Raus aus der Hamburger Schule
In den frühen 90er Jahren machen in Hamburg erstaunlich viele Bands kluge Rockmusik zu klugen und ein wenig versponnenen, manchmal auch doppelbödigen Texten. Sie heißen "Blumfeld", "Die Regierung" und "Kolossale Jugend". Sie singen von Orientierungslosigkeit und Unsicherheit, häufig mit einer düster-melancholischen Färbung. Sie zitieren den Pop und die Welt und singen auf Deutsch. Das ist zwar nicht ganz neu, aber doch irgendwie unerhört und frisch.
Und plötzlich ist er da, der Begriff "Hamburger Schule". Die Bands mögen ihn nicht, zu einfach, meinen sie und plädieren für "Diskursrock", aber die "Hamburger Schule" wird zu einer festen Kategorie in der deutschen Musikwelt.
Auch Kante bewegt sich irgendwo im Dunstkreis dieser "Hamburger Schule". Jahrelang haben Sebastian Vogel und Peter Thiessen in einer Schülerband gespielt. 1995 nennen sie ihre Band offiziell Kante. Da haben "Die Sterne" und "Blumfeld" schon erfolgreiche Platten veröffentlicht.
1997 erscheint Kantes erstes Album, "Zwischen den Orten". Sänger Peter Thiessen packt Verlust und Gelähmtheit, Dasein und Nicht-Dasein in überlange Stücke Musik. Tiefgründige Texte legen sich über fein ziselierte Klanggebilde. Peter Thiessen, mittlerweile auch Bassist bei Blumfeld, arbeitet sich an einer deutschen Sprache ab, an einem freien, poetischen Deutsch.
Es gibt noch ein zweites Etikett für die Band: "Postrock". Perfekt passt Kante in dieses musikalische Programm. Sie vermischt den Minimalismus elektronischer Musik mit konventioneller Rockinstrumentierung. Und sie scheut abgegriffene Rock-Posen. Ganz nach dem Motto. Rockmusik ist tot, es lebe der Rock.
Mit ihrem zweiten Album "Zweilicht" gelingt Kante 2001 der Charteinstieg. Breit wird die Platte in den deutschen Feuilletons besprochen, die neue deutsche Textsicherheit gelobt.
Zwei Jahre später löst die Berliner Band "Wir sind Helden" eine regelrechte Deutsch-Pop-Hysterie aus. Als dann auch noch die Frage nach einer Quote für deutsche Popmusik aufkommt, beziehen Kante zusammen mit anderen Bands deutlich Stellung: Sie gründen die Initiative "I can´t relax in Deutschland" und wenden sich gegen den - wie sie es nennen - "neuen Nationalismus" in der deutschen Pop-Musik.
Zehn Jahre lang macht Kante inzwischen intelligente und manchmal auch etwas anstrengende Pop-Musik. Nach dem letzten Album "Zombi" ist die Band selbst so ausgelaugt, dass sie mit dem Gedanken spielt, sich aufzulösen. Sie hat es nicht getan und stattdessen auf der neuen Platte "Die Tiere sind unruhig" den Spaß für sich wiederentdeckt. Die reinigende Kraft heißt: Rock. Geradliniger und bodenständiger Rock. Und währenddessen tobt um Kante herum der Deutsch-Pop-Hype weiter.
Auch Kante bewegt sich irgendwo im Dunstkreis dieser "Hamburger Schule". Jahrelang haben Sebastian Vogel und Peter Thiessen in einer Schülerband gespielt. 1995 nennen sie ihre Band offiziell Kante. Da haben "Die Sterne" und "Blumfeld" schon erfolgreiche Platten veröffentlicht.
1997 erscheint Kantes erstes Album, "Zwischen den Orten". Sänger Peter Thiessen packt Verlust und Gelähmtheit, Dasein und Nicht-Dasein in überlange Stücke Musik. Tiefgründige Texte legen sich über fein ziselierte Klanggebilde. Peter Thiessen, mittlerweile auch Bassist bei Blumfeld, arbeitet sich an einer deutschen Sprache ab, an einem freien, poetischen Deutsch.
Es gibt noch ein zweites Etikett für die Band: "Postrock". Perfekt passt Kante in dieses musikalische Programm. Sie vermischt den Minimalismus elektronischer Musik mit konventioneller Rockinstrumentierung. Und sie scheut abgegriffene Rock-Posen. Ganz nach dem Motto. Rockmusik ist tot, es lebe der Rock.
Mit ihrem zweiten Album "Zweilicht" gelingt Kante 2001 der Charteinstieg. Breit wird die Platte in den deutschen Feuilletons besprochen, die neue deutsche Textsicherheit gelobt.
Zwei Jahre später löst die Berliner Band "Wir sind Helden" eine regelrechte Deutsch-Pop-Hysterie aus. Als dann auch noch die Frage nach einer Quote für deutsche Popmusik aufkommt, beziehen Kante zusammen mit anderen Bands deutlich Stellung: Sie gründen die Initiative "I can´t relax in Deutschland" und wenden sich gegen den - wie sie es nennen - "neuen Nationalismus" in der deutschen Pop-Musik.
Zehn Jahre lang macht Kante inzwischen intelligente und manchmal auch etwas anstrengende Pop-Musik. Nach dem letzten Album "Zombi" ist die Band selbst so ausgelaugt, dass sie mit dem Gedanken spielt, sich aufzulösen. Sie hat es nicht getan und stattdessen auf der neuen Platte "Die Tiere sind unruhig" den Spaß für sich wiederentdeckt. Die reinigende Kraft heißt: Rock. Geradliniger und bodenständiger Rock. Und währenddessen tobt um Kante herum der Deutsch-Pop-Hype weiter.