Reduzierung von Deutschunterricht in Polen in der Kritik

Eine Unterrichtsreduzierung von Deutsch als Minderheitensprache in Polen stößt weiter auf Kritik. "Die polnische Regierung nimmt für ihren innerpolnischen Kulturkampf polnische Staatsbürger deutscher Abstammung in Geiselhaft, nur weil diese der deutschen Minderheit angehören", zitiert die "Welt am Sonntag" den Vorsitzenden der deutsch-polnischen Gesellschaft, Dietmar Nietan (SPD). Das Regierungslager in Polen tue sich mit diesem Schritt keinen Gefallen. Es isoliere das Land in Europa immer weiter", so Nietan. "Wie ein Land mit seinen Minderheiten umgeht, ist ein Ausweis über den Zustand seiner Demokratie." Es geht um eine Unterrichtsreduzierung auf eine Stunde pro Woche. Als Grund werden Mittelkürzungen genannt. Bei der Volkszählung 2011 in Polen gaben rund 148.000 Personen an, deutsch zu sein. Andere Schätzungen zur Größe der deutschsprachigen Gemeinschaft fallen höher aus.