Von Heimat-Rock zu Nazi-Reggae
Seit vielen Jahren nutzen Rechtsextreme Musik, um für ihre Sache zu werben. Das Spektrum reicht von Rechtsrock bis zu Kinderliedern, die die Heimatliebe preisen. Hans Joachim Stockschläger ist seit 20 Jahren als Dozent an Schulen unterwegs und versucht, Kinder und Jugendliche für die Gefahren rechtsextremer Musik zu sensibilisieren.
Nach Einschätzung von Hans Joachim Stockschläger wächst die rechte Musik-Szene seit 20 Jahren kontinuierlich. Und sie hat sich inzwischen extrem diversifiziert: Es gibt Nazi-Reggae, rechten Hip Hop, Heimat-Rock, braune Schlager und natürlich Liedermacher, die Verse für krude Gedanken finden. Und auch schon rechte Musik für Dreijährige: Damit aus den Kleinen auch garantiert gute Deutsche werden.
Stockschläger ist deswegen seit vielen Jahren an deutschen Schulen unterwegs, um mit Kindern und Jugendlichen über die Musik und ihre Inhalte zu sprechen. In der Regel wird er zu einem 90-minütigen Vortrag mit praktischen Klangbeispielen eingeladen. Kürzlich war er sogar an einer Schule, bei der die Schüler sein Honorar aus eigener Tasche zahlten.
Für die Rechten ist Demokratie die Wurzel allen Übels
Die rechte Musik versuche den Kindern und Jugendlichen klarzumachen, dass Demokratie schlecht sei und alle Probleme mit dem falschen Regierungssystem zusammenhingen, sagte Stockschläger im Deutschlandradio Kultur. Sie gibt sich antikapitalistisch, antikommunistisch und greift alles Fremde an. Stockschläger steht öfter vor Klassen, "wo ein Drittel weiß, worüber ich rede". So weit reicht die Verbreitung dieser Musik mittlerweile.
Stockschläger versucht, dagegen zu halten - den Jugendlichen zu zeigen, wie die Masche der Rechten funktioniert, welche Ziele sie verfolgen. Und dass man sich mit dem Wissen darüber "gut gegen die Beeinflussung wehren kann".