Neue Neonazi-Gruppe unter Terrorverdacht
Die NSU-Trio hat offenbar einen ebenso gewaltbereiten Nachfolger: die rechtsextreme Old School Society. Ihr Ziel sei es, "das weiße Deutschland zu beschützen", erklärt der Rechtsextremismus-Experte Thoralf Staud - und zwar mit terroristischen Mitteln.
Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen eine neue rechtsextremistische Gruppe - die sogenannte Old School Society (OSS), die Anschläge auf Moscheen und Asylbewerberheime geplant haben soll. Vier Mitglieder wurden bereits festgenommen - offenbar Angehörige der Führungsriege.
Wer die Old School Society sei, wisse man noch nicht genau, sagte der Rechtsextremismus-Experte Thoralf Staud im Deutschlandradio Kultur. Nach Überzeugung der Ermittler handele es sich jedoch um eine Gruppe von Leuten, "die dringend verdächtig sind eine terroristische Vereinigung gegründet zu haben - und von dringendem Tatverdacht spricht der Generalbundesanwalt nicht mal so einfach". Die Mitglieder seien zwischen 22 und 56 Jahren alt und stammten aus verschiedenen Bundesländern.
Stark rassistisches Weltbild
"Nach dem was man weiß, kommen sie wohl aus der militanten Skindhead-Szene und haben sich offenbar zusammen gefunden, um Gewalt auszuüben", so Staud. "Da sind ganz offensichtlich Leute aus der rechtsextremistischen Szene dazu übergegangen, Taten konkret vorzubereiten." Seit dem NSU-Terror beobachteten die Behörden diese Szene jedoch genauer als früher und seien deshalb offenbar bereits frühzeitig auf die Gruppe aufmerksam geworden.
Charakteristisch für die Old School Society sei ihr rassistisches Weltbild: "Sie meinen, sie müssten Deutschland beschützen, vor Einflüssen, die sie für artfremd halten." Ihre zellenartige Organisation sei typisch für die Szene. "Im Dunkeln, im Ungewissen zu agieren, in kleinen Gruppen zu agieren - das sagen die rechtsextremistischen Strategiepapiere - das solle auch davor schützen, für die staatlichen Sicherheitsbehörden greifbar zu sein."