Rapper Casper mit neuem Album
Nach fünf Jahren ist jetzt ein neues Album von Rapper Casper erschienen. © picture alliance / Sebastian Gollnow/dpa
Zwischen Depression und Klimawandel
10:29 Minuten
Er kommt aus Bielefeld, und wenn die Arminia spielt, geht ihm immer noch das Herz auf: Der Rapper Casper alias Benjamin Griffey legt jetzt nach fünf Jahren Pause ein neues, recht düsteres Album vor. Für einen Song holte er sich Lena Meyer-Landrut ans Mikro.
Das Cover seines neuen Albums sticht ins Auge - im wahrsten Sinne des Wortes: Es zeigt den Rapper Casper mit von einem Bienenschwarm bedeckten Gesicht und Oberkörper.
Abgesehen davon, dass bei dem Foto etwas getrickst wurde, sagt Casper: "Das hätte ich auch in echt gemacht." Und irgendwie passt das Cover zu den zumeist nachtdenklich-düsteren Tönen auf "Alles war schön und nichts tat weh" - dem ersten Album nach fünf Jahren.
Melancholie schwingt immer mit
Es geht um Depression und Klimawandel - keine Spur vom vielleicht mal vorhandenen Partytenor früherer Jahre. Depressive Phasen habe er immer mal wieder erlebt, gesteht Benjamin Griffey, wie Casper eigentlich heißt. Aber für sein Empfinden sei "der Künstler Casper ohnehin nicht für seine großen Partysongs" bekannt. "Bei mir schwingt ja schon immer eine gewisse Melancholie und ein Überdenken mit."
Für den Song "Lass es Rosen für mich regnen" holte er sich eine bekannte Stimme an seine Seite: Lena Meyer-Landrut. Auf diese Kombination wäre man spontan nicht gekommen. Und tatsächlich, räumt Casper ein, hätten er und Meyer-Landrut eine durchaus wechselvolle "Historie" miteinander.
Am Anfang knirschte es zwischen Lena und Casper
Bei einem gemeinsamen Auftritt vor Jahren in der Arte-Sendung "Durch die Nacht mit ..." seien zwei Welten aufeinandergeprallt. Vermutlich, sagt der Rapper rückblickend, sei er eine Zeit lang vor allem wegen dieses "legendären Aufeinandertreffens" überall wiedererkannt worden und weniger als Musiker Casper.
Ein halbes Jahr später hätten sie sich erneut, auf einem Konzert, das beide besuchten, getroffen und noch einmal über die Sendung gesprochen. "Seither sind wir auf eine Art miteinander befreundet."
Griffey hat etliche Jahre seines Lebens in Bielefeld verbracht, wo er, der Sohn eines US-Amerikaners und einer Deutschen, Pädagogik und Psychologie studierte.
"Bielefeld kam mir wie eine Weltmetropole vor"
Und während manch anderer Künstler seines Genres die Herkunft aus der ostwestfälischen Provinz vielleicht als "uncool" verschweigen würde, fühlt sich Griffey der Stadt immer noch eng verbunden. Zumal er aus einen sehr kleinen Ort dorthin gezogen sei - "da kam mir Bielefeld auf eine Art wie eine Weltmetropole vor".
Heute lebt der Rapper in Berlin, kommt aber immer noch gerne nach Bielefeld - vor allem wegen der Fußballmannschaft, um die Heimspiele im Stadion zu verfolgen.
"Im Arminia-Stadion läuft schon seit Jahren immer vor dem Anpfiff ein Song von mir", sagt er und man kann heraushören, dass ihn das sehr freut.
(mkn)