"Raus mit der Sprache"

Von Jutta Hercher |
"Meine Behausung am Platz für öffentliche Unordnung ist der brennende Zirkus", schrieb Günter Bruno Fuchs Ende der 50er Jahre und charakterisierte damit auch seine Position am Rande des Literaturbetriebs. Er bezeichnete sich selbst als "freischaffenden Trinker", doch vor allem war er ein origineller und unerbittlicher Chronist der Adenauer-Ära.
Fuchs gehörte zur Generation der "Flakhelfer", die, fast noch Kinder, als letztes Aufgebot in den Krieg geschickt wurden. Uniformträgern und Amtspersonen galt sein Spott, Wiederbewaffnung und Wirtschaftswunder seine Kritik. Er gründete noch vor dem Mauerbau die legendäre Kreuzberger Galerie "zinke" und war Präsident des Friedrichshagener Dichterkreises in Ostberlin.

Seine Texte, illustriert mit eigenen Holzschnitten, erschienen in der bibliophilen Eremitenpresse. Fuchs hatte Spaß am gesprochenen Wort, war ein glänzender Interpret seiner Dichtung, ein Artist mit subversivem Humor. Er war ein großes Kind und ein Meister der kleinen Form.

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