. Zwei Jahre Haft wegen "Rowdytums aus religiösem Hass" lautete vor einem Jahr das Urteil. Weil die sechsmonatige Untersuchungshaft angerechnet wurde, müssen Nadeshda Tolokonnikowa und Maria Aljochina bis März 2014 im Gefängnis bleiben. Die Strafe von Bandkollegin Jekaterina Samuzewitsch wurde inzwischen zur Bewährung ausgesetzt.
Aleksej Panin, der stellvertretende Direktor des Instituts für politische Information in Moskau, gibt zu bedenken, dass es viele Menschen in Russland gibt, die das Punkgebet der Band in der Erlöserkirche im Februar 2012 verurteilen:
"Diese Menschen denken, dass der Fall und das Urteil OK sind. So denken viele Menschen in Russland. Deswegen macht Pussy Riot keine Massenpolitik. Für manche Menschen sind sie ein Symbol für moderne Russen, aber diese Gruppe ist sehr klein."
Pussy Riot habe viele Emotionen ausgelöst, sagt Aleksej Panin - der Kampf der Frauen sei vor allem ein Kampf für die Rechte von Homosexuellen. Diese wurden durch das neue Gesetz, das homosexuelle "Propaganda vor Minderjährigen" unter Strafe stellt, erheblich eingeschränkt. Als Folge wird weltweit über einen möglichen Boykott der Olympischen Winterspiele in Sotschi diskutiert.
Nadeshda Tolokonnikowa und Maria Aljochina werden dann wohl noch hinter Gittern leben - doch vielleicht melden sich die Band mit Texten wie diesen wieder: "Homophobes Scheusal, verschwinde aus der Geschichte."
Was sich im Russischen reimt, kann man als "Suppenschleim-Propaganda" übersetzen - eine Anspielung auf schlechtes Gefängnisessen. "Wie im roten Gefängnis" heißt der neue Song - und in Haft sitzen derzeit noch die Bandmitglieder Maria Aljochina und Nadeschda Tolokonnikowa, die am Text mitgearbeitet haben soll. Am 26. Juli stand Tolokonnikowa in Saransk in der Teilrepublik Mordwinien vor Gericht - die braunen Haare inzwischen bis zu den Schultern gewachsen. Es wurde erneut über ihre vorzeitige Haftentlassung entschieden. Durch die Gitterstäbe hatte die 23-Jährige ein Lächeln für die Kameras übrig und gab sich kämpferisch:
"Meine Schuld habe ich früher und jetzt nicht anerkannt. Das sehe ich nicht als Minus-, sondern als Pluspunkt. Ich werde meine Überzeugung nicht ändern und sie bis zum Ende verteidigen."
Tolokonnikowa trug ihr bekanntes T-Shirt mit dem spanischen Schlachtruf "No pasaran" - "Sie werden nicht durchkommen". Den Antrag, die restliche Strafe auf Bewährung auszusetzen, lehnte Richter Valerie Lituschkin jedoch ab.
""Die Entscheidung des Gerichts vom 26. April 2013, die Freilassung auf Bewährung nicht zu gestatten, bleibt unverändert."
Die Bilder vom Prozess gegen Pussy Riot gingen um die Welt. Zwei Jahre Haft wegen "Rowdytums aus religiösem Hass" lautete vor einem Jahr das Urteil. Weil die sechsmonatige Untersuchungshaft angerechnet wurde, müssen Nadeshda Tolokonnikowa und Maria Aljochina bis März 2014 im Gefängnis bleiben. Die Strafe von Bandkollegin Jekaterina Samuzewitsch wurde inzwischen zur Bewährung ausgesetzt.
Aleksej Panin, der stellvertretende Direktor des Instituts für politische Information in Moskau, gibt zu bedenken, dass es viele Menschen in Russland gibt, die das Punkgebet der Band in der Erlöserkirche im Februar 2012 verurteilen:
"Diese Menschen denken, dass der Fall und das Urteil OK sind. So denken viele Menschen in Russland. Deswegen macht Pussy Riot keine Massenpolitik. Für manche Menschen sind sie ein Symbol für moderne Russen, aber diese Gruppe ist sehr klein."
Pussy Riot habe viele Emotionen ausgelöst, sagt Aleksej Panin - der Kampf der Frauen sei vor allem ein Kampf für die Rechte von Homosexuellen. Diese wurden durch das neue Gesetz, das homosexuelle "Propaganda vor Minderjährigen" unter Strafe stellt, erheblich eingeschränkt. Als Folge wird weltweit über einen möglichen Boykott der Olympischen Winterspiele in Sotschi diskutiert.
Nadeshda Tolokonnikowa und Maria Aljochina werden dann wohl noch hinter Gittern leben - doch vielleicht melden sich die Band mit Texten wie diesen wieder: "Homophobes Scheusal, verschwinde aus der Geschichte."