Rechtsextremer Essayist Alain Soral in der Schweiz zu Haftstrafe verurteilt
Der rechtsextreme französisch-schweizerische Essayist Alain Soral ist in der Schweiz zu 60 Tagen Gefängnis ohne Bewährung verurteilt worden. Soral hatte sich homophob gegenüber einer Journalistin geäußert, wie Schweizer Medien berichten. Der Autor wurde in einem Berufungsverfahren von einem Schweizer Kantonsgericht verurteilt und kann noch Berufung beim Bundesgericht einlegen. Alain Soral hatte eine Journalistin der Tageszeitung La Tribune de Genève beleidigt und als "fette Lesbe" bezeichnet. Die Journalistin erstattete deswegen 2021 Strafanzeige, Soral erhielt eine Geldstrafe wegen Verleumdung. Die Staatsanwaltschaft des Kantons Waadt legte Berufung ein, da sie der Ansicht war, dass auch der Straftatbestand der Diskriminierung und der Aufstachelung zum Hass erfüllt war. Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung ist in der Schweiz seit Mitte 2020 strafbar. Der 65-jährige Alain Soral lebt seit etwa drei Jahren in Lausanne. In Frankreich ist er wegen antisemitischer Äußerungen, Leugnung des Holocausts, Verleumdung und Beleidigung rund 20 Mal zu Geld- oder Bewährungsstrafen verurteilt worden.