Erfolgreich mit Heinz Strunk
Heinz Strunk lieferte mit "Fleisch ist mein Gemüse" einen Bestseller, im neuen Buch "Strunk-Prinzip" veräppelt er Ratgeber-Autoren. Der angebliche Weg zum Erfolg: Sich in Mayonnaise-Farben kleiden, auf Sex verzichten und vom "Ich weiß nicht"- zum "Ich kann"-Denker werden.
Heinz Strunk ist ein Mann mit vielen Talenten. Musiker solo und bei Fraktus, Anarcho-Komiker bei Studio Braun und Autor von "Fleisch ist mein Gemüse". Aktuell tritt er als Erfolgscoach auf, Rezept für ein besseres Leben ist sein "Strunk-Prinzip" - in Wahrheit eine Persiflage auf sämtliche Lebensratgeber.
Das Interesse für "diesen ganzen Selbstoptimierungs-Schwachsinn" trage er bereits seit zehn Jahren mit sich herum, so Strunk im Deutschlandradio Kultur. Aus den unzähligen Sätzen jener Ratgeber habe er "die heftigsten und absurdesten und ekelhaftesten Stilblüten herausgeklaubt" und sich erlaubt diese "zu verwursten".
Die armen Irren in den Castingshows
Selbstoptimierung nach dem Glaubenssatz 'Du kannst alles, was Du willst' sei ein großer und auch gefährlicher Schwachsinn, meint der Komiker. "Generell ist es zuträglich für die eigene Laufbahn, wenn man eine einigermaßen funktionierende Selbsteinschätzung hat." Den armen Irren hingegen, die in den Seminaren bekannter Ratgeber oder Castingshows zu finden seien, werde vorgemacht, sie könnten alles.
Dass er mit seinen überspitzten Sätzen fast schon eine Eignung zum Werbetexter hätte, will Strunk nicht auf sich sitzen lassen. Er sei froh, nicht dort gelandet zu sein. "Wer Werbung macht, das heißt sich für einen bestimmten Betrag - und es spielt überhaupt keine Rolle, ob das McDonald's ist oder irgendetwas anderes - der verwirkt das Recht auf Haltung. Weil, in dem Moment, wo ich käuflich bin, kann ich mich nicht mehr irgendwo hinstellen und eine Haltung zeigen."