Neustart nach Querschnittslähmung

Ziemlich bester Rollstuhl

26:40 Minuten
Der Physiotherapeut Sigurd Groven sitzt in seinem selbstgebauten Rollstuhl, der wie ein Kettcar aussieht.
Der Physiotherapeut Sigurd Groven bekam Hilfe von einem Flugzeugmechaniker. © privat
Von Christine Westerhaus |
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Nach einem Unfall mit seinem Fahrrad in den norwegischen Bergen muss sich der Physiotherapeut Sigurd Groven noch einmal neu erfinden. Hilfe bekommt er von einem Flugzeugmechaniker, der einige Ideen dazu hat, wie man einen Rollstuhl frisiert.
Sigurd Groven ist ein Mann, der immer gerne ein bisschen mehr will vom Leben. Mehr Tempo, mehr Action, mehr Herausforderungen. Das ist seine Stärke, aber auch sein Verhängnis. Im Jahr 2015 – der Norweger hat da gerade sein fünftes Kind bekommen, macht sich der Outdoor-Fan mit ein paar Freunden zu einer Radtour in Jotunheimen auf. Rund um den höchsten Berg Norwegens kurvt die Gruppe mehrere Tage durch die Gegend, powert sich richtig aus. Bergauf, bergab. Sigurd Groven ganz vorne mit dabei auf seinem Downhill Bike, das für seine extreme Schnelligkeit berühmt ist.
Am dritten Tag passiert der Unfall: Sigurd will sich beweisen, dass er mit dem Guide mithalten kann. „Der Weg war ziemlich eng und kurvig. Ich verlor die Kontrolle über mein Fahrrad und bin dann mit dem Kopf vorneweg in einen der Bäume gerammt. Ich hatte sicher 40, 50 Kilometer drauf.“
Ein Moment, der sein ganzes Leben veränderte. Durch den harten Aufprall wird sein Nacken gestaucht, das Rückenmark verletzt. Von der der Brust abwärts ist er komplett gelähmt. Er muss seine Physiotherapie-Praxis aufgeben, das eigenständige Leben zuhause wird zu einer permanenten Herausforderung, einfachste Tätigkeiten gelingen nicht mehr. Aber das Schlimmste: Er kann nicht mehr für seine Familie so da sein, wie er es mal war und die heißgeliebten gemeinsamen Ausflüge in die norwegischen Berge scheinen für immer passé zu sein. Bis er den Flugzeugmechaniker Mathias trifft.
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