Rassismus der Deutschen trug zur Ausrottung der Aborigines bei

Simone Eick im Gespräch mit Anke Schäfer |
"No worries", heißt der Leitspruch der Australier. Und die Haltung, sich weniger Sorgen zu machen, mag für viele Australien-Auswanderer heute besonders attraktiv sein. Die ersten Deutschen machten sich bereits vor über 225 Jahren auf Weg. Eine Ausstellung zeichnet die wechselvolle Geschichte nach.
Die Direktorin des Deutschen Auswandererhauses in Bremerhaven, Simone Eick, will mit ihrer Sonderausstellung unter anderem das Bewusstsein für die Vorurteile schärfen, die Deutsch hatten, die nach Australien auswanderten. Die rassistische Sicht, Aborigines nicht als Menschen anzuerkennen, finde sich auch bei ihnen immer wieder, sagte Eick. "Diese geistige Haltung hat mit zur Verelendung und Ausrottung dieser Menschen geführt."

Die Schau zeige außerdem, wie Deutsche am Aufbau der ersten australischen Strafkolonie beteiligt waren und berichte von deutschstämmigen Einwanderern, die ihr Glück im Goldrausch suchten. Deutlich werde darin auch jener Bruch im Verhältnis zwischen den Auswanderergruppen im Jahr 1919, nach Ende des Ersten Weltkrieges, als deutschstämmige Einwanderer wegen ihrer Wurzeln interniert worden seien.

Eick sagte, heutige Einwanderer fänden vor allem das Lebensgefühl der Australier anziehend. Der fünfte Kontinent habe aber auch Wirtschaftszweige, die für Deutsche attraktiv seien. Frage man junge Deutsche, die Arbeitsferien "Down Under" machten, was ihnen nicht gefallen habe, sagten sie vor allem: Da sind zu viele Deutsche.

Das vollständige Gespräch mit Simone Eick können Sie mindestens bis zum 30.12.2013 in unserem Audio-on-Demand-Player hören.