Augenschmaus mit leichten Schwächen
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Der neue Tarantino-Film "Once Upon a Time in Hollywood" wurde in Cannes besonders gespannt erwartet. Gestern Abend lief er nun im Wettbewerb um die Goldene Palme. Optisch brillant, findet unser Kritiker, aber dramaturgisch schwächelnd.
Ein neuer Quentin Tarantino-Film sorgt verlässlich für Vorfreude, Spannung und viel Gesprächsstoff. Gestern Abend war es so weit: "Once Upon a Time in Hollywood" wurde in Cannes im Wettbewerb um die Goldene Palme erstmals gezeigt. Tarantinos neunter Spielfilm dreht sich um die Morde der Manson-Family 1969. In den Hauptrollen: Leonardo DiCaprio, Brad Pitt und Margot Robbie als Sharon Tate.
Im Kino saß auch unser Kritiker Patrick Wellinski. Er spricht von einem "Augenschmaus": Kaum einer könne so detailversessen eine ganze Ära auferstehen lassen wie Tarantino. Er habe sich sehr gut unterhalten gefühlt, sagte Wellinski.
Allerdings erzähle Tarantino in dem neuen Werk zwei Geschichten in einem Film - und das komme dramaturgisch am Ende nicht zusammen. Im Prinzip seien es zwei Filme.
Brad Pitt ist der Hit
Lob verteilt Wellinski dennoch reichlich: Für Tarantino, der sich in "Once Upon a Time in Hollywood" erstmals auch selbst zititiert, und nicht mehr nur die Werke anderer Regisseure. Das mache Spaß, sei aber auch manchmal eitel, sagte unser Kritiker.
Daumen rauf auch für Brad Pitt: "Er ist ein Hit in diesem Film." So lustig, cool und toll sei Pitt bisher selten gewesen: "eine große schauspielerische Leistung" hat Wellinski gesehen. Und sich über die "sensationelle" Szene gefreut, in der Pitt mit Bruce Lee kämpft.
(ahe)