Von Smalltalk bis Whistleblowing
Manche gehen ins Kloster, um zu schweigen. Dabei macht Smalltalk glücklich. Whistleblowing wiederum verlangt Mut. All das in dieser Sendung, die auch noch die neue "Kuss-Wut" der Briten zum Thema macht.
Der Smalltalk. Laut einer jüngsten Studie der Princeton-University haben wir diese Art oberflächlichen Gequassels von den Primaten geerbt - schon bei ihnen galt er als Kitt und Gleitmittel im sozialen Miteinander. Eine andere Studie der Universität Michigan stellt in einem Experiment mit Pendlern im Zug fest: Auch wenn die meisten Menschen den Austausch mit anderen für unangenehm halten und das Alleinsein wertschätzen, macht es sie deutlich glücklicher, wenn sie sich auf einen Smalltalk einlassen.
Reden oder Schweigen also?
Im Meditationszentrum Benediktushof bei Würzburg wird das Schweigen groß geschrieben - über 15.000 Menschen buchen hier im Jahr Seminare, in denen es darum geht Stille zu erfahren. Alexander Poraj, der spirituelle Leiter erklärt, warum uns das mehr im Jetzt verankert und was er vom Hype um die Achtsamkeit hält.
Whistleblower halten es hingegen mehr mit dem Reden, obwohl sie eigentlich schweigen sollen.
Und was macht man, wenn Reden nicht mehr reicht? Wenn es als unhöflich gilt, zur Begrüßung nur "hallo" zu sagen - und stattdessen Umarmung unKuss verlangt werden?
Die Briten, die lange Zeit für eine höfliche Distanz im Miteinander standen, küssen mittlerweile wieder so viel wie zuletzt zu Zeiten von Erasmus von Rotterdam. Der schrieb im Jahre 1499: "Es gibt hier eine Gewohnheit, die man nicht genug loben kann. Du magst in ein Haus kommen oder es verlassen, so empfängt und verabschiedet man dich mit Küssen. Jedermann küsst dich. Man tut hier nichts als küssen. Wenn du diese Küsse einmal geschmeckt hättest, so würdest du sie so reizend finden, dass du in England dein ganzes Leben hinzubringen wünschen würdest."
Und hier unsere Beiträge in der Übersicht:
Glücklicher mit Smalltalk
Selbstversuch auf Berliner Straßen
Live on Tape von Jürgen Stratmann
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Whistleblowing leicht gemacht
Fünf Tipps für Menschen, die nicht mehr schweigen wollen
Von Julia Macher
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Schweigen ist nicht gleich Stille
Gespräch mit Alexander Poraj, spiritueller Leiter des Meditationszentrums Benediktushof
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Wenn Reden nicht mehr reicht
Die Briten entdecken den Begrüßungskuss
Von Ruth Rach
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